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WORTwechsel 1/2011 Sonderausgabe

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Wie wir wurden ... und was wir sind!<br />

Lebenshilfe Celle -<br />

das ist ein Teil von uns!<br />

Seite 14<br />

Lebenshilfe Altencelle<br />

„von oben“<br />

Seite 20/21<br />

Zeitschrift der<br />

Lebenshilfe Celle<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> <strong>2011</strong><br />

Unsere neue<br />

Sporthalle


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Lebenshilfe Celle gGmbH<br />

Alte Dorfstraße 4<br />

29227 Celle<br />

Telefon: 0 51 41. 997- 0<br />

Fax: 0 51 41. 997-111<br />

www.LHCelle.de<br />

info@LHCelle.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Wiebke Papenmeyer<br />

Claudia Kaßmann<br />

Anke Günster<br />

Petra Kose<br />

Achim Fischer<br />

Christoph Beyer<br />

Nicole Nobbe<br />

Nina Frey<br />

ViSP: Reinhard Klein<br />

Druck:<br />

Ströher Druckerei & Verlag<br />

GmbH & Co. KG Celle<br />

www.stroeher-druck.de<br />

Liebe Leser,<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle ist ein Grund<br />

zu feiern. Diese Lebenshilfe ist eine Erfolgsgeschichte.<br />

Begonnen mit einer kleinen<br />

Gruppe in der Arztpraxis von Dr.<br />

Thies und der Vereinsgründung im Jahre<br />

1961. Die Einrichtung entwickelte sich bis<br />

zur heutigen Größe mit rd. 950 behinderten<br />

Menschen und rd. 300 Mitarbeiter/<br />

innen mit unterschiedlichen Förderangeboten<br />

vom Kleinkind bis zum alten Menschen.<br />

Eine solche Entwicklung schafft man nur<br />

mit engagierten Menschen, die sich sowohl<br />

ehrenamtlich als auch hauptberuflich<br />

voll einbringen.<br />

In diesem Zusammenhang kommt man<br />

auch an einigen Namen nicht vorbei, die<br />

man einfach nennen muss, wenn man<br />

von dieser Einrichtung spricht.<br />

Mir sind aus der Gründerzeit natürlich<br />

nicht alle Namen bekannt und ich bitte<br />

um Nachsicht, wenn diese auch nicht<br />

mehr so gründlich zu recherchieren waren.<br />

Neben Dr. Thies ist der Name Dr. Helmut<br />

Kühl mit der Lebenshilfe Celle ganz<br />

eng verbunden. Herr Dr. Kühl hatte<br />

Ecken und Kanten aber ohne diese hätte<br />

man ihn nicht so verehren können. Er<br />

war 27 Jahre bis zu seinem Tod 1997 ein<br />

Kämpfer und Förderer der Lebenshilfe<br />

Celle und deren Ehrenvorsitzender. Mit<br />

der Gründung der gGmbH, die ab 1988<br />

das operative Geschäft in allen Einrichtungen<br />

übernahm, folgte dann 18 Jahre<br />

Herr Hans-Jürgen Oerke als Vorsitzender<br />

des Vereins und der Gesellschafterversammlung<br />

und ist jetzt ebenfalls Ehrenvorsitzender.<br />

Zwar wesentlich kürzer,<br />

aber in hervorragender Verbundenheit<br />

mit der Einrichtung, folgten Frau Helga<br />

Oltrogge und seit gut einem Jahr Herr<br />

Kurt Wieben.<br />

Ich möchte auch nicht versäumen einige<br />

Vorstandsmitglieder der Vergangenheit<br />

namentlich zu erwähnen, die sich in besonderer<br />

Weise verdient gemacht haben.<br />

Neben Dr. Thies und Dr. Kühl waren die<br />

Herren August Sander, Werner Teuteberg,<br />

Heinrich Horneffer, Walter Teckemeyer,<br />

Siegfried Beske, Hans-Hermann Petersen<br />

und von den Damen Frau Koopmann,


Frau Feldhaus, Frau Pätzold herausragende<br />

Persönlichkeiten, die leider verstorben<br />

sind.<br />

Die Herren Konrad Klütz, Dr. Klaus<br />

Deckwirth und Frau Siemsglüß gehören<br />

dem Vorstand nicht mehr an, waren dieses<br />

aber in den entscheidenden Epochen.<br />

(kein Anspruch auf Vollständigkeit)<br />

Die jetzigen ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder<br />

finden Sie im Organigramm.<br />

