Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen

3. Der Magerkurth‘sche Hof (oben zerstückelter Hof genannt) in Größe von 107 Morgen
/ 29 Ruten gehört zu einem der vormals dem Kloster
Reinhausen gehörigen Höfe. Wann er in den Besitz der Familie Magerkurth
übergegangen ist, ließ sich nicht feststellen. Tatsache ist, daß sein Besitzer, Johann
Andreas Magerkurth im 7-jährigen Kriege 1760-62 fünf Pferde verlor und oftmals
ausfuragiert wurde. Seitdem ging der Hof immer mehr zurück und mußte unter seinem
Sohn Heinrich Mitte des 19. Jahrhunderts verkauft werden. Käufer waren für
Ballenhäuser Bauern der Leineweber Fritz Bielefeld und der Bauermeister Scheufler
(Kaufpreis 13.535 Taler Gold). Der Besitz wurde 1858 an 16 Kleinbauern
weitergegeben. Das Wohnhaus (Nr. 3) kaufte der frühere Tagelöhner bei Grimme
Heinrich Fahrenbach (davor im Haus Nr. 37 wohnend).
4. Der Magistratshof
Der Magistratshof mit seinen Ländereien in Größe von 71 Morgen ist dauernd
verpachtet gewesen, anfänglich nur an 2 Pächter (siehe oben), nach der Verkoppelung
an Arbeiter, Handwerker und Bauern. Im Jahre 1912 wurden diese Ländereien zumeist
an die bisherigen Pächter (71 Morgen für 83.000 Mark) verkauft. Das Wohnhaus mit
Garten und dem Hof kaufte 1900 Reuter, gab davon einen Teil des Gartens an den
Weichensteller Magerkurth (Nr. 48) als Bauplatz ab und errichtete auf dem Rest 3 neue
Arbeiterwohnungen. Damit ist ein zweiter selbständiger Hof im Dorf verschwunden.
5. Der von Helmold' sche Besitz
Der von Helmold‘sche Besitz ist von jeher verpachtet gewesen. Anfangs an
verschiedene Bauern; von 1898 - 1934 an die beiden Güter je zur Hälfte, von da an
wieder an Arbeiter, Handwerker und Bauern. Das dazu gehörige Wohnhaus (Nr. 7)
kaufte Reuter im Jahre 1895. Die ehemalige Scheune gegenüber war schon 1860
abgerissen, das alte Spritzenhaus wurde daselbst a.n ihrer statt errichtet. Bei der zweiten
Verkoppelung gingen die Ländereien aus dem Pachtverhältnis, durch Verkauf, in den
Besitz der bisherigen Pächter 1958 über.
6. Der Ever' sche Hof (Nr. 9)
Der oben als Riemenschneidersche Hof mit einer Hufe bezeichnete Hof, hat durch
Zukauf und Erbschaft (2 Morgen im Groß-Schneer Felde) jetzt die Größe von 59
Morgen und ist, da sein Besitzer seit 1940 unter die Gefallenen des 2. Weltkrieges
gezählt werden muß, seit dem l. November 1949 von dessen Ehefrau an den
Ostvertriebenen Nebe verpachtet, der die Besitzerin 1950 heiratete.
7. Das Försterhaus
Das Försterhaus nebst Hof und Garten, 7 Morgen Land am Rietzplatze, 1 1/2 Morgen
in der Borngrund, wurde nacheinander von folgenden Bodenhausenschen Förstern
bewohnt: 1655 Hans Winter, 1682 Heinrich Winter, 1685 Bartold Winter, 1689-97