Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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Höfe durch einen Pächter mögen die Eigentumsverhältnisse verdunkelt haben. Im Jahre 1730 wurden die von der Familie Hettenhausen und Teipel beackerten 170 Morgen in der Weise geteilt, daß der Rat 80 Morgen, von Helmold 90 Morgen erhielt. Inzwischen sind die Ländereien des Magistrates im Jahre 1913, die derer von Helmold 1957 hauptsächlich an die ehemaligen Pächter bzw. an bedürftigen Bauern und Handwerker des Dorfes verkauft. Über die damalige Größe der später verschmolzenen Feldmark von Ballenhausen und Bodenhauser sind nur Schätzungen möglich, die aber nach dem Urteil des sehr belesenen und gewissenhaften Familienforschers Artur von Bodenhausen (geb. Hofgeismar 1827, gest. Arnstein 1912) aufgrund seiner Feststellungen aus dem umfangreichen eigenen Familienarchiv und den der benachbarten Städte und Klöster sich folgendermaßen zusammengesetzt haben werden: Zur Fe1dmark Bodenhausen gehörte neben dem Walde das spätere Meiergut in Ballenhausen in Größe von 12 Hufen, dem Forsthof in Ballenhausen, dem Rottlande vom Hasenwinkel anderthalb Hufen, dem Pfarrgut in Bodenhausen gleich 1 Hufe und dem Besitz der 5 Köter von 1 1/2 Hufen, zusammen 16 Hufen. Die Gemarkung Ba11enhausen umfaßte das Pfarr- und Kirchengut (Haus Nr. 32) von 60 Morgen = 2 Hufen, den Hof des Magistrats Göttingen (Haus Nr. 6) 69 Morgen = 2 Hufen, den Helmodtschen Hof (Nr. 7) von 75 Morgen = 2 1/2 Hufen, den Grimmeschen, Spötterschen, ehemals von Ballenhausenschen Hof (Nr. 1, 2, 8) von 270 Morgen = 9 Hufen; der vormals Riemenschneidersche, jetzt Eversche Hof Nr. 9, gleich 1 Hufe, ein zerschlagener Hof (Magerkurth) jetzt Fahrenbach (Nr. 3) gleich 105 Morgen = 3 1/2 Hufen, so daß die gesamte Ballenhäuser Feldmark mit 20 Hufen anzunehmen ist. Bei der Verkoppe1ung 1854-66 wurden nachgewiesen: 44 1/2 Morgen Hof = Stätte und Dorfgründe, 1.118 3/4 Morgen Ackerland, 41 Morgen Wiese, 85 Morgen Anger, 4 1/2 Morgen Forst, 10 Morgen Ödland. In diesen Besitz teilten sich die Realgemeinde mit 68 Morgen, die Kirchengemeinde mit 87 Morgen, die Pfarre mit 86 Morgen, die beiden Güter mit 820 Morgen, in den Rest die übrigen Bauern. Die Wiesen waren vor der Verkoppelung teils weidefrei, teils weidepflichtig. Die Weidezeit dauerte auf manchen von Martini bis Petri (Ende Februar), sonst Michaelis bis 1. Mai. Die Gemeinheitsänger dienten Pferden, Hornvieh, Gänsen und Schafen bis zur Verkoppelung als Weide. Zu dem Realgemeindebesitz zählt der schon im Jahre 1168 als Ballinhuser Berch erwähnte 51 Morgen große Armscheberg. Das schlagbare Holz wird an 29 Gemeindeinteressenten, die ursprünglichen Dorfbewohner jetzt Mitglieder der Realgemeinde, jährlich anteilmäßig vergebene.