Gerade diesem ehrenamtlichen Engagement<br />

verdankt die Lebenshilfe u.a. ihren<br />

guten Ruf und ihre Reputation über Stadt<br />

und Landkreis Celle hinaus.<br />

Ich selbst bin seit 1984 Geschäftsführer<br />

dieses mittlerweise handelsrechtlich zu<br />

einer „großen GmbH“ (Bilanzsumme fast<br />

30 Mill. €) gewachsenen sozialen Unternehmens<br />

mit den zahlreichen Facetten,<br />

zu der auch die Tochtergesellschaften<br />

Hotelbetriebsgesellschaft Celle mit dem<br />

Hotel Blumlage in Celle und dem Hotel<br />

Am Kloster mit Tagescafe in Wienhausen<br />

und das Miteigentum an der Rynio-Wohnen<br />

KG in Bergen gehören.<br />

Erfolgreich kann man aber auch nur sein,<br />

wenn man auf einen Stab sehr guter<br />

hauptamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

vertrauen kann. Darauf bin ich<br />

sehr stolz, dass es in meiner Amtszeit von<br />

fast 28 Jahren gelungen ist, an den Schaltstellen<br />

Abteilungsleiter/innen zu haben,<br />

die mit ihrer ganzen Kraft ihren Aufgaben<br />

mit Erfolg und Engagement nachkommen.<br />

Dieses gilt aber auch für die Mitarbeiter u.<br />

Mitarbeiterinnen vom Gruppenleiter bis<br />

zur Reinigungskraft. Von den sog. Hauptamtlichen<br />

verdient besonders Herr Jürgen<br />

Behrbohm erwähnt zu werden, der<br />

als Werkstattleiter den Ausbau der Werkstatt<br />

aus den kleinsten Anfängen heraus<br />

bis zu seiner Verrentung im Jahr 1999 zur<br />

heutigen Größe begleitet hat und dieses<br />

als Vorstandsmitglied heute noch tut.<br />

Meine beiden Assistentinnen Frau Jutta<br />

Schmidt-Mowinkel und seit fast 17 Jahren<br />

Frau Marina Rosenfeld bewundere ich in<br />

besonderer Weise um ihren Langmut und<br />

Geduld neben ihrem Können und ihrem<br />

bedingungslosen Einsatz.<br />

Jede meiner Stellvertretungen und Prokuristen/innen<br />

waren für die Einrichtung<br />

eine Bereicherung und ein Gewinn. Frau<br />

Inge Kleeblatt war eine der herausragenden Persönlichkeiten<br />

seit Gründung der Lebenshilfe. Sie legte gerade im wirtschaftlichen<br />

Bereich die Grundlagen für ein gesundes Wachstum. Es<br />

folgte eine etwas längere Vakanz und dann wirkte in diesem<br />

Ressort bis zu seinem Ruhestand über 10 Jahre Herr Ulrich<br />

Koop. Seit rd. 2 Jahren führt die Verwaltung Frau Heidrun Voß<br />

mit begeistertem Engagement.<br />

Für mich ist dieses Jubiläumsjahr auch das Jahr des Abschieds.<br />

Ende des Jahres vollende ich das 65. Lebensjahr und bin damit<br />

rentenreif. Ich habe dieser Einrichtung fast 28 Jahre als Geschäftsführer<br />

gedient und dieses mit Freude und Begeisterung.<br />

Die Begegnung mit den Menschen innerhalb und außerhalb<br />

der Lebenshilfe sind mit Erinnerungen verbunden, die ich nie<br />

vergessen werde. Ich nehme Abschied mit großem Respekt<br />

vor allen Menschen, die ehrenamtlich und hauptamtlich für<br />

und in der Lebenshilfe Celle leben und arbeiten. Ich sehe aber<br />

sehr hoffnungsvoll in die Zukunft, denn mit meinem Nachfolger<br />

ab 1.1.2012, Herrn Dr. Clemens Kasper, übernimmt eine<br />

Persönlichkeit die Führung, die menschlich und fachlich die<br />

Einrichtung auch in schwierigen Zeiten in hervorragender<br />

Weise leiten und führen wird. Ihm zur Seite steht eine tolle, erprobte<br />

Mannschaft. Ich sehe sehr zuversichtlich in die nächsten<br />

Jahre und wünsche der Einrichtung und allen die in und für<br />

sie leben und arbeiten Gesundheit, Kraft, Engagement und als<br />

überzeugter Christ füge ich auch hinzu, dass Gottes Segen Sie<br />

begleiten möge.<br />

mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Reinhard Klein<br />

Reinhard Klein<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Vorwort<br />

