26.10.2012 Aufrufe

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erschließung <strong>der</strong> Quellen für die 1912 gebaute Wasserleitung ausgetauscht wurde. Den<br />

Gedanken aber, daß die Burg schon vor 500 Jahre <strong>von</strong> ausreichendem Gewässer umgeben<br />

war, läßt die Wahrscheinlichkeit zu, daß die nunmehr gefaßten Quellen auch für weitere 500<br />

Jahre genügend Wasser dem Gruppenwasserwerk <strong>Ballenhausen</strong> zuführen werden.<br />

Es ist nicht mehr wie natürlich, daß die <strong>Bodenhausen</strong>s nach <strong>der</strong> ersten Zerstörung <strong>der</strong><br />

Burg einen festen Rittersitz inmitten ihrer Waldungen <strong>und</strong> Fel<strong>der</strong> weiter anstrebten. Ihr<br />

Gebiet lag an <strong>der</strong> Grenze zwischen Kur-Mainz <strong>und</strong> Braunschweig. Es mußte den Mainzern<br />

sehr daran liegen, sich gegen die angrenzenden welfischen Lande zu stärken. Wie <strong>der</strong><br />

Haustein als Wachposten gegen Hessen, sollte die Burg <strong>Bodenhausen</strong> zum Schutze gegen<br />

Welfen <strong>und</strong> Hessen gerichtet sein. Zur größeren Sicherheit ließen sich die <strong>Bodenhausen</strong>s im<br />

Jahre 1400 <strong>von</strong> Mainz mit <strong>der</strong> Burg belehnen <strong>und</strong> begannen den Wie<strong>der</strong>aufbau auf dem<br />

südlich <strong>der</strong> alten Burg gelegenen Felsblock. Der Bau ist aber scheinbar niemals ganz<br />

beendet <strong>und</strong> schon im Jahre 1400 zum ersten Mal gestört worden, wie eine Bemerkung im<br />

Du<strong>der</strong>städter Rechnungsbuche beweist: „Düsses jares also man Budinghusen bevede <strong>und</strong>e<br />

dar ouk wid<strong>der</strong> brak“.<br />

Mit <strong>der</strong> Kräftigung <strong>der</strong> Macht <strong>der</strong> Welfen in dieser Gegend (das Amt Friedland war<br />

längst anerkanntes welfisches Gebiet) wurden die noch l 1/2 Jahrhun<strong>der</strong>te lang wie<strong>der</strong>holten<br />

Wünsche nach dem Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Burg immer aussichtsloser; auch <strong>der</strong> Bau eines<br />

befestigten Bodenhäuser Besitzes in <strong>Ballenhausen</strong>, <strong>der</strong> 1603 in Angriff genommen werden<br />

sollte, wurde, beson<strong>der</strong>s auf das Betreiben <strong>der</strong> 18 dortigen Bauern, abgelehnt.<br />

Melchior <strong>von</strong> <strong>Bodenhausen</strong> verfolgte diesen Gedanken aber noch weiter <strong>und</strong> bat sogar<br />

um Belehnung mit dem Dorf <strong>Ballenhausen</strong>. Aber <strong>der</strong> Amtmann Wissel in Friedland sprach<br />

sich dagegen aus, weil dann auch <strong>Ballenhausen</strong> <strong>von</strong> Mainz streitig gemacht werden könnte.<br />

Im Jahre 1616 <strong>und</strong> 1682 wurde nochmals Klage gegen Braunschweig erhoben, aber 1692<br />

legte ein Vertrag zwischen den beteiligten Län<strong>der</strong>n die wüste Burg <strong>Bodenhausen</strong> endgültig<br />

zu Hannover. Zu ihr gehörten auch außer <strong>der</strong> Burgstätte 9 Hufen Ackerland, eine große<br />

Fläche des angrenzenden Waldes <strong>und</strong> eine halbe Schäferei <strong>von</strong> 200 Stück. Das Land hatten<br />

Heinrich Hettenhausen <strong>und</strong> Heinrich Becker aus <strong>Ballenhausen</strong> (wie ihre Vorfahren) in<br />

Bewirtschaftung. Die Lasten jedoch wurden an das Amt Friedland geleistet: jährlich 24 Tage<br />

Spanndienst, 9 Taler Spanndienstgeld, 3 Tlr. 12 Groschen Trift- <strong>und</strong> Hammelgeld <strong>und</strong> 6<br />

Groschen für 2 Rauchhühner.<br />

Durch den Erbteilungsvertrag <strong>von</strong> 1574 ging <strong>der</strong> gesamte Ballenhäuser Besitz in den<br />

ausschließlichen Besitz <strong>der</strong> Linie Otto Heinrichs <strong>von</strong> <strong>Bodenhausen</strong> über <strong>und</strong> gehörte nach<br />

dem Erwerb des Herrensitzes in Nie<strong>der</strong>gan<strong>der</strong>n (1583) dauernd zum Eigentum dieser Linie,<br />

während eine zweite ihren Sitz auf dem hessischen Arnstein hatte, mit dem die<br />

Bodenhausers bereits 1443 belehnt wurden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!