Evaluation und Evaluationsforschung - Universität Bremen
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Ursula Carle / Heinz Metzen<br />
<strong>Evaluation</strong>sforschung: Entwicklungsservice statt Werkzeugkiste<br />
übergeordneten, phasenspezifischen <strong>und</strong> situativen Entscheidungsbedürfnissen des Entwicklungsprojektes:<br />
Methoden zur Erfassung übergeordneter <strong>und</strong> nachhaltiger Gestaltungswirkungen<br />
Methoden zur Erfassung phasenspezifischer Teilwirkungen<br />
Methoden zur Erfassung situativer Entscheidungsbedingungen <strong>und</strong> -alternativen<br />
5. Systemintegrationsqualität: <strong>Evaluation</strong>ssysteme müssen geeignet sein, einen weiten pädagogisch-sozialen<br />
Ansatz <strong>und</strong> damit das relevante Umfeld der Schulen <strong>und</strong> ihrer Familien zu<br />
erfassen. Gute <strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>sforschung ist deshalb gekennzeichnet durch:<br />
Transdisziplinarität<br />
ein ergebnisorientiertes Management<br />
Bestärkung <strong>und</strong> Unterstützung der Gestaltungsträger<br />
Integration aller Gestaltungsakteure<br />
praxisorientierte, systemische Prozessmodellierung<br />
kulturelle Kompetenz in der <strong>Evaluation</strong>skommunikation <strong>und</strong> durch<br />
Leitbilder, die geeignet sind, unterschiedliche <strong>Evaluation</strong>sansätze zu vereinigen<br />
6. Theoriequalität: Zwischen Gestaltungsprojekt <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>ssystem muss es nicht nur eine<br />
instrumentell-technische, sondern auch eine theoretische, kulturell-strukturelle Koppelung<br />
geben:<br />
erstens bedarf es der paradigmatischen Verwandtschaft zwischen Gestaltungsprojektansatz<br />
<strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>sansatz<br />
zweitens muss das Gestaltungsvorhaben einem State-of-the-art-Wirkungsmodell des<br />
Gestaltungsfeldes folgen <strong>und</strong><br />
drittens muss das <strong>Evaluation</strong>ssystem zur Erfassung der tatsächlich eintretenden Wirkungen<br />
entsprechend diesem Wirkungsmodell geeignet sein – ökonomisch wie methodisch-instrumentell<br />
7. Konsultationsqualität: Zusätzlich braucht es eine neue Art Lieferanten-K<strong>und</strong>en-Beziehung<br />
zwischen <strong>Evaluation</strong>sobjekt <strong>und</strong> Evaluatoren mit folgenden Kennzeichen:<br />
auf Seiten der Evaluatoren steht die "dienende" Funktion der <strong>Evaluation</strong> im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
<strong>Evaluation</strong>sforschung als Serviceprozess für den Kernprozess der Systemgestaltung;<br />
dazu muss das <strong>Evaluation</strong>ssystem über ausreichende Feldkompetenz verfügen<br />
auf Seiten des Gestaltungssystems muss eine ausreichende <strong>Evaluation</strong>sforschungskompetenz<br />
zum integraler Bestandteil der Systemgestaltungskompetenz werden<br />
Bezogen auf schulische Reformvorhaben bestimmen diese sieben Beziehungsmerkmale zwischen<br />
<strong>Evaluation</strong>sforschung <strong>und</strong> Reformvorhaben zusammen den Erfolg sowohl der Wandlungsprozesse<br />
wie auch seiner Ergebnisse im Hinblick auf die gemeinsamen Ziele aller Beteiligten,<br />
die professionelle Entwicklung der Lehrenden, der Steigerung der Schülerleistung <strong>und</strong><br />
dem Engagement der Eltern. Durch die Integration von <strong>Evaluation</strong> in die Gestaltungsplanung<br />
wurde überdies die Kostenproblematik (große <strong>Evaluation</strong>en sind sehr teuer) in eine Gewinnoption<br />
verwandelt: <strong>Evaluation</strong>en sind nicht mehr nur teuer, sondern helfen sogar den Entwicklungsprozess<br />
effektiver zu gestalten.<br />
camz2003evaluation_service.docx Seite 29 von 38