Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen
Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen
durch göttliche Vorsehung, daß sich eine Vakanz in Diemarden ereignete und da hiesige Gegenden gantz von Franzmännern völlig überzogen und kein Pastor nach Diemarden gesetzt wurde, so versah ich die Dienste beynahe 3 Jahre daselbst und zu Reinhausen, Die Herren Beamten in diesen Oertern, nemlich der Herr Amtman Klare zu Reinhausen und der Herr Gerichtsverwalter Ostermeyer in Diemarden versorgeten mich mit Frucht, und die Accidentia, welche ich nach geendeten halben gnaden Jahre erhielte, mussten mir und den meinigen zum nothdürfftigen Unterhalte dienen. Einen Malter Korn kostete 36 Taler. So wunderbar hat mich Gott in der Theuerung erhalten. Ihm sey Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen. 1762: Ist der Friede wieder hergestellt, und habe ich bei Celebrierung des Friedens- und Dankfestes an allen drei Örtern gepredigt: heilige drei Könige 1763 und dieses Fest feyerlich begangen. Bis her hat der Herr geholfen, Jesus helfe fernerer.“ Eine Beschreibung des Amtes Friedland aus dem Jahre 1780 schildert die Kriegszustände während des siebenjährigen Krieges in unserer Gegend folgendermaßen: „1757 wurde Münden und Witzenhausen von den Franzosen besetzt. Amt Friedland kam somit zuerst in ihre Gewalt und mußte Früchte und Rauhfutter nach Göttingen, Münden und Witzenhausen liefern. 1758, als im Frühjahr die Feinde aus dem Lande vertrieben wurden, war das Amt eines der letzten, das sie verließen. Nachdem im gleichen Jahr die Armee unter Soubise sich wiederum Kassel/Münden und des Werraflusses zum Meister gemacht hatte, kam das Amt wieder in feindliche Gewalt und war oft, Schauplatz des Kleinkrieges, den die leichten Truppen beider Armeen fast täglich zum großen Schaden des Amtes und der Unterthanen hatten, indem die von der Alliierten Armee in Göttingen, die von der französischen in Münden, Hedemünden, Witzenhausen und Allendorf lagen. 1759: Im Winter darauf wurde die Gegend frei, aber dann nahm die französische Armee wieder Besitz von den hessischen Landen, auch das Amt Friedland wurde von allerlei Erpressungen und das abermalige, beständige Scharmützeln der leichten Truppen wiederum sehr mitgenommen. Nach der glücklichen Schlacht bei Minden zog ein großer Teil der französischen Armee mitten durch das Amt, um sich zu Witzenhausen über die Werra zurückzuziehen. Wie eilfertig diese Völker waren, so taten sie doch einen beträchtlichen Schaden, das Korn wurde zertreten, Pferde und Kühe weggenommen und viele Untertanen ausgeplündert. Der damalige Oberamtmann Hartmann war als Geisel bei dem königlichen Kommissariat zu Kassel, wurde aber vor dessen Abzuge entlassen. Dagegen wurde der damalige Amtsschreiber Blume nach Straßburg mitgenommen und erhielt erst 1762 seine Freiheit. Nach Anfang 1760 hatte das Amt Ruhe, bis Ende Juli. Damals bemächtigte sich der Feind der Stadt Münden. Unmittelbar darauf wurde Friedland bei Feuer und Schwert anbefohlen, alle seine Wagen Pferde allda zu stellen. Da noch einige Mannschaften vom Jägercorps in der Nähe waren, eilte man nicht, diesem drohenden Befehl nachzukommen und hielt das feindliche Kommissariat mit guten Versprechungen und Vorstellungen eine Zeitlang hin. Es folgte zwar eine militärische Exekution, aber auch diese war nicht stark genug, um die geschehenen Forderungen beizutreiben, bis endlich der Feind völlig Meister der Gegend wurde. Das Amt litt beständige Durchzöge der feindlichen Völker, mußte sehr
