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Evaluation und Evaluationsforschung - Universität Bremen

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Ursula Carle / Heinz Metzen<br />

<strong>Evaluation</strong>sforschung: Entwicklungsservice statt Werkzeugkiste<br />

Michael 1997, 13; Campbell 1969 <strong>und</strong> 1988), ist aber aus heutiger Sicht nur noch ein notwendiger,<br />

keineswegs hinreichender Teilaspekt von <strong>Evaluation</strong>. Zweitens: Die <strong>Evaluation</strong>sforschung<br />

kennt keine eigenen Erhebungsmethoden. Spezifisch hingegen ist ihr historisch<br />

entwickelter Anwendungsbereich, Handlungs- <strong>und</strong> entscheidungsunterstützende Informationsbeschaffung<br />

in umfangreichen <strong>und</strong> deshalb ebenso komplexen (kontingenten) wie unübersichtlichen<br />

Entwicklungsprojekten bzw. –programmen <strong>und</strong> die dazu passende Methodenvielfalt<br />

<strong>und</strong> Methodenstruktur (zur Geschichte: Stockmann 2000; Mertens 2000; Leeuw 2000).<br />

Das Besondere an der <strong>Evaluation</strong>sforschung ist daher vor allem die anwendungsorientierte<br />

Felderfahrung der ForscherInnen <strong>und</strong> die Routine in der Zuordnung von Problemstellungen<br />

zu Instrumenten. Letztere zählen zig bis h<strong>und</strong>erte Varianten <strong>und</strong> finden sich in allen gängigen<br />

Methodenlehrbüchern für Pädagogen, Ökonomen, Soziologen, Politologen <strong>und</strong> Ethologen.<br />

Dort findet sich auch das gr<strong>und</strong>sätzliche Wissensgenerierungs- <strong>und</strong> –überprüfungsmuster von<br />

Thematisierung, Problemeingrenzung, Fragestellung, Wirkungsmodellierung, Indikatorenbildung,<br />

Erhebung, Auswertung, Interpretation, erneuter Thematisierung <strong>und</strong> allen in dieser Kette<br />

möglichen kleinen <strong>und</strong> großen Zwischenschleifen, Sprüngen <strong>und</strong> Wiederholungen (z.B.<br />

Kromrey 1990; Bortz / Döring 2002).<br />

1 Entwicklungslinien der <strong>Evaluation</strong><br />

Die folgenden Überlegungen sind insoweit auch methodischer Natur, als sie die zukünftige<br />

Entwicklung der gr<strong>und</strong>sätzlichen Vorgehensweise (Methode = lat.-gr. "Weg oder Gang einer<br />

Untersuchung…") von <strong>Evaluation</strong>en im Bildungsbereich zu skizzieren versuchen, dabei aber<br />

weniger die einzelne Erhebungsform <strong>und</strong> das zugehörige Erhebungsinstrument im Blick haben<br />

als die gesamte Vorgehensstruktur <strong>und</strong> -logik. Diese Bemerkung ist an dieser Stelle wichtig,<br />

weil <strong>Evaluation</strong> keine "eigenen" Forschungsmethoden besitzt, <strong>Evaluation</strong>sforschung also<br />

das Methodenrepertoire der Sozialwissenschaften nutzt.<br />

<strong>Evaluation</strong>sforschung als tertiärer Serviceprozess<br />

Entwicklungsprojekt<br />

Kernprozess<br />

Unterstützungssystem<br />

<strong>Evaluation</strong>ssystem<br />

<strong>Evaluation</strong>sforschung<br />

3. Serviceprozess<br />

2. Serviceprozess<br />

1. Serviceprozess<br />

Kompetenzüberschuss<br />

des Forschungssystems<br />

Kompetenzüberschuss<br />

des <strong>Evaluation</strong>ssystems<br />

Kompetenzüberschuss<br />

des Unterstützungssystems<br />

evaluation_als_service.ppt U. Carle 2002-12<br />

Abbildung 1: Stellenwert der <strong>Evaluation</strong>sforschung im <strong>Evaluation</strong>sprozess<br />

camz2003evaluation_service.docx Seite 2 von 38

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