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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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In damaliger Zeit war die Einwohnerzahl <strong>der</strong> Dörfer im allgemeinen weit geringer als<br />

heute; dafür lagen aber auch die Siedlungen viel dichter beisammen. <strong>Ballenhausen</strong> hatte z.B.<br />

in seiner Nähe mehrere Orte, die später zerstört wurden (Wüstungen) : Heldagshausen (Die<br />

"Klus" = Klause kennzeichnet noch heute seine damalige Lage). <strong>Bodenhausen</strong> (erstmalig um<br />

1400 zerstört <strong>und</strong> seit 1540 Wüstung), Hettenhausen {1360 wüst) zwischen Reinhausen <strong>und</strong><br />

Lichtenhagen gelegen. Deren Einwohner zogen nach <strong>Ballenhausen</strong>, während die vom<br />

benachbarten Bönnekenhausen (Gr. Schneer Dreisch) in Gr. Schneen Aufnahme fanden.<br />

Erst durch den Zuzug dieser Einwohner <strong>und</strong> die Hinzulegung <strong>von</strong> <strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>eien <strong>und</strong><br />

Waldungen zur Feldmark gewannen die Dörfer an Bedeutung. Die allgemeine Unsicherheit<br />

ließ aber damals wünschenswert erscheinen, sich in erster Linie dort anzusiedeln, wo durch<br />

die Ritter befestigte Plätze angelegt waren. So bestand in <strong>Ballenhausen</strong> ein befestigter Platz,<br />

auf dem das adlige Geschlecht <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong> lebte. Für die gebotene Sicherheit<br />

verlangten die Gr<strong>und</strong>herren gewisse Abgaben <strong>und</strong> Dienste <strong>von</strong> den Bauern, die sich<br />

übrigens vielfach auch gern freiwillig in das Schutz- <strong>und</strong> Hörigkeitsverhältnis zum<br />

Gr<strong>und</strong>herren begaben, woraus zu schließen ist, daß diese Lasten nicht immer als so<br />

drückend empf<strong>und</strong>en wurden, wie man gewöhnlich annimmt.<br />

Wo in <strong>Ballenhausen</strong> lag nun dieser befestigte Platz? Heute ist er auch für den<br />

Eingeweihten kaum noch zu erkennen. Aber im "Neuen Hannoverschen Magazin" vom<br />

13.02.1807 wird mitgeteilt, daß "in den Conduktor Scheidemann`schen Grasgarten, dem<br />

Eichhof, noch die mit Rasen überdeckten Schutthaufen des ältesten <strong>Bodenhausen</strong>schen (muß<br />

heißen <strong>Ballenhausen</strong>schen) Schlosses, sowie Spuren eines ehemaligen Schloßgrabens, in<br />

den sich <strong>der</strong> Beinbach ergoß, festzustellen gewesen seien, ebenso wie <strong>der</strong> Umfang eines<br />

einzigen Gebäudes." Im Jahre 1833 hat K. v. Mengerhausen in seinen Veröffentlichungen<br />

des Vaterländischen Archivs (Jahrgang 1833/34) in den „Nachrichten <strong>von</strong> dem Fürstenturn<br />

Göttingen in Beziehung auf dessen noch bestehende <strong>und</strong> bereits verwüstete Ortschaften“<br />

nach Aufzählung zahlreicher Quellen für die Ortsgeschichte unserer Gegend die Lage <strong>der</strong><br />

Burgstätte eben dort bestätigt. Auf letzteren weiß auch <strong>der</strong> Verfasser sich noch aus seiner<br />

Jugend zu entsinnen. Die Burgstätte lag also erwiesenermaßen in dem noch heute so<br />

benannten "Eichhof" bzw. auf dem jetzigen Gartengr<strong>und</strong>stück des Malermeisters W.<br />

Hofmeister in dem Wiesengelände des Landwirts Spötter. Auch die aus Gegend <strong>von</strong><br />

Heldagshausen <strong>und</strong> Stockhausen, durch Bodensenkung noch zu erkennenden, ehemaligen<br />

Verbindungswege haben die Richtung auf die alte Burg. Ein Flurname bestätigt ebenfalls<br />

diese Annahme: das Gelände westlich <strong>der</strong> Burg, auf dem 1863/65 <strong>der</strong> Grimmesche, jetzt<br />

Spöttersche Hof errichtet wurde, heißt heute noch das "Wallfeld" (in <strong>der</strong> Ballenhäuser<br />

Flurkarte <strong>von</strong> 1835 fälschlich Waldfeld genannt). Und die direkte Nachbarschaft <strong>der</strong> ältesten<br />

Gebäude <strong>der</strong> adligen Höfe Nr. 1, 2, 8 <strong>von</strong> <strong>Ballenhausen</strong>scher Besitz, Nr. 5 <strong>von</strong><br />

<strong>Bodenhausen</strong>, Nr. 6 <strong>von</strong> Uslar, Nr. 7 <strong>von</strong> Helmold, bestätigen ebenfalls die Lage des<br />

befestigten Platzes in <strong>der</strong>en Mitte.

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