viele Fuhren hergeben und eine große Menge Früchte und Fourage an die feindlichen Armeen liefern. Der Kursächsische Prinz Xaver kommandierte ein detachiertes Corps der feindlichen Armee, welches 30 000 Mann stark war und größtenteils aus Reiterei und leichten Truppen bestand. Nachdem er eine Zeit lang sein Lager im Amte Reinhausen gehabt (leider ist ein Ort nicht zu bestimmen), nahm er solches im Anfang des September 1760 im Amte Friedland auf dem Deyeröder Berge und das Hauptquartier war zu Deyerode. Die linke Flanke dieses Corps wurde nebst dem Hauptquartier durch ein starkes Corps bei Mollenfelde, welches zugleich die Kommunication mit Münden erhielt, und die Rechte durch 2 kleine Läger bei Stockhausen und Ballenhausen gedeckt, welche mittels einiger über die Leine angelegten Brücken mit dem Hauptquartier verbunden waren. Die Stadt Göttingen war mit einer starken Garnison unter dem Kapitänleutnant Grafen de Vaux besetzt geblieben. Am Ende des Novembers ließ sie der Herzog Ferdinand blockieren und nahm sein Hauptquartier in Harste. Im Dezember wurde die Blockade aufgehoben, während derselben kantonierten die Truppen an der linken Seite der Leine; und die um Göttingen an der rechten Seite des Flusses gelegenen Dörfer waren mit leichten Truppen besetzt. Die Armee litt damals sehr; die Gegend war vom Feinde ganz ausgezehrt und öfters hinderten die ausgetretenen Wässer und die ganz verdorbenen Wege einige Tage die Zufuhr des Brotes von Einbeck, wo die Bäckerei angelegt war. Die Untertanen waren in den erbärmlichsten Umständen, ohne Brot und vielfach ohne Schuh und mit zerrissenen Kleidern, die sie bei der rauhen Zeit des Jahres vor Kälte nicht schützen konnten, mußten sie dennoch die Dienste leisten, die einer Armee allemal unentbehrlich sind; und die an der hessischen Grenze gelegenen Dörfer waren beständig den Streitereien der feindlichen Truppen ausgesetzt. Sobald die Blockade aufgehoben war, waren die Untertanen der unerbittlichen Härte des Kommandanten in Göttingen de Vaux ohne Hilfe unterworfen. Die Beamten verließen das Amt, da sie nicht dafür einstehen konnten, daß den unerschwinglichen, feindlichen Anforderungen Genüge geschehen konnte, und bis sie sahen, daß ihre Gegenwart keinen Nutzen haben, sondern vielmehr sie nötigen würde, Werkzeuge zur Qual der Untertanen zu werden. Der Amtmann Voigt ließ jedoch seinen Schreiber namens Kruse zurück, um soviel wie möglich Ordnung und Gleichheit bei der Aufbringung der feindlichen Auflagen zu erhalten. 1761 würde ein großer Teil der Untertanen Haus und Hof aus Mangel haben verlassen müssen, wenn nicht die königliche Kammer gnädige Vorsorge getroffen, diesem Übel vorzubeugen. Es wurden Früchte eingekauft und unter die Untertanen verteilt. Die Bezahlung wurde erst nach dem Kriege von ihnen gefordert, und ihnen ein Ansehnliches daran erlassen. Nur ein geringer Teil des Winterfeldes hatte 1760 bestellt werden können. Die Einwohner strengten ihre äußersten Kräfte an, Sommerfrüchte einzusäen; und die Ernte war gut. Die Härte des Grafen Vaux beraubte sie aber der Früchte ihrer Arbeit. Die Not stieg daher im Jahre 1762 auf das äußerste. Das Malter Roggen galt
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viele Fuhren hergeben <strong>und</strong> eine große Menge Früchte <strong>und</strong> Fourage an die feindlichen Armeen<br />
liefern.<br />
Der Kursächsische Prinz Xaver kommandierte ein detachiertes Corps <strong>der</strong> feindlichen<br />
Armee, welches 30 000 Mann stark war <strong>und</strong> größtenteils aus Reiterei <strong>und</strong> leichten Truppen<br />
