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Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

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Schil<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zustände in <strong>Ballenhausen</strong> im<br />

Weltkrieg 1914 – 1918 (<strong>Aus</strong>züge aus <strong>der</strong> Schulchronik <strong>von</strong><br />

Lehrer Senhen)<br />

1914: 31.07. Erklärung des Kriegszustandes. 02.08. Mobilmachungsbefehl. Für die<br />

Kriegsteilnehmer Abendmahlsfeier in <strong>der</strong> Kirche.<br />

Eingezogen wurden sofort: Fritz Henkel, Hermann Hettenhausen, Fritz<br />

Scheidemann, Kutscher W. Stuke (bei Spötter), Gespannführer Berkes, Kutscher<br />

Angermann (beide bei Scheidemann) sowie Ackermann J. Stieg. Freiwillig meldeten<br />

sich: Oskar Senhen, Fritz Deeke, Heinrich Bergmann, Gespannführer Orth. Als<br />

Reservisten wurden eingezogen die Brü<strong>der</strong> Karl <strong>und</strong> Willi Dietrich. 14. August:<br />

Sammlung <strong>der</strong> ersten Liebesgaben für die durchfahrenden Truppen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Ablieferung in Eichenberg. Gründung eines Vaterländischen Frauenvereins in<br />

Obernjesa. Vorsitzende für <strong>Ballenhausen</strong>: Frau Scheidemann (45 Frauen <strong>und</strong><br />

Mädchen)! Die älteren Schulkin<strong>der</strong> werden zu Erntearbeiten beurlaubt. Die auf<br />

beiden Gütern beschäftigten Polen stehen unter scharfer polizeilicher Aufsicht.<br />

Oktober 1914: Frauenverein verarbeitet Garn zu Strümpfen <strong>und</strong> Pulswärmern;<br />

Strickabende im Schulzimmer. 10. September kehrt Oberleutnant Scheidemann<br />

verw<strong>und</strong>et aus Frankreich zurück. November: Neue Sammlung ermöglicht für jeden<br />

im Felde stehenden Einwohner Zusendung eines Paketes, was zu Weihnachten<br />

wie<strong>der</strong>holt werden kann. Brotgetreide wird knapp. Hiesiger Frauenverein beteiligt<br />

sich an <strong>der</strong> Unterhaltung des in Rosdorf errichteten Lazaretts.<br />

1915: Januar: Weissbin<strong>der</strong> August Beuermann wird eingezogen. Scheidemann<br />

kehrt geheilt in seine Garnison Lüneburg zurück. Im Februar werden die<br />

Landsturmmänner Karl <strong>und</strong> August Bode sowie Karl Scheede (40 Jahre) eingezogen.<br />

März: Nachricht vom Heldentod <strong>von</strong> Leutnant Gustav Scheidemann in Polen.<br />

Brotfrucht darf nicht mehr verfüttert werden. Gemeinde erhält durch die<br />

Kreiszuteilungsstelle Kleie, zuckerhaltige Futtermittel <strong>und</strong> Zuckerschnitzel<br />

zugewiesen. April werden Schmiedegeselle Heinrich Franke <strong>und</strong> Fritz Bachmann<br />

eingezogen. Verbandmaterial wird im Frauenverein aus altem, gestifteten Leinen<br />

gezupft. Juni: Nachricht über weitere Gefallene: Karl Bode <strong>und</strong> Willi Dietrich im<br />

Westen. Schuhmacher Karl Voigt ist eingezogen, Kutscher Angermann zum zweiten<br />

Mal verw<strong>und</strong>et, bleibt bei <strong>der</strong> Truppe. Scheidemann rückt mit einer Schwadron<br />

Lüneburger Dragoner nach Rußland. 01. - 04. Juli: erste Abschätzung <strong>der</strong> mit<br />

Kartoffeln <strong>und</strong> Halmfrüchten bestellten Äcker 240 Morgen Weizen ( W.-Weizen), 95<br />

Mrg. S.-Weizen, 196 Mrg. Roggen, 26 Mrg. Gerste, 237 Mrg. Hafer, 37 Mrg.<br />

Gemenge, 62 Mrg. Kartoffeln; alle diese Früchte gelten als beschlagnahmt. August:<br />

Gemüse-, Kartoffel- <strong>und</strong> Eiersammlung für die Göttinger Lazarette. Eingezogen wird<br />

Julius Sebode. Leicht verw<strong>und</strong>et in Rußland sind August Beuermann, Fritz Henkel,<br />

Regiment 79; erkrankt August Bode. <strong>Aus</strong>gabe <strong>von</strong> Mahlkarten (pro Person 18 Pf<strong>und</strong><br />

im Monat). Ernte Ende des Monats schon beendet, war im Stroh mäßig <strong>und</strong> in<br />

Körnern gut. September: Eingezogen Heinrich Bergmann <strong>und</strong> Schnei<strong>der</strong>meister<br />

Voigt, ferner Bergmann sen.. Eine gute Kartoffelernte konnte bei gutem Wetter in<br />

diesem Monat geborgen werden, daher auch gute Einnahmen <strong>der</strong> Bauern.<br />

Zeichnungen zur dritten Kriegsanleihe erbrachte fast 14.000,-- Mark. Arbeiterlöhne

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