26.10.2012 Aufrufe

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dem Wege nach Adelebsen getötet <strong>und</strong> ein an<strong>der</strong>er gefangen. Einem Göttinger Hintersassen<br />

in Rosdorf wurde das Haus angesteckt <strong>und</strong> die Pferde erstochen; <strong>der</strong> Ziegelmeister <strong>von</strong><br />

Göttingen wurde vor dem Kloster <strong>von</strong> Reinhausen aufgegriffen <strong>und</strong> beraubt; die Göttingischen<br />

Meier (Pächter) zu Nie<strong>der</strong>njesa, Stockhausen, <strong>Ballenhausen</strong>, Herberhausen, Rosdorf,<br />

Roringen, Geismar, Groß- <strong>und</strong> Klein-Schneen geschatzt <strong>und</strong> gebrannt. Die Fehdelustigen<br />

stahlen 6 Pferde <strong>und</strong> machten bei Nacht Schafe nie<strong>der</strong>.<br />

1532 Mitte Juni suchten Einbeck <strong>und</strong> Northeim zwischen den Parteien zu vermitteln,<br />

Wegeners Halsstarrigkeit ließ die Verhandlung scheitern. Er <strong>und</strong> seine beiden Brü<strong>der</strong>, die<br />

sich auch an <strong>der</strong> Fehde beteiligt hatten, wurden zu Braunschweig ergriffen <strong>und</strong> am 3. Tage<br />

nach Oculi 1533 hingerichtet <strong>und</strong> aufs Rad geflochten. „Diese bluteten noch wohl den 5.<br />

<strong>und</strong> 6. Tag, nachdem sie gerichtet - daher denn etliche meinten, ihnen wäre nicht gar recht<br />

geschehen.“<br />

1625/26 lagen zu <strong>Ballenhausen</strong> wie auch auf den an<strong>der</strong>en Dörfern um Göttingen<br />

spanische Reiter im Quartier. Am 20.02.1626 machte die in Göttingen stehende Garnison<br />

<strong>der</strong> Evangelischen einen Anschlag auf die Reiter in <strong>Ballenhausen</strong>, Reinhausen <strong>und</strong><br />

Stockhausen. 800 Fußsoldaten <strong>und</strong> einige Reiter, Bürger, Soldaten, <strong>Aus</strong>schuß (Bürgerwehr)<br />

<strong>und</strong> Bauern vom Lande zogen abends 7 Uhr aus dem Stadttor hinaus. „Als aber Staatsadrian<br />

-- des Inhabers <strong>von</strong> Reinhausen Diener, wie sie jenseits des Hofes aus Reinshoff kommen,<br />

vorausgeritten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Eil 2 Schüsse getan <strong>und</strong> darauf sobald in <strong>Ballenhausen</strong> Alarm<br />

wurde nun das Dorf vom Feind in Brand gestecket <strong>und</strong> <strong>der</strong>selbe ins Feld gerücket, hat man<br />

dafür gehalten, daß solcher Anschlag durch solche Schüsse müsse verraten worden sein, <strong>und</strong><br />

brannte erwähntes Dorf <strong>Ballenhausen</strong> am 21.02. noch sehr stark ....“<br />

1625: Eine allgemeine Beschreibung <strong>der</strong> Kriegsereignisse unserer Gegend im 30jährigen<br />

Kriege, <strong>der</strong>en Schrecknisse allerdings durch die Kriegsgreuel des letzten<br />

Weltkrieges jetzt abgeschwächt erscheinen, soll die Heereszüge <strong>und</strong> Kampfhandlungen<br />

schil<strong>der</strong>n, denen unsere Gegend <strong>und</strong> auch unser Dorf bei dem Hin- <strong>und</strong> Herwogen <strong>der</strong><br />

Kriegszüge ausgesetzt war:<br />

Wallenstein traf am 1. Oktober 1625 <strong>von</strong> Hersfeld kommend in Eschwege ein,<br />

überschritt die Werra bei Allendorf <strong>und</strong> nahm sein Hauptquartier in Nie<strong>der</strong>gan<strong>der</strong>n. Am 5.<br />

Oktober befand sich Wallenstein noch im Amte Friedland, rückte aber nun unter Zerstörung<br />

hauptsächlich <strong>der</strong> Dörfer auf dem linken Leineufer über Rosdorf, Ellershausen <strong>und</strong> Grone<br />

gegen Göttingen vor. Bei Grone trat ihnen ein braunschweigisches Korps <strong>von</strong> 1 500 Mann<br />

Fußvolk <strong>und</strong> 300 Reitern unter Hans Christoph <strong>von</strong> Hardenberg entgegen, das sich aber<br />

unter die Mauern Göttingens zurückzog. Göttingen ergab sich trotz mehrfacher<br />

Auffor<strong>der</strong>ung damals nicht. Wallenstein hatte währenddessen sein Hauptquartier in<br />

Olenhusen <strong>und</strong> rückte am 7. Oktober weiter in das Amt Harste, das er ausplün<strong>der</strong>te, dann<br />

weiter nach Salz<strong>der</strong>helden, Rotenkirchen <strong>und</strong> später in die Umgebung <strong>der</strong> Städte Halberstadt<br />

<strong>und</strong> Magdeburg.<br />

Um Göttingen aber tobte im Winter 1626 <strong>der</strong> Kleinkrieg. In <strong>der</strong> Nähe waren spanische<br />

Truppen einquartiert. Um diese für die Gewalttätigkeiten an den unglücklichen<br />

Dorfbewohnern zu bestrafen, wurden <strong>von</strong> den Göttingern zahlreiche <strong>Aus</strong>fälle durch die<br />

Bürger <strong>und</strong> Bauern unternommen. Manchmal glückten sie, einmal brachte man sogar die<br />

Leichen <strong>der</strong> Feinde mit in die Stadt. Dagegen mißlang eine große Fouragierung <strong>von</strong> 206

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!