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Um Himmels Willen (Leseprobe)

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unseren lieben Diakon nicht mehr all zu ernst nahmen? Es ist ihnen<br />

nicht zu verübeln, dass sie öfter ´mal hinter seinem Rücken mit dem<br />

Finger an die Schläfe zeigten. Gott sei Dank sind sie alle verheiratet,<br />

haben Familien gegründet und Kinder zur Welt gebracht.<br />

Einer der Widersprüche, in die sich die populäre Eschatologie iii tief<br />

verstrickt hat, ist der Brauch, anhand von Zeichen der Zeit die Wiederkunft<br />

Jesus als unmittelbar bevorstehend zu bezeichnen. Nun,<br />

die Bibel ist sehr klar darüber, dass niemand wissen kann, wann die<br />

Wiederkunft Jesus sein wird. Sie kann aber nur überraschend und<br />

unmittelbar sein, wenn es dafür keine Zeichen gibt. So wird einerseits<br />

die Unvorhersehbarkeit seiner Wiederkunft propagiert, und<br />

gleichzeitig über alle möglichen Anzeichen dafür spekuliert.<br />

Die Ursache für diese Unsitte ist in einer falschen Interpretation der<br />

„Endzeitreden“ Jesus zu suchen, in denen Jesus von Zeichen spricht,<br />

die die Jünger deuten sollen. Allerdings handelt es sich dabei nicht<br />

um Zeichen seiner Wiederkunft, sondern um die Zeichen, die ein<br />

ganz bestimmtes Ereignis in der Geschichte einleiten würden: das<br />

Gericht über Israel und die Zerstörung Jerusalems und des Tempels.<br />

Als Jesus im späteren Verlauf von Mt. 24 (ab Vers 35) auf das Ende<br />

der Welt und seine Wiederkunft zu sprechen kommt, sagt er klar<br />

und deutlich, dass es dafür keine Zeichen geben wird.<br />

Dieser ständige Versuch, anhand von Zeichen die Entrückung vorherzusagen,<br />

ist ein Widerspruch in sich selbst und hat im Lauf der<br />

Jahre zu manchen peinlichen Äußerungen und Veröffentlichungen<br />

geführt.<br />

Die beliebteste von ihnen ist die Geschichte mit dem Feigenbaum. In<br />

seinen Endzeitreden spricht Jesus wiederholt davon, dass die damals<br />

lebende Generation all die Ereignisse, von denen er sprach, sehen<br />

und erleben werde. Da die populäre Eschatologie jedoch in diesen<br />

Aussagen die Geschehnisse am Ende der Zeit beschrieben sieht,<br />

ergibt sich daraus ein Problem. Da Jesus direkt vor seiner Äußerung<br />

über die Generation, die nicht vergehen wird, vom Feigenbaum<br />

spricht, werden daraus wilde Spekulationen abgeleitet. Der blühende<br />

Feigenbaum - so die populäre Eschatologie - sei der Staat Israel,<br />

der wieder entsteht. Die Generation, die die Gründung des Staates<br />

Israel erlebt, wäre die Generation, in der Jesus wiederkommt. Eine<br />

Generation dauert nach Übereinstimmung aller Bibelausleger 40,<br />

maximal 50 Jahre. Der Staat Israel wurde im Jahre 1948 gegründet.<br />

40

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