bestand. Nachdem er eine Zeit lang sein Lager im Amte Reinhausen gehabt (lei<strong>der</strong> ist ein<br />
Ort nicht zu bestimmen), nahm er solches im Anfang des September 1760 im Amte<br />
Friedland auf dem Deyerö<strong>der</strong> Berge <strong>und</strong> das Hauptquartier war zu Deyerode. Die linke<br />
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welches zugleich die Kommunication mit Münden erhielt, <strong>und</strong> die Rechte durch 2 kleine<br />
Läger bei Stockhausen <strong>und</strong> <strong>Ballenhausen</strong> gedeckt, welche mittels einiger über die Leine<br />
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Die Stadt Göttingen war mit einer starken Garnison unter dem Kapitänleutnant Grafen<br />
de Vaux besetzt geblieben. Am Ende des Novembers ließ sie <strong>der</strong> Herzog Ferdinand<br />
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aufgehoben, während <strong>der</strong>selben kantonierten die Truppen an <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> Leine; <strong>und</strong><br />
die um Göttingen an <strong>der</strong> rechten Seite des Flusses gelegenen Dörfer waren mit leichten<br />
Truppen besetzt.<br />
Die Armee litt damals sehr; die Gegend war vom Feinde ganz ausgezehrt <strong>und</strong> öfters<br />
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des Brotes <strong>von</strong> Einbeck, wo die Bäckerei angelegt war.<br />
Die Untertanen waren in den erbärmlichsten Umständen, ohne Brot <strong>und</strong> vielfach ohne<br />
Schuh <strong>und</strong> mit zerrissenen Klei<strong>der</strong>n, die sie bei <strong>der</strong> rauhen Zeit des Jahres vor Kälte nicht<br />
schützen konnten, mußten sie dennoch die Dienste leisten, die einer Armee allemal<br />
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Streitereien <strong>der</strong> feindlichen Truppen ausgesetzt.<br />
Sobald die Blockade aufgehoben war, waren die Untertanen <strong>der</strong> unerbittlichen Härte des<br />
Kommandanten in Göttingen de Vaux ohne Hilfe unterworfen. Die Beamten verließen das<br />
Amt, da sie nicht dafür einstehen konnten, daß den unerschwinglichen, feindlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen Genüge geschehen konnte, <strong>und</strong> bis sie sahen, daß ihre Gegenwart keinen<br />
Nutzen haben, son<strong>der</strong>n vielmehr sie nötigen würde, Werkzeuge zur Qual <strong>der</strong> Untertanen zu<br />
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Der Amtmann Voigt ließ jedoch seinen Schreiber namens Kruse zurück, um soviel wie<br />
möglich Ordnung <strong>und</strong> Gleichheit bei <strong>der</strong> Aufbringung <strong>der</strong> feindlichen Auflagen zu erhalten.<br />
1761 würde ein großer Teil <strong>der</strong> Untertanen Haus <strong>und</strong> Hof aus Mangel haben verlassen<br />
müssen, wenn nicht die königliche Kammer gnädige Vorsorge getroffen, diesem Übel<br />
vorzubeugen. Es wurden Früchte eingekauft <strong>und</strong> unter die Untertanen verteilt.<br />
Die Bezahlung wurde erst nach dem Kriege <strong>von</strong> ihnen gefor<strong>der</strong>t, <strong>und</strong> ihnen ein<br />
Ansehnliches daran erlassen. Nur ein geringer Teil des Winterfeldes hatte 1760 bestellt<br />
werden können. Die Einwohner strengten ihre äußersten Kräfte an, Sommerfrüchte<br />
einzusäen; <strong>und</strong> die Ernte war gut. Die Härte des Grafen Vaux beraubte sie aber <strong>der</strong> Früchte<br />
ihrer Arbeit. Die Not stieg daher im Jahre 1762 auf das äußerste. Das Malter Roggen galt