3


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Vorwort<br />

Liebe Leser, liebe Leserinnen,<br />

vor 50 Jahren? Was war da noch?<br />

Der erste Mensch im Weltraum zum Beispiel; das erste deutsche<br />

Atomkraftwerk in Bayern liefert Strom; Walter Ulbricht<br />

verkündet im Juni 1961, dass niemand die Absicht habe, eine<br />

Mauer zu bauen, die er dann zwei Monate später errichten<br />

ließ; das zweite vatikanische Konzil in Rom wird eröffnet<br />

und leitet Anpassung und Reform der katholischen Kirche<br />

ein; John F. Kennedy wird amerikanischer Präsident; das Beruhigungsmittel<br />

Contergan wird vom Markt genommen,<br />

nachdem es bei einer großen Zahl von Ungeborenen zu<br />

schweren Missbildungen gekommen war; der erste Farbfernseher<br />

geht ans Netz …<br />

Von vielen dieser mehr oder weniger einschneidenden Ereignisse<br />

wissen wir das Datum gar nicht mehr, sie spielen in unserem<br />

Leben keine oder kaum mehr ein Rolle oder sie sind<br />

in ihren Auswirkungen teilweise zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden, vielleicht noch Gegenstand von Sonntagsreden<br />

und folgenlosen Feierstunden oder ein kleiner Eintrag im Geschichtsbuch.<br />

Ein Jubiläum gar wird wegen dieser Ereignisse<br />

kaum gefeiert. Manches interessiert nicht mehr. Oder man<br />

weiß es schlichtweg nicht - z.B. auch dass der Gesetzgeber<br />

vor 50 Jahren das Bundessozialhilfegesetz verabschiedet hat,<br />

das 2003 weitgehend in das Sozialgesetzbuch XII aufgegangen<br />

ist. Was war daran bedeutsam? Erstmals wurde dort das<br />

Recht auf ein menschenwürdiges Leben verankert – unabhängig<br />

von der Erwerbsfähigkeit und Erwerbstätigkeit. Nicht<br />

was der Mensch leistet oder geleistet hat, ist hier entscheidend,<br />

sondern schlicht dass er Mensch ist – und er erhält<br />

deswegen Hilfe und Unterstützung zur Teilhabe, wenn er sie<br />

benötigt oder er in Not geraten ist.<br />

Und dann auch: 50 Jahre Lebenshilfe Celle. Mehr als nur ein<br />

Gedenktag oder ein willkommener Anlass für ein frohes und<br />

großes Fest, Zeit für Gratulation? Gewiss, all das ist notwendig<br />

und hat seine unbedingte Berechtigung: schaut man sich –<br />

gerade, wenn man wie ich, neu hinzukommt<br />

– die rasante Entwicklung seit 1961 an, ist Feiern, Staunen<br />

und Anerkennung fast zu wenig an Ausdrucksformen.<br />

Es ist aber nicht nur das Größenwachstum, das in dem Jubiläum<br />

seinen notwendigen Ausdruck findet. Es zeigt einen<br />

mehrfachen Wandel:<br />

Zunächst das gewandelte Verständnis von Menschen, die in<br />

unserer Gesellschaft aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

benachteiligt und immer noch von Teilhabe ausgeschlossen<br />

sind: nannte man sie früher vor allem „Betreute“ oder<br />

„Schützlinge“, sehen wir sie heute viel eher als selbstbestimmte<br />

Leistungs- oder Anspruchsberechtigte – viele sagen<br />

dazu: Kunden. Sie wollen in größtmöglich zugestandener Eigenverantwortung<br />

ihr Leben selbst gestalten. Dank der Unterstützung<br />

