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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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<strong>und</strong> den Sitz für die Bewirtschaftung <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Zerstörung des Dorfes <strong>Bodenhausen</strong> den<br />

Ballenhäuser Län<strong>der</strong>eien zugelegten 9 Hufen Landes <strong>und</strong> einer halben Schäferei <strong>von</strong> 200<br />

Stück aus <strong>Bodenhausen</strong>. Der Spöttersche Hof entstand in <strong>der</strong> Hauptsache aus dem<br />

ursprünglich <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong>schen Besitz in <strong>Ballenhausen</strong>. Die ansehnlichen Bodenhäuser<br />

Forsten wurden <strong>von</strong> einer Försterei <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong> aus, die ebenfalls schon vor dem<br />

Erbfall <strong>Bodenhausen</strong>scher Besitz war, nach Erbauung des Hasenwinkels im Jahre 1753 <strong>von</strong><br />

dieser Försterei aus verwaltet. Als weitere Gr<strong>und</strong>eigentümer werden noch die Uslars, <strong>der</strong><br />

Rat <strong>der</strong> Stadt Göttingen, das Kloster Reinhausen <strong>und</strong> später die Helmods angegeben.<br />

Die Us1ars erbten aus dem ursprünglich <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong>schen Besitz den achtzig<br />

Morgen großen Hospital- o<strong>der</strong> Magistratshof, <strong>und</strong> <strong>von</strong> den Rustebergschen Gütern 1430 <strong>und</strong><br />

1434 als Lehen <strong>der</strong> welfischen Herzöge ein Vorwerk <strong>von</strong> 4 Hufen mit den zugehörigen<br />

Höfen. 1461 verkauften die Uslars dem Kloster Reinhausen speziell dem 1460 errichteten<br />

Reinhäuser Hospital dreieinhalb Hufen mit einem Sattelhof <strong>und</strong> drei Kothöfen. Bis zur<br />

Reformation verwalteten dem Willen <strong>der</strong> Stifter gemäß <strong>der</strong> Abt <strong>von</strong> Reinhausen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rat<br />

<strong>der</strong> Stadt Göttingen das genannte Hospital gemeinsam, nach <strong>der</strong> Reformation letzterer<br />

alleine. Dabei blieb es nicht aus, daß er sich am Vermögen <strong>der</strong> Stiftung, beson<strong>der</strong>s während<br />

des 30-jähriger Krieges, bereicherte. So wurde <strong>der</strong> Hospitalhof in <strong>Ballenhausen</strong> im Laufe<br />

<strong>der</strong> Zeit zum Göttinger Ratshof. Eine im l9.Jahrhun<strong>der</strong>t angestrengte Klage <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong><br />

<strong>von</strong> Uslar legte dem Magistrat in einem Vergleich vom 04.03.1882 eine Geldentschädigung<br />

<strong>von</strong> 75.000 M auf. Pächter waren um 1500 Giesler, Gieslers Sohn, 1504 Hans Hettenhausen,<br />

um 1520 Gebr. Wegener, vor 1557 Hans Engelhardt, dann die Familie Ditrich, dann<br />

Heinrich Teipel <strong>und</strong> dessen Sohn Andreas; 1708 ebenfalls Andreas Teipel. Er gab 1709 <strong>von</strong><br />

74 Morgen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zehntberechtigung über 33 Morgen als Pachtzins 10 Malter (Malter = 3<br />

Ctr) Roggen, 1 Malter 3 Himten Gerste <strong>und</strong> 7 Malter Hafer. Familie Hettenhausen trat 1717<br />

an die Stelle <strong>der</strong> Familie Teipel <strong>und</strong> Heinrich Gottfried Heise pachtete 1806 den Hof.<br />

Das Benediktiner Kloster Reinhausen hatte drei weitere Meierhöfe <strong>von</strong> 16 Hufen. Nach<br />

dem Bericht <strong>von</strong> 1593 waren <strong>der</strong>en Pächter Heinrich Ditrich <strong>der</strong> Ältere, <strong>der</strong> <strong>von</strong> 7 Hufen<br />

Landes jährlich 4 Malter Weizen, 30 Malten Roggen, 28 Malten Hafer <strong>und</strong> 4 Malten Gerste<br />

als Pacht gab. Heinrich Ditrich <strong>der</strong> Jüngere beackerte 4 Hufen vom mütterlichen Hof aus,<br />

Christof Ditrich 5 Hufen vom eigenen Hof. Der zweite Hof wurde 1605 für 800 Taler dem<br />

Amtmann Arnd Pfeil verpfändet. 1614 saß Heinrich Ditrichs Witwe (Heinrich Kipp, heute<br />

noch „Kipps Wiesche“ in <strong>der</strong> Mains benannt) auf dem ersten Hof <strong>und</strong> Andreas Ditrich <strong>und</strong><br />

Andreas Becker auf dem zweiten. Je<strong>der</strong> dieser Höfe diente dem Amt Reinhausen jährlich<br />

mit acht Tagen Pflügen, 2 Tagen Eggen, 2 Tagen Mistfahren, 1/2 Tag Heufahren, 1 Tag<br />

Roggeneinfahren, 1 Tag Gersteeinfahren, 1 Tag Hafereinfahren. Dazu kamen noch drei<br />

Landfuhren <strong>von</strong> 3 - 4 Meilen. In den schweren Jahren des 30-jähriger Krieges brachten diese<br />

drei Höfe nur ein Drittel <strong>der</strong> ausgemachten Naturalpacht. 1665 hatte Heinrich Magerkurth<br />

<strong>und</strong> Andreas Gericht den einen Hof in Pacht, auf dem an<strong>der</strong>en saß 1672 Heinrich<br />

Magerkurth (Nr.3). Zum Schluß sei noch ein kleiner Reinhäuser Besitz erwähnt. Das Kloster<br />

Reinhausen verpachtete 1530 Dietrich Hettenhausen zu <strong>Ballenhausen</strong> eine halbe Hufe<br />

Landes mit einem Sattelhofe (Siedlerstelle), dazu drei Vorling (Vorling = 1/2 Morgen)<br />

Acker <strong>und</strong> drei Vorling Wiesen für jährlich 4 Hühner <strong>und</strong> 4 Stiege Eier.<br />

Seit 1657 ist ein Lehen <strong>der</strong> Göttinger Bürgerfamilie <strong>von</strong> He1mo1d <strong>von</strong> 2-3 Hufen in<br />

<strong>Ballenhausen</strong> nachweisbar. Es war an die Familie Teipel, die auch den Göttinger Ratshof<br />

bzw. den Hof des Hospitals Reinhausen bewirtschaftete, verpachtet. Schon 1657 galten die<br />

beiden Besitzungen als ein Hofe. Der dreißigjährige Krieg <strong>und</strong> die Bewirtschaftung bei<strong>der</strong>

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