Die Geschichte der Höfe 1. Das Bodenhausensche Vorwerk, der spätere Meierhof in Ballenhausen (Haus Nr. 5) wird ursprünglich in Größe von 4 Hufen (seit 1318) nachgewiesen und wird in verkleinerter Form auf dem jetzigen Gutshofe (er war 1669 noch wüst) nach dem 30-jähriger Kriege wieder aufgebaut worden sein, dort die Pächter beherbergt haben, die von da aus nach der endgültigen Zerstörung des Dorfes Bodenhausen ( 1504) die gesamten Bodenhäuser Ländereien von Bodenhausen und Ballenhausen bewirtschaftet haben, soweit sie die oben angeführten Grundbesitzer nicht beanspruchten. Pächter des Vorwerkes waren: Dietrich Hettenhausen 1555, Johann Andreas Deppe 1633, Heinrich Hettenhausen 1677, Heinrich Becker 1683 bis 1694, Andreas Deppe 1721, Lorenz Deppe 1724, Ricus und Christof Deppe 1775-79, Johann Andreas Deppe 1780, Johann Friedrich Meier 1782, Christof Deppe und Lorenz Heise je zur Hälfte 1783-1797. Von da an Otto Ludwig Scheidemann. Am 27. November 1797 gab der Oberhauptmann Heinrich Bodo von Bodenhausen zu Radolfshausen dem Verwalter seiner dortigen Dienstländerei, Otto Ludwig Scheidemann aus Hagenohsen bei Hameln einen Erbzinsbrief über den Pachthof zu Ballenhausen über 12 Hufen und 20 1/2 Morgen Wiese, einen Zehnten von 72 Morgen (davon 30 Morgen Kirchenland) und die halbe Schäferei. Georg Friedrich Scheidemann, der Sohn des Vorgenannten, löste den Erbzins von jährlich 16 Taler 2 Groschen Kassenmünze, 8 Malter Weizen, 67 Malter Roggen, 18 Malter Gerste, 61 Malter Hafer, 12 Fuder Frucht von Niedergandern nach Göttingen zu fahren und 20 Taler Kassenmünze Dienstgeld durch einmalige Zahlung von 13.150 Taler und 12 gute Groschen 6 Pfennig im Jahre 1843 ab. So wurde aus d e m Erbzins- oder Erbpachtgut ein freier Bauernhof, der noch jetzt der Familie Scheidemann gehört. Seine Größe wird 1886 mit 102 ha angegeben. 2. Der Ballenhausensche - Bodenhausen - Bardeleben - Berkelmann - Böhmersche - Grimmesche - Reutersche - Spöttersche Besitz (Häuser Nr. 1, 2,8 und 45) Nachdem die Bodenhausens fast 2 Jahrhunderte nach der Zerstörung ihrer Burg (1396) versucht hatten, daselbst wieder einen Sitz zu errichten, wurde es ihnen erst 1583 möglich, ihre 8 Hufen des ursprünglich Ballenhausenschen Besitzes von Ballenhausen, der zur Hälfte ihr Eigentum, zur anderen Hälfte Lehen des Landesherren war, einzutauschen gegen die gleich großen, dem Kloster Reinhausen gehörigen Mönkemeierhöfe in Niedergandern, 8 km entfernt von ihrem bisherigen geschlossenen Besitz einzutauschen, und damit einen festen Wohnsitz zu erwerben. Diese 8 Hufen in Ballenhausen gehörten nach einer Beschreibung von 1763 früher zu 2 Höfen, die bereits 1666, wohl infolge des 30-jährigen Krieges, wüst waren. Von diesen ist einer „die alte Burg“ benannt mehreren Teils außerhalb des Dorfes gelegen. An der einen Seite liegt die (ehemals zum Pfingstanger führende) Gemeindetrift und die zu dieser Baustelle gehörige Länderei, und an der anderen Seite wohnt der Colon Hettenhausen (Pächter des benachbarten Magistratshofes). Von den anderen Baustellen will niemand in Ballenhausen etwas wissen, außer, daß unweit der dortigen Kirche zwischen Relikte (Witwe) Andreas Holzmanns (22) und dem Bodenhausenschen Meierhofe (5) ein Hof

Höfe durch einen Pächter mögen die Eigentumsverhältnisse verdunkelt haben. Im Jahre<br />

1730 wurden die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Familie Hettenhausen <strong>und</strong> Teipel beackerten 170 Morgen in <strong>der</strong><br />

Weise geteilt, daß <strong>der</strong> Rat 80 Morgen, <strong>von</strong> Helmold 90 Morgen erhielt.<br />

Inzwischen sind die Län<strong>der</strong>eien des Magistrates im Jahre 1913, die <strong>der</strong>er <strong>von</strong> Helmold<br />