und Dienstleistung der Lebenshilfe Celle können<br />

sie das auch und gehen damit den Weg (und neue Wege) in<br />

die Gesellschaft und in das Arbeitsleben (als vielleicht ihre<br />

wichtigste Ausdruckform der Teilhabe) – und dies mehr, als<br />

wir es uns träumen lassen.<br />

Dr. Clemens M. Kasper<br />

Zudem kam es in den vergangenen Jahren<br />

zu einer Neubewertung und zu einem<br />

neuen Selbstverständnis der ursprünglichen<br />

„Einrichtung“ von 1961. Aus<br />

der Anerkennung und vielleicht auch Erleichterung,<br />

dass sich jemand für die „am<br />

Rande der Gesellschaft“ „kümmert“, erwuchs<br />

ein weithin anerkanntes „Sozialunternehmen“.<br />

Es erbringt nicht nur moderne<br />

und auf jeden zugeschnittene<br />

„Leistungen der Eingliederungshilfe“. Es<br />

wird darüber hinaus in der örtlichen und<br />

überregionalen Wirtschaft und Bevölkerung<br />

als produzierendes Unternehmen<br />

und Erbringer von Dienstleistungen durchaus<br />

in Anspruch genommen und wegen<br />

seiner Leistungsfähigkeit auch geschätzt.<br />

Und die Produkte und Dienstleistungen<br />

sind keineswegs Nippes, Spielzeug, Bürsten<br />

und Besen, sondern … aber lesen<br />

Sie selbst zur Entwicklung des weitgespannten<br />

Angebots wirtschaftlicher Betätigung<br />

auf den folgenden Seiten.<br />

Sich freuen über das Erreichte, sich dabei<br />

der Bedeutung des Wandels bewusst<br />

werden und ihn mit bescheidenem<br />

Stolz zu feiern, ist das Eine, das das<br />

Jubiläum motiviert und initiiert. Und<br />

noch ein letztes scheint auf:<br />

Das Sozialunternehmen Lebenshilfe Celle<br />

wird und kann bei dem Erreichten keineswegs<br />

stehen bleiben. Die Entwicklung<br />

wird weitergehen. Das ist zunächst<br />

von außen vorgezeichnet: Das „Gesetz<br />

zum Übereinkommen der Vereinten Nationen<br />

über die Rechte von Menschen


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Vorwort<br />

mit Behinderungen“ – die „UN-Behindertenrechtskonvention“<br />

– verpflichtet<br />

die unterzeichnenden Staaten – und die<br />

Dienstleister sind davon nicht ausgenommen<br />

– u.a. noch mehr dazu<br />

• die behinderten Menschen in die Lage<br />

zu versetzen, ein Höchstmaß an<br />

Unabhängigkeit zu erreichen, um so<br />

die volle Einbeziehung in alle Aspekte<br />

des Lebens zu erhalten,<br />

• ein gleiches Recht auf Arbeit auch für<br />

behinderte Menschen anzuerkennen,<br />

dass sie also dort arbeiten können,<br />

wo sie es wünschen und es ihnen<br />

entspricht;<br />

vor allem aber werden alle verpflichtet<br />

• eine umfassende Bewusstseinsbildung<br />

in der gesamten Gesellschaft zu betreiben<br />

über die Fähigkeiten behinderter<br />

Menschen und über ihren Beitrag,<br />

den sie für die Gemeinschaft<br />

leisten und dabei Klischees, Vorurteile<br />

und schädliche Praktiken zu bekämpfen!<br />

Konkreter werden die Vorschläge und<br />

Forderungen der Arbeits- und Sozialministerkonferenz<br />

zur Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe an den Gesetzgeber<br />

