Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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konnte jeder Erzeuger 1 1/2 Pfund, jeder Schwerarbeiter 2 Pfund pro Tag zurückbehalten. Ernte war auch hierin geringer als im Vorjahr. Zuckerzuweisung durch den Kommunalverband an den Bauermeister: durchschnittlich 2 Pfund á 32 Pfennig pro Pfund, dazu 25 Pfund Nudeln á 62 Pfg., 40 Pfund Erbsen á 40 Pfennig, 50 Pfund Graupen á 32 Pfg. und 55 Pfund Eiergraupen á 64 Pfg. Die Schulkinder haben im Sommer Brennesseln gesammelt und vorschriftsmäßig getrocknet. Beschlagnahmtes Obst wird frei gegeben, Äpfel steigen auf 18 - 20 Pfg. pro Pfund. November: Eingezogen sind die Schmiedegesellen Karl Hintze und Ludwig Bürmann; als Rekruten: Heinrich und Karl Rümenap und Wilhelm Scheede. Revision der Kartoffelvorräte läßt nur 4 1/2 Zentner zum Verzehr und 10 Zentner zum Pflanzen pro Morgen zu. Gemüse- und Obstsammlung für die Lazarette. Wieder Weihnachtspakete für die Krieger und Hagebuttensammlung, sowie solche von Zwetschenkernen. Unterricht fiel zur Feier der Einnahme von Bukarest am Sonnabend, den 15. November, aus. Dezember: Hausschlachtungen dürfen wieder stattfinden. 1 917: Januar/Februar: Die Lehrer erhalten etwas Petroleum zugewiesen. Zu Kaisers Geburtstag Sammlung für die Soldatenheime. Der Februar brachte Kälte bis zu 22°, Wasserleitungen verschiedentlich eingefroren. Regierung fordert Ortschaften zum Holzhauen auf. Wer l4 Tage haut bekommt 6 mtr. Scheitholz zu 9 Mark und 20 mtr. Strauch zu 6 Mark außer dem Holzhauerlohn. Schweine- und Rinderbestandsrevision: nur die allernotwendigsten Schweine dürfen behalten werden. Korn und Kartoffeln müssen auch von den Selbstversorgern z.T. wieder noch abgeführt werden. Preise steigen weiter. Gösseln sonst 60 Pfg., jetzt 10,- Mark, Ferkel Stück 80,- Mark. Wilhelm Scheede im Westen gefallen. 1918: April: Kriegerfrauen erhalten 3 m Scheitholz zu je 9 Mark. November 09.: Revolution. Das Dorf ist wenig davon berührt; die meisten sind froh, daß der Krieg beendet und die Angehörigen heimkehren. Ende Dezember sind auch die letzten Kriegsteilnehmer heimgekehrt bis auf die Kriegsgefangenen August Bode, Ernst Deeke (Frankreich), Alfred Senhen ( England). 1919: Januar bis April: Wahlagitation von allen Parteien. In den Gemeindeausschuß werden 3 Arbeiter, 3 kleine Bauern, 2 mittlere Bauern und ein Gutsbesitzer gewählt: August Beuermann, Fritz Bachmann, Schmiedegeselle Hr. Franke, Schneidermeister Fr. Voigt, Malermeister August Hoffmeister, Ackermann Hr. Rümenap, Landwirt Fr. Sebode, Landwirt Hermann Hettenhausen, Gutsbesitzer Fr. Scheidemann. Preise steigen weiter: Gösseln 20 - 30 Mark, Ferkel 150 Mark pro Stück. Lebende Schweine werden enteignet, bringen 130 Mark für den Zentner. Ein Anzug kostet 220 Mark. Beginn der Geldentwertung.

