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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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Thie<br />

Der Thie war, wie früher überall, <strong>der</strong> Versammlungsort für die Gemeinde bei<br />

öffentlichen Bekanntmachungen <strong>und</strong> Lustbarkeiten. Noch im Jahre 1859 wurde dort<br />

Gemeindeversammlung <strong>und</strong> Tanz (letzterer bisweilen auch auf <strong>der</strong> Bergesplatte) abgehalten.<br />

In <strong>der</strong> Mitte erhob sich die alte Thielinde, die im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te ihren inneren Kern<br />

immer mehr verlor <strong>und</strong> schließlich nur an zwei nach Osten <strong>und</strong> Westen ausladenden Ästen<br />

Jungholz trieb. Als dann im Jahre 1887 nun gar noch ein Blitz den Baum traf, <strong>und</strong> <strong>der</strong> innere<br />

Kern ausbrannte, mußten die beiden Äste mit einem Eisenringe zusammengehalten werden.<br />

Schließlich bedrohte <strong>der</strong> eine Ast doch das benachbarte Schulhaus so sehr, daß dies alte<br />

Wahrzeichen im Jahre 1920 <strong>der</strong> Axt zum Opfer fiele (Lei<strong>der</strong> ist <strong>von</strong> dem denkwürdigen<br />

Baum keine Abbildung vorhanden).<br />

Kirchhof<br />

Der Kirchhof, dem Thie benachbart <strong>und</strong> die Kirche rings umgebend, reichte bis 1836<br />

für die Beerdigung <strong>der</strong> Einwohner aus. Die Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Dorfbewohner machte<br />

jedoch eine Verlegung an den nordöstlichen Dorfrand dringend notwendig. Dieser neue<br />

Friedhof wurde auf ehemalig <strong>von</strong> <strong>Bodenhausen</strong>` schen Gelände im Jahre 1836 eingeweiht<br />

(Beweis: Eine Notiz im Kirchenbuch aus dem Jahre 1836, wo gesagt wird, daß „<strong>der</strong><br />

<strong>Bodenhausen</strong>` sche Erbpächter <strong>und</strong> Ehemann Otto Ludwig Scheidemann, ein würdiger Greis<br />

<strong>von</strong> 83 Jahren, am 9. September 1836 <strong>der</strong> erste Erwachsene auf dem neuen Totenhofe,<br />

dessen Gelände früher sein Eigentum gewesen war, in <strong>der</strong> Stille beerdigt“ wurde.)<br />

Alte Totenhof<br />

Der alte Totenhof war ringsum mit einer Mauer umgeben, <strong>der</strong>en Bau schon 1585 in den<br />

Wolfenbütteler Akten erwähnt wird <strong>und</strong> später bei <strong>der</strong> 2. Verkoppelung auf <strong>der</strong> Südseite des<br />

Kirchengr<strong>und</strong>stückes so weit zurückgesetzt wurde, daß <strong>der</strong> bisherige Fußweg zu einem<br />

Zufahrtsweg zu den Gr<strong>und</strong>stücken Nr. 19 <strong>und</strong> Nr. 21 erweitert werden konnten. Bis dahin<br />

bestand nur die Möglichkeit, mit Wagen über den Pfarrhof zu diesen Gr<strong>und</strong>stücken zu<br />

gelangen. Dieses alte Recht wurde erst 1891 abgelöste. Heute ist <strong>der</strong> Weg eine geteerte<br />

Dorfstraße geworden.<br />

Neue Friedhof<br />

Der neue Friedhof ist seit 1836 bereits einmal ganz belegt worden. Er war anfänglich<br />

mit einer dichten Tannenhecke umgeben, die aber mangels rechtzeitiger Pflege so<br />

lückenhaft wurde, daß <strong>der</strong> Schmiedemeister Dietrich im Jahre 1910 den Auftrag erhielt, den<br />

Friedhof mit einem neuen Drahtzaun zu umgeben, <strong>der</strong> aber im Jahre 1952 durch<br />

Maurermeister Weidemann, Reinhausen, auf festem Betonsockel mit Eisenpfosten erneuert<br />

werden mußte. Die Kosten dafür setzen sich wie folgt zusammen:<br />

a) DM 1.000,- bewilligte das Landeskirchenamt („Seelengroschen“, d.h. 50 Pfg. für jeden<br />

Evangelischen im Kirchenkreis Süd).<br />

b) DM 1.300,- hat das Landeskirchenamt nachfinanziert.

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