nach mehr Wahlmöglichkeiten für<br />

behinderte Menschen, zum Entstehen<br />

einer neuen Anbieterlandschaft, Einkauf<br />

von Leistungen durch das Persönliche<br />

Budget etc. Man spricht von „Herausforderungen“,<br />

die nun zu bewältigen seien. Aber, wann war das<br />

anders?<br />

Und auch von „innen“ ist einer Veränderung – nicht: Neuanfang!!<br />

– entgegenzublicken. Ich persönlich freue mich, bis<br />

zum Ende des Jahres mich gemeinsam mit Herrn Klein darauf<br />

vorzubereiten, in seine Fußstapfen zu treten, um seine<br />

Nachfolge zum 01.01.2012 übernehmen zu können.<br />

Warum ich das tue?<br />

Die meisten Gründe sind mit den Überlegungen zum Jubiläum<br />

selbst genannt. Das Spannungsfeld, das die Lebenshilfe<br />

selbst umreißt, ist ein weiterer: Interessensvertreter der Leistungsnehmer<br />

und ihrer Angehörigen zu sein und zugleich ihr<br />

Dienstleister. Politisch nicht immer konfliktfrei, aber eben:<br />

spannend. Und schließlich: Es ist faszinierend für Menschen<br />

jeden Alters, die unsere Unterstützung in Anspruch nehmen,<br />

ein Angebot vorhalten zu können oder es gegebenenfalls<br />

noch zu entwickeln.<br />

Insofern: herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum vom vielleicht<br />

