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Evaluation und Evaluationsforschung - Universität Bremen

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hoch innovative <strong>und</strong><br />

trotzdem gesicherte<br />

Forschungsfrage<br />

ungelöste + schwierige<br />

Entwicklungsaufgabe<br />

eines Praxisfeldes<br />

Entwicklung einer praktisch<br />

relevanten Problemstellung<br />

Entwicklung einer theoretisch<br />

konsistenten Problemstellung<br />

Ursula Carle / Heinz Metzen<br />

<strong>Evaluation</strong>sforschung: Entwicklungsservice statt Werkzeugkiste<br />

schichte der Entwicklung der <strong>Evaluation</strong>sforschung spiegelt also vor allem die jeweils vorherrschenden<br />

wissenschaftlichen Paradigmen (sensu Kuhn 176 <strong>und</strong> 1997) wieder. Das der<br />

heutigen Wissenschaftsentwicklung angemessene Interventions- <strong>und</strong> Forschungsparadigma<br />

folgt dem systemisch-evolutionären Verständnis (sensu Carle 2000, 281 ff) 5 .<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>sforschung sind inzwischen im Bildungsbereich der USA bereits<br />

seit den 50er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts fest etabliert (Mertens 2000). Damit einher<br />

ging die Herausbildung einer <strong>Evaluation</strong>skultur, die einzig einem Ziel dient, dass alle besser<br />

lehren <strong>und</strong> lernen – dies in einem durchaus allgemeinen <strong>und</strong> in einem sehr persönlichen Sinne.<br />

Zwei Voraussetzungen sind dazu unabdingbar: Erstens muss das Gestaltungsvorhaben einem<br />

State-of-the-art-Wirkungsmodell des Gestaltungsfeldes folgen. Dieses Modell wird so<br />

gut wie aktuell möglich gestaltet <strong>und</strong> muss allen bewusst gemacht werden. Zweitens muss das<br />

<strong>Evaluation</strong>ssystem, sprich seine Strategie <strong>und</strong> Methodenstruktur zur Erfassung der tatsächlich<br />

eintretenden Wirkungen diesem Wirkungsmodell angemessen sein. So können die entwicklungsrelevanten<br />

Wirkungsfaktoren erfassbar <strong>und</strong> der Systemgestaltung zugänglich gemacht<br />

werden. Ziel ist die Erhöhung des Einflusses auf das Wirkungsfeld durch die Wirkenden.<br />

Die folgende Abbildung zeigt eine Gleichgewichtigkeit des Gestaltens <strong>und</strong> Forschens, die<br />

in der alten Arbeitsteilung von universitärer Sozialforschung <strong>und</strong> betrieblich-lebensweltlicher<br />

Gestaltungspraxis so nicht denkbar war. Nicht die Dichotomie der beiden Welten, <strong>Evaluation</strong>sforschung<br />

<strong>und</strong> Systemgestaltung, sondern erst die Integration wichtiger Teile der jeweils<br />

anderen "Welt" in die eigene Disziplin oder Arbeit ermöglicht den gleitendenden Übergang<br />

von der nur praktisch einwirkenden zur reflexiv forschenden Entwicklungswerkstatt.<br />

<strong>Evaluation</strong>slogik zwischen<br />

Praxisproblem <strong>und</strong> Forschungsfrage<br />

Entwicklung einer wissenschaftlich beantwortbaren Fragestellung<br />

Zielstellung<br />

Problemstellung<br />

Vorgehen<br />

Auftrag<br />

Abklärung<br />

Bedarf<br />

prozessbegleitende Unterstützung<br />

<strong>und</strong> wechselseitige Abstimmung<br />

Untersuchungsfrage<br />

Design<br />

Publikation<br />

Interpretation<br />

Auswertung<br />

Erhebung<br />

Entwicklung einer praktisch bedeutsamen Antwort<br />

evaluationslogik.ppt U. Carle 2002-10<br />

Abbildung 3: <strong>Evaluation</strong>sforschung als Interaktionsprozess zwischen Gestaltungsprojekt<br />

<strong>und</strong> Forschungsprozess<br />

5 Ein Beispiel für entsprechende <strong>Evaluation</strong>svorhaben schulischer Gestaltungsprojekte bietet der Ansatz der<br />

"Systemischen Schulbegleitforschung" von Ursula Carle (Carle 2000, 2001 <strong>und</strong> 2002; Carle u.a. 2002).<br />

camz2003evaluation_service.docx Seite 7 von 38

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