Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Die Bodenhäuser Waldungen
Der Bodenhäuser Forst mit dem Forsthof Hasenwinkel und dazu gehöriger
Dienstländerei ist der einzige den Bodenhausens Niedergandern bis heute noch verbliebene
Besitz in Ballenhausen und Bodenhausen. Er setzt sich zusammen aus dem Bookenstein
(190 Morgen), dem Speerberg, dem Hengstrücken, Benedixkopf und dem Kohlberg und
umfaßt 1266 Morgen, von denen der Bookenstein im Jahre 1936 an die Klosterkammer
Hannover veräußert wurde. Der Erlös diente dazu, das Rittergut Reckershausen wieder mit
dem von Niedergandern zu vereinen.
Ehe der Waldbesitz im Ganzen der Niedergander‘schen Linie zugesprochen wurde,
gehörten vom Speerberg 121 ¾ Acker zum Arnsteiner Anteil, 97 Morgen 2 Ruten 70 Fuß zu
Niedergandern, vom Hengstrücken und Benedixkopf 44 1/2 Morgen zum Arnsteiner Anteil,
76 Morgen 92 Ruten 100 Fuß zu Niedergandern. Der Kohlberg war ganz Arnstein zugelegt
mit 228 Acker. Bei der Grenzbegehung 1950 wurden noch einige Grenzsteine dieser inneren
Abgrenzung angetroffen.
In den Bodenhäuser Wäldern hatten die Bewohner Ballenhausens sowohl das
Weiderecht wie das des Holzsammelns (auch mit Haken, aber nicht mit „scharfen Waffen“).
Die Weideberechtigung entfiel mit der Verkoppelung 1856/66, während Bodenhausens die
Holzberechtigung gegen ein Kapital von 4000 Mark erst im Jahre 1887 ablösten.
Wegen des Holzsammelns in den Wäldern gab es manche Streitigkeiten. So
beschlagnahmten die Bodenhausens 1577 dem Klaus Dietrich 3 Rinder und 2 Wagenketten
und 1594 dem Andreas Dietrich auf dem "Kreuze" (noch heute so genannt) 2 Pferde vor der
Egge und stritten mit der Gemeinde Ballenhausen 1561 und 1562 um den Arm‘ schen Berg.
Die Gemeinde rief die herzoglichen Räte zu Münden an, die entschieden, daß das den
Ballenhäusern abgepfändete Vieh, Ketten, Äxte und Haken herauszugeben seien.