Dienstjüngsten; und: ich blicke zuversichtlich in die<br />

Zukunft der Lebenshilfe Celle.<br />

Dr. Clemens M. Kasper<br />

5


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Grußwort<br />

Verehrte Mitglieder des Vereines,<br />

liebe Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

Freunde, Förderer sowie beruflich<br />

Aktive und liebe Leser,<br />

im Jubiläumsjahr des Vereins der Lebenshilfe habe ich den<br />

besonderen Wunsch, mich an Sie alle zu wenden, denn ein<br />

besonderes Fest naht: der 50. Geburtstag unserer Celler Einrichtung.<br />

Ein großartiger Gedanke - die Gründung einer ersten<br />

Lebenshilfeeinrichtung in Marburg im Jahre 1958 - hatte<br />

in einem frühen Stadium - nämlich 1961 - auch Celle erreicht.<br />

Die Geburtsstunde eines noch kleinen Vereines mit großer<br />

Bereitschaft zum Auf- und Ausbau einer Behinderteneinrichtung<br />

mit dem Namen und dem Gedankengut der Lebenshilfe<br />

war gekommen. Und von Jahr zu Jahr bzw. Jahrzehnt zu<br />

Jahrzehnt gedieh dieses Kind zur Freude aller. Vergessen wir<br />

nicht die Mitwirkung vieler Menschen, die in 50 Jahren der<br />

Vereinsgeschichte für den Erfolg maßgebend waren: die beruflich<br />

oder ehrenamtlich Aktiven, die Mitglieder des Vereines<br />

und deren Gremien, die Benutzerinnen und Benutzer<br />

der vielfältigen Einrichtungen oder auch die Förderer und<br />

Geldgeber aus öffentlicher und privater Hand. Vielen Dank<br />

und eine Bitte: „Halten Sie uns die Treue.“<br />

Mit Fug und Recht darf gesagt werden, dass die Umsetzung<br />

des Förderzieles für alle diejenigen, die diese Angebote nutzen,<br />

in hohem Maße und auf hohem Niveau erreicht werden<br />

konnte. Viele Außenstehende nehmen es auch so wahr und<br />

sind gern Besucher der Lebenshilfe. Grund genug mit ihnen<br />

zu feiern und zugleich unserem langjährigen Geschäftsführer<br />

Herrn Klein noch ein Highlight in seinem letzten Berufsjahr zu<br />

bieten.<br />

„Mehr als verdient“ hat er es allemal und deshalb richte ich<br />

den Dank aller auch auf diesem Weg an ihn. Fast 28 Jahre<br />

hat er den Aufbau der Lebenshilfe mit hoher Akzeptanz nach<br />

innen und außen geprägt und die Unternehmenskultur mit<br />

großem persönlichem Einsatz transparent und erlebbar gestaltet.<br />

Wir freuen uns, dass auch seine Handschrift bei der<br />

Wahl eines Nachfolgers, Herrn Dr. Kasper, mit erkennbar ist.<br />

Ab 1.8. ist Herr Dr. Kasper - zunächst noch in leitender Anstellung<br />

bis zum 31.12.11 - in unserer Einrichtung. Danach ist<br />

sein Amtsantritt als Geschäftsführer vorgesehen. Ich wünsche<br />

ihm viel Glück und einen guten Start in Celle.<br />

Auch ich freue mich in meinem gerade begonnenen 2. Amtsjahr<br />

als Vorsitzender des Vereines, das bevorstehende Fest<br />

zu nutzen, um noch näher und enger mit allen Beteiligten<br />

zusammenzukommen. Ich betrachte meine neue Aufgabe<br />

als eine fruchtbare Fortsetzung meiner Berufszeit und Herausforderung,<br />

in einer Sozialeinrichtung für die Erfüllung hoher<br />

ethischer Ziele, insbesondere der Wohlfahrt der Einrichtungsnutzer,<br />

mit allen Verantwortlichen Sorge zu tragen. Mit<br />

63 Jahren und der Erfahrung im Umgang mit Sozialeinrichtungen<br />

aller Art als Sparkassenvorstand und Partner fühle ich<br />

mich - auch nach vielen Jahren der Ehrenämter bei Lobetal<br />

und der Lebenshilfe - ausreichend vorgeprägt. Ich glaube<br />

Kurt Wieben<br />

viele Kontakte in Celle mit pflegen zu<br />

können, um unseren Förderern und<br />

Freunden als Botschafter unserer Aufgabe<br />

präsent zu sein. Während meiner<br />

Kontakte mit Sozialeinrichtungen habe<br />

ich in hohem Maße das Engagement der<br />

Beteiligten für Ihre Aufgabe, der Förderung<br />

der Nutzerinnen und Nutzer der<br />

Einrichtungen erfahren. Gleichzeitig<br />

habe ich festgestellt, wie hoch die Wertschätzung<br />

auf der Seite der Betreuten<br />

wahrgenommen wird. Eine leitende<br />

Kraft der Lebenshilfe sagte mir jüngst,<br />

dass die Arbeit in der Lebenshilfe deshalb<br />

so viel Freude bereite, weil man<br />

mehr als in anderen Berufen von den<br />

Menschen, die betreut werden, offen<br />

und ehrlich „zurückerhält“. Das deckt<br />

sich mit meinen Beobachtungen, die<br />

durch eine mehrjährige private Förderung<br />

und Begleitung einer Behindertengruppe<br />

im Rahmen einer Clubarbeit für<br />

mich erlebbar wurde. Möge uns allen<br />

die Aufgabe der Lebenshilfe und deren<br />

Inanspruchnahme - so wie bisher - gegenwärtig,<br />

fröhlich und zukunftssicher<br />

sein; dann bleibt nur noch eins: richtig<br />

zu feiern.<br />

Ihr Kurt Wieben<br />

Vorsitzender des<br />

Vereins der Lebenshilfe Celle e.V.


Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser<br />

ich freue mich sehr, Ihnen hier im Namen<br />

von Kreistag und Kreisverwaltung<br />

die Grüße zu 50 Jahren Lebenshilfe in<br />

Celle überbringen zu können. Der Landkreis<br />

Celle, der Kreistag und die Kreisverwaltung<br />

freuen sich über diesen runden<br />

Geburtstag, denn die Bürgerinnen<br />

und Bürger, die Kreistagsabgeordneten<br />

sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wissen sehr genau, was für ein<br />

