Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

1866 den Krieg erklärt, den der König von Hannover nicht ohne Verbindung mit Bayern und
Österreich glaubte gewinnen zu können. Er setzte daher alle seine Truppen nach Süden in
Marsch, sammelte sie in und um Göttingen, um über Mühlhausen und Langensalza
Verbindung nach Süden aufzunehmen. Am 17. Juni strömten die Truppen nach Göttingen
zusammen, einzelne Truppenteile wurden erst hier eingekleidet, waren aber am 21. Juni
marschbereit. Sie nahmen ihren Weg in der Hauptsache durch das Bremkertal in Richtung
Heiligenstadt, Mühlhausen, Langensalza (in Bremke segnete der Pfarrer an einem Brunnen
neben der Kirche die abziehenden Truppen).
Nach einem Tagebuch von Friedrich Scheidemann hatte sein Hof in diesen Tagen
folgende Einquartierung:
„16.06.1866: 40 Mann mit 1 Hauptmann vom 5. Hann.Infant.Reg.
18.06.1866: Diesen Morgen 3 Uhr habe ich eine zweispännige Kriegsfuhre nach
Stockhausen geleistet. Einquartierung: Hauptmann Hetzer, Lieutnant
von Düring, Lieutnant Hartmann, Portepé Fähnrich von Jesendorf,
hier Lieutnant geworden (6. Komp. vom 5.Infanterieregiment).
19.06.1866: die 6. Komp. ging nach Sieboldshausen. Ich leistete eine zweispännige
Kriegsfuhre dorthin. Heute rückten 99 Mann vom 5. Inf.Rgt. 3. Komp.
mit Lieutnant Trautmann und Lieutnant Weste (sein Enkel war später
Leutnant im IR 82 Göttingen) hier ein. Das gesamte 2. Batl. vom 5.IR
quartierte in Obernjesa, Stockhausen und Ballenhausen. 14 Pferde
gingen mit den Hannoveranern nach Thüringen.
21.06.1866: Heute rückten die Hannoveraner in Preußen ein.
22.06.1866: Heute abend kam das Depot vom Hannoverschen Kronprinz
Dragonerregiment hier durch, wobei unsere letzten Pferde zu den
Kriegsfuhren mit fort mußten.
25.06.1866: Diesen Morgen nach 12 Uhr kamen 2 Vorspannpferde von Mühl
hausen zurück.