1957 hauptsächlich an die ehemaligen Pächter bzw. an bedürftigen Bauern <strong>und</strong> Handwerker<br />

des Dorfes verkauft.<br />

Über die damalige Größe <strong>der</strong> später verschmolzenen Feldmark <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong> <strong>und</strong><br />

Bodenhauser sind nur Schätzungen möglich, die aber nach dem Urteil des sehr belesenen<br />

<strong>und</strong> gewissenhaften Familienforschers Artur <strong>von</strong> <strong>Bodenhausen</strong> (geb. Hofgeismar 1827, gest.<br />

Arnstein 1912) aufgr<strong>und</strong> seiner Feststellungen aus dem umfangreichen eigenen<br />

Familienarchiv <strong>und</strong> den <strong>der</strong> benachbarten Städte <strong>und</strong> Klöster sich folgen<strong>der</strong>maßen<br />

zusammengesetzt haben werden: Zur Fe1dmark <strong>Bodenhausen</strong> gehörte neben dem Walde das<br />

spätere Meiergut in <strong>Ballenhausen</strong> in Größe <strong>von</strong> 12 Hufen, dem Forsthof in <strong>Ballenhausen</strong>,<br />

dem Rottlande vom Hasenwinkel an<strong>der</strong>thalb Hufen, dem Pfarrgut in <strong>Bodenhausen</strong> gleich 1<br />

Hufe <strong>und</strong> dem Besitz <strong>der</strong> 5 Köter <strong>von</strong> 1 1/2 Hufen, zusammen 16 Hufen.<br />

Die Gemarkung Ba11enhausen umfaßte das Pfarr- <strong>und</strong> Kirchengut (Haus Nr. 32) <strong>von</strong><br />

60 Morgen = 2 Hufen, den Hof des Magistrats Göttingen (Haus Nr. 6) 69 Morgen = 2<br />

Hufen, den Helmodtschen Hof (Nr. 7) <strong>von</strong> 75 Morgen = 2 1/2 Hufen, den Grimmeschen,<br />

Spötterschen, ehemals <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong>schen Hof (Nr. 1, 2, 8) <strong>von</strong> 270 Morgen = 9 Hufen;<br />

<strong>der</strong> vormals Riemenschnei<strong>der</strong>sche, jetzt Eversche Hof Nr. 9, gleich 1 Hufe, ein zerschlagener<br />

Hof (Magerkurth) jetzt Fahrenbach (Nr. 3) gleich 105 Morgen = 3 1/2 Hufen, so daß<br />

die gesamte Ballenhäuser Feldmark mit 20 Hufen anzunehmen ist. Bei <strong>der</strong> Verkoppe1ung<br />

1854-66 wurden nachgewiesen: 44 1/2 Morgen Hof = Stätte <strong>und</strong> Dorfgründe, 1.118 3/4<br />

Morgen Ackerland, 41 Morgen Wiese, 85 Morgen Anger, 4 1/2 Morgen Forst, 10 Morgen<br />

Ödland. In diesen Besitz teilten sich die Realgemeinde mit 68 Morgen, die Kirchengemeinde<br />

mit 87 Morgen, die Pfarre mit 86 Morgen, die beiden Güter mit 820 Morgen, in den<br />

Rest die übrigen Bauern. Die Wiesen waren vor <strong>der</strong> Verkoppelung teils weidefrei, teils<br />

weidepflichtig. Die Weidezeit dauerte auf manchen <strong>von</strong> Martini bis Petri (Ende Februar),<br />

sonst Michaelis bis 1. Mai. Die Gemeinheitsänger dienten Pferden, Hornvieh, Gänsen <strong>und</strong><br />

Schafen bis zur Verkoppelung als Weide. Zu dem Realgemeindebesitz zählt <strong>der</strong> schon im<br />

Jahre 1168 als Ballinhuser Berch erwähnte 51 Morgen große Armscheberg. Das schlagbare<br />

Holz wird an 29 Gemeindeinteressenten, die ursprünglichen Dorfbewohner jetzt Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Realgemeinde, jährlich anteilmäßig vergebene.

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