Das Schulheim Das Anwachsen der Einwohnerzahl durch die von Ost und West zuströmenden Heimatvertriebenen machte die Schaffung eines weiteren Schulraumes zu einer unbedingten Notwendigkeit. Die Gemeinde verfügte über keine Mittel dafür, daher sah sich die Schulleitung, insbesondere Herr Lehrer Wendt, genötigt, anderweitig öffentliche und freiwillige Mittel dafür zu beschaffen. Der Kreis, der Landfrauenverein, die ev. Und kath. Kirche und der örtliche Kirchenpatron unterstützten das Werk durch Geldspenden, die noch ergänzt wurden durch Einnahmen aus Puppentheater, Laienspiel und Filmvorführungen der Jugendgruppe Ballenhausen. Ganz besonders hilfreich zur Seite stand der engl. K.R.O. Brigadier Kenchington, mit dessen Hilfe der Schule aus dem Lager Friedland eine Hütte überwiesen wurde, die während der Osterferien in gemeinsamer Arbeit von Lehrern, Schulkindern und Angehörigen der Jugendgruppe sowie unterstützt durch einige Fachleute und Erwachsene innerhalb 4 Wochen fertiggestellt wurde. Da auch eine ganz neue Inneneinrichtung beschafft werden konnte, stellte sich der Raum als ein wahres Schmuckstück dar. So konnte schon am 08.05.49 das Schulheim im Beisein des K.R.O., des Landrats, Kreisdirektors, Jugendpflegers, der Schulräte, Vertreter der ev. und kath. Kirche, des Roten Kreuzes und vieler Dorfbewohner bei schönstem Wetter eingeweiht werden. Die fleißigsten Mitarbeiter: Gerhard Feuerriegel, Renate Grüneberg, Jens Ramm und Ingrid von Campe wurden vom Brigadier durch Buchgaben belohnt und aus seinem Munde alle belobt, die uneigennützig sich in den Dienst der schönen Sache gestellt hatten. Jetzt hat der Bau, nachdem auch der Winter ihm nichts anhaben konnte, mit seiner modernen inneren Ausstattung sich als vollwertiges Klassenzimmer bewährt, dient außerdem der Jugendgruppe als Versammlungs- und Vorführungsraum für kleinere Theaterstücke und wegen seiner vorzüglichen Akustik auch für musikalische und Filmdarbietungen.

Das Schulheim<br />

Das Anwachsen <strong>der</strong> Einwohnerzahl durch die <strong>von</strong> Ost <strong>und</strong> West zuströmenden<br />

Heimatvertriebenen machte die Schaffung eines weiteren Schulraumes zu einer<br />

unbedingten Notwendigkeit. Die Gemeinde verfügte über keine Mittel dafür, daher<br />

sah sich die Schulleitung, insbeson<strong>der</strong>e Herr Lehrer Wendt, genötigt, an<strong>der</strong>weitig<br />

öffentliche <strong>und</strong> freiwillige Mittel dafür zu beschaffen. Der Kreis, <strong>der</strong><br />

Landfrauenverein, die ev. Und kath. Kirche <strong>und</strong> <strong>der</strong> örtliche Kirchenpatron<br />

unterstützten das Werk durch Geldspenden, die noch ergänzt wurden durch<br />

Einnahmen aus Puppentheater, Laienspiel <strong>und</strong> Filmvorführungen <strong>der</strong> Jugendgruppe<br />

<strong>Ballenhausen</strong>. Ganz beson<strong>der</strong>s hilfreich zur Seite stand <strong>der</strong> engl. K.R.O. Brigadier<br />

Kenchington, mit dessen Hilfe <strong>der</strong> Schule aus dem Lager Friedland eine Hütte<br />

überwiesen wurde, die während <strong>der</strong> Osterferien in gemeinsamer Arbeit <strong>von</strong> Lehrern,<br />

Schulkin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Angehörigen <strong>der</strong> Jugendgruppe sowie unterstützt durch einige<br />

Fachleute <strong>und</strong> Erwachsene innerhalb 4 Wochen fertiggestellt wurde. Da auch eine<br />

ganz neue Inneneinrichtung beschafft werden konnte, stellte sich <strong>der</strong> Raum als ein<br />

wahres Schmuckstück dar. So konnte schon am 08.05.49 das Schulheim im Beisein<br />

des K.R.O., des Landrats, Kreisdirektors, Jugendpflegers, <strong>der</strong> Schulräte, Vertreter <strong>der</strong><br />

ev. <strong>und</strong> kath. Kirche, des Roten Kreuzes <strong>und</strong> vieler Dorfbewohner bei schönstem<br />

Wetter eingeweiht werden. Die fleißigsten Mitarbeiter: Gerhard Feuerriegel, Renate<br />

Grüneberg, Jens Ramm <strong>und</strong> Ingrid <strong>von</strong> Campe wurden vom Brigadier durch<br />

Buchgaben belohnt <strong>und</strong> aus seinem M<strong>und</strong>e alle belobt, die uneigennützig sich in den<br />

Dienst <strong>der</strong> schönen Sache gestellt hatten. Jetzt hat <strong>der</strong> Bau, nachdem auch <strong>der</strong> Winter<br />

ihm nichts anhaben konnte, mit seiner mo<strong>der</strong>nen inneren <strong>Aus</strong>stattung sich als<br />

vollwertiges Klassenzimmer bewährt, dient außerdem <strong>der</strong> Jugendgruppe als<br />

Versammlungs- <strong>und</strong> Vorführungsraum für kleinere Theaterstücke <strong>und</strong> wegen seiner<br />

vorzüglichen Akustik auch für musikalische <strong>und</strong> Filmdarbietungen.

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