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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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<strong>Bodenhausen</strong>`schen Meierhof in <strong>Ballenhausen</strong> Verwendung fanden. Auf dem Kirchplatz<br />

<strong>der</strong> Förster Strüver vom Hasenwink ' '~.~~!P ser später <strong>der</strong> Verkoppelung zum Opfer f.<br />

auch nach <strong>der</strong> Zerstörung des Dorfes dortselbst noch Gottesdienst stattgef<strong>und</strong>en. Die nach<br />

<strong>Ballenhausen</strong> verzogenen ehemaligen Bodenhäuser folgten mit den Ballenhäusern ihrem<br />

Pfarrer jeden dritten Sonntag dorthin zum Gottesdienst, wofür <strong>der</strong> Pfarrer die Einkünfte <strong>von</strong><br />

einer Hufe Landes aus <strong>Bodenhausen</strong> <strong>und</strong> drei Klafter Holz zusätzlich empfing. Einnahmen,<br />

die allerdings nach 1750 ganz fallen gelassen wurden, ebenso wie auch die Abhaltung <strong>der</strong><br />

Gottesdienste daselbst.<br />

Die Lage des Dorfes <strong>Bodenhausen</strong> mit freien Zugängen <strong>von</strong> allen Seiten war für die<br />

Errichtung eines befestigten Sitzes nicht geeignet. Deshalb bauten die <strong>Bodenhausen</strong>s - wann<br />

ist nicht feststellbar - 200 m östlich da<strong>von</strong> auf einem Sandsteinfelsen, dem Nordausläufer<br />

des Kellerberges, eine Burg, die durch zwischen Burg <strong>und</strong> Dorf liegende Sümpfe <strong>und</strong> Teiche<br />

geschützt war. Der noch größeren Sicherheit wegen ließen sie auf <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> am Anfang<br />

des Affentales (oppenen Daals) aufgebauten Burg durch Steinmetzen aus Münden<br />

einen 8 m breiten, tiefen Graben auswerfen (Wolf, Geschichte des Eichsfeldes), <strong>und</strong> stellten<br />

dadurch eine regelrechte Wasserburg her, sicherten die Ecken des Felsen sowie die nach<br />

Süden führende Zugbrücke durch Türme <strong>und</strong> glaubten dadurch jedem Ansturm <strong>der</strong> Feinde<br />

gewachsen zu sein.<br />

Nach Mitteilungen des Göttinger Stadtarchivs erklärten Ernst <strong>von</strong> Uslar, Heinrich <strong>und</strong><br />

Günther <strong>von</strong> <strong>Bodenhausen</strong> <strong>und</strong> ihre Knechte dem Amtmann Herzog Otto`s <strong>von</strong><br />

Braunschweig, Heinrich Kyphut, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Göttingen die Fehde, die am 01.03.1396<br />

angesagt wurde. Sehr bald danach hat schon die Belagerung <strong>und</strong> Zerstörung <strong>der</strong> Burg<br />

stattgef<strong>und</strong>en (in Son<strong>der</strong>heit, wie man sagt, durch die Göttinger Bäcker). Denn schon am<br />

28.04.1396 vermittelt <strong>der</strong> Landgraf Hermann <strong>von</strong> Hessen den Friedensschluß. Die Burg, <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> es keine Abbildung gibt, wird im unteren Stockwerk aus Sandstein gebaut sein, in dem<br />

oberen, das überhaupt erst einen Blick in das Leinetal zuließ, aus Holzwerk bestanden<br />

haben, was daraus geschlossen wird, daß in den Aschenresten infolge <strong>der</strong> entstandenen<br />

Hitze viele Glas- <strong>und</strong> Eisenteile geschmolzen vorgef<strong>und</strong>en wurden. Man fand bei<br />

<strong>Aus</strong>grabungen eiserne Pfeilspitzen, Ritterspornen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Nähe des Hasenwinkels auch<br />

eine eiserne Kanonenkugel, sowie bei <strong>der</strong> Anlage <strong>der</strong> Wasserleitung 1912 First- <strong>und</strong><br />

Dachziegel im Schlammgraben <strong>der</strong> ehemaligen Wasserburg. Das Sumpfgelände zwischen<br />

Dorf <strong>und</strong> Burg <strong>Bodenhausen</strong> bestand früher aus 7, später 4 Teichen, <strong>der</strong>en Gewässer<br />

angestaut wurden <strong>und</strong> eine 200 m nördlich gelegene Mühle trieben, <strong>der</strong>en Welle man im<br />

Untergr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Försterwiese Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts fand. Die 1070 erwähnte Mühle<br />

war also eine Wassermühle. Der östlich <strong>von</strong> ihrem Standpunkt gelegene Berg führt auch<br />

heute noch den Namen Mühlenberg. Die oben erwähnten 4 Fischteiche, die den<br />

benachbarten Mönchen in Reinhausen zur Fastenzeit Fische liefern sollten, werden in<br />

Verträgen <strong>und</strong> Vergleichen mehrfach erwähnt. Großen Wert können sie als Fischteiche wegen<br />

<strong>der</strong> Beschattung durch den daneben liegenden Wald <strong>und</strong> wegen <strong>der</strong> ausnehmenden<br />

Kälte <strong>der</strong> dortigen Quellen (ständig 8°C) niemals gehabt haben. Im Anfang des 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts ist aber doch noch gefischt worden. 1768 wollten die damaligen Pächter zu<br />

<strong>Ballenhausen</strong> die Teiche kultivieren <strong>und</strong> schlossen deshalb mit Heinrich Bodo <strong>von</strong><br />

<strong>Bodenhausen</strong> einen Pachtvertrag; indessen gaben sie ihre Absicht wie<strong>der</strong> auf. Im Anfang des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts besetzte <strong>der</strong> Förster Strüver vom Hasenwinkel einen Teich ohne Erfolg mit<br />

Karpfen. Daraufhin wurden die ganz versumpften <strong>und</strong> mit alten Erlen bewachsenen Teiche<br />

1864 durch Drainieren in Ackerland <strong>und</strong> Wiesen verwandelt, <strong>der</strong>en Erträge zum<br />

Diensteinkommen des Försters auf dem Hasenwinkel gehörten, bis das Gelände zwecks

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