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Um Himmels Willen (Leseprobe)

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Spätestens 1998 hätte demnach die Entrückung stattfinden müssen.<br />

Edgar C. Whisenant, ein amerikanischer Prediger und Lehrer,<br />

schrieb dazu ein Buch mit dem Titel „88 Reasons why the rapture<br />

could be in 1988“ (88 Gründe warum die Entrückung 1988 geschehen<br />

könnte). Er legte in einem umfangreichen Werk diese abenteuerliche<br />

Interpretation des Wortes Jesu dar, und sagte mit großer Bestimmtheit<br />

die Entrückung für das Jahr 1988 voraus. Wohlgemerkt,<br />

dies war ein wiedergeborener, evangelikaler Christ, kein Zeuge Jehovas!<br />

Als Jesus 1988 nicht kam, schrieb er einige Passagen in seinem<br />

Buch um und erklärte, dass er sich um ein Jahr geirrt hätte. Er<br />

sagte in seiner Neuauflage nun das Jahr 1989 als Zeitpunkt voraus,<br />

verkaufte wieder Tausende seiner Bücher und täuschte sich wiederum.<br />

Auch Hal Lindsey, ein bekannter Endzeit-Autor, sprang auf diesen<br />

Zug auf und schrieb ein Buch mit dem Titel „1980’s: Countdown<br />

to Armageddon“ (Die 80er Jahre: Der Countdown für Harmagedon).<br />

Viele weitere Artikel, Bücher, Predigten und Zeitschriften verkündigten<br />

diese Lehre vom Feigenbaum und sie alle irrten sich gewaltig.<br />

Sie entsprangen nicht klarer und sauberer biblischer Auslegung,<br />

sondern dem Entrückungswahn. Heute, fast 60 Jahre nach der<br />

Staatsgründung Israels, hat(te) keiner die Aufrichtigkeit und die Zivilcourage,<br />

zu den Fehlprognosen zu stehen und sich bei den vielen<br />

hinter das Licht geführten Christen zu entschuldigen. Stattdessen<br />

wendet man sich neuen Ereignissen der Weltgeschichte und weiteren<br />

abenteuerlichen Bibelauslegungen zu.<br />

Auch manche deutsche Autoren ließen sich von diesen Spekulationen<br />

mitreißen. Klaus Gerth veröffentliche 1982 ein Buch mit dem<br />

Titel: „Der Antichrist kommt. Die 80er Jahre - Galgenfrist der<br />

Menschheit?“. Ohne „haarspalterisch“ sein zu wollen, impliziert<br />

doch der Titel dieses Buches meines Erachtens, dass der Autor den<br />

Auftritt des Antichristen noch in den 80er Jahren erwartet hat. Im<br />

Buch werden zahlreiche politische Entwicklungen vorausgesagt, alle<br />

beseelt von der Vorstellung, dass am Ende der 80er Jahre die Wiederkunft<br />

Jesus sein müsste. So wird beispielsweise der unaufhaltsame<br />

Vormarsch des Kommunismus und der UDSSR vorausgesagt. Die<br />

„Große Trübsal“ stand laut Meinung des Autors unmittelbar bevor.<br />

„Ich bin überzeugt, dass es nur noch wenige Jahre dauert, bis diese<br />

Drangsal unser Leben beeinflussen wird.“ (Gerth, S. 146) Er ist weiterhin<br />

der Meinung, dass in wenigen Jahren die Ölvorräte der Welt<br />

zu Ende sein werden, der Antichrist bereits irgendwo lebt, innerhalb<br />

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