wertvoller Bestandteil unseres Landkreises<br />

ihn feiert.<br />

Die Lebenshilfe Celle ist heute eine der<br />

ganz zentralen Anlaufstationen, wenn es<br />

darum geht, kompetente Ansprechpartner<br />

in sozialen und integrativen Fragestellungen<br />

zu gewinnen. Und noch viel<br />

mehr! Denn gerade Ihre praktische, ja<br />

tägliche Arbeit vor Ort, in den Werkstätten,<br />

in den Schulen und Gruppen trägt<br />

so viel dazu bei, dass Menschen mit Behinderungen<br />

und Krankheiten wie<br />

selbstverständlich in unserer Gesellschaft<br />

leben und arbeiten.<br />

„Es ist normal, verschieden zu sein“ - diesen<br />

Ausspruch können wir Ihrem Leitbild<br />

entnehmen und die Lebenshilfe Celle<br />

steht jetzt seit fünfzig Jahren dafür ein,<br />

dass dies auch zur Wirklichkeit wird.<br />

Viel hat sich in den vergangenen fünfzig<br />

Jahren getan, die heutige Arbeit ist mit<br />

den Anfängen von 1961 überhaupt nicht<br />

mehr zu vergleichen. Im Vergleich kann<br />

man aber feststellen, was sich nicht verändert<br />

hat: dass der Mensch bei Ihnen<br />

im Mittelpunkt steht.<br />

Dass der Mensch im Mittelpunkt steht<br />

und jeder seinen Platz hat: das gilt für<br />

die Vergangenheit und großartige Entwicklung<br />

der Lebenshilfe Celle, das gilt<br />

für die heutige Arbeit und immer neue<br />

Aufgaben. Und überhaupt „neue Aufgaben“...<br />

Die Lebenshilfe ist meiner Meinung<br />

nach ein richtig gut laufendes Unternehmen<br />

mit einem ausgeprägten<br />

Geschäftssinn, der seinen Bewohnern<br />

und Kunden viel Identität mit Produkten<br />

und Dienstleistungen anbietet. Das ist in<br />

dieser bunten Fülle und Bandbreite sicher<br />

ein Alleinstellungsmerkmal und immer<br />

auch den handelnden Personen zu<br />

verdanken. Nur einer soll mit diesem<br />

Grußwort herausgehoben werden, denn er wird leider bald<br />

aus der Lebenshilfe ausscheiden: Lieber Herr Klein, Ihnen<br />

gilt unser aller Dank für Ihr Engagement und ich wünsche Ihnen<br />

für die Zukunft alles Gute!<br />

Wie ich den Vorankündigungen entnehme, sollen die Jubiläumstage<br />

auch für ausgelassenes Feiern und viel Spaß Platz<br />

lassen - „genau so ist es richtig“, erlaube ich mir als persönliche<br />

Anmerkung, denn die Arbeit der Lebenshilfe vermittelt<br />

immer auch viel Spaß am Leben. Für Ihre Jubiläumsfeierlichkeiten,<br />

die nächsten fünfzig Jahre erfolgreiche Arbeit und einen<br />

weiterhin menschlich so schönen Zusammenhalt wünsche<br />

ich Ihnen alles Gute!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Klaus Wiswe<br />

- Landrat -<br />

Klaus Wiswe<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Grußwort<br />

7


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Grußwort<br />

Grußworte des<br />

Oberbürgermeisters<br />

der Stadt Celle<br />

Ich beglückwünsche Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

Leitung, Förderer und Unterstützer der Lebenshilfe für eine<br />

großartige fortdauernde Leistung.<br />

1958 wurde in Marburg die erste „Lebenshilfevereinigung für<br />

das geistig behinderte Kind“ gegründet. Bereits drei Jahre<br />

später gab es in Celle eine Lebenshilfegemeinschaft, die heute<br />

auf ein 50-jähriges Jubiläum zurückblicken kann. Die Lebenshilfe<br />

ist zum Bestandteil unseres Gemeinwesens geworden<br />

und kümmert sich um Menschen mit Behinderung in<br />

unserer Region mit dem Ziel der Integration in die Gesellschaft.<br />

Integration beginnt bei der Lebenshilfe nach der Geburt durch<br />

Angebote der Frühförderung, der Betreuung und Bildung im<br />

Heilpädagogischen Kindergarten, in der Tagesbildungsstätte,<br />

und folgt dem Lebensverlauf durch Angebote der beruflichen<br />

Bildung, der Werkstatt für Behinderte, dem Rückbauzentrum<br />

und den beiden Hotelbetrieben Blumlage in Celle und dem<br />

Hotel Am Kloster in Wienhausen. Neben der Arbeit bietet die<br />

Lebenshilfe zahlreiche Wohnmöglichkeiten an, vom niedrigschwelligen<br />

ambulant betreuten Wohnen über Wohngruppen<br />

und Wohnheime bis hin zur letzten Lebensphase, dem Seniorenwohnheim<br />

und dem Pflegeangebot.<br />

Neben vielen Kooperationspartnern auf Landes- und Bundesebene<br />

ist die kommunale Partnerschaft mit der Lebenshilfe<br />

eine wichtige, stellt sich ungeachtet aller Zuständigkeiten gerade<br />

der Stadt doch die umfassende Aufgabe, dafür zu sorgen,<br />

dass ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger unmittelbar zu ihrem<br />

Recht kommen, selbstbestimmt leben können und sich hier zu<br />

Hause fühlen. Dies gilt in besonderer Weise für behinderte<br />

Menschen in unserem Gemeinwesen. Hier übernehmen wir<br />

alle die besondere Verantwortung, ihnen ein normales Leben<br />

zu ermöglichen, das sich möglichst wenig von dem der nichtbehinderten<br />

Menschen unterscheiden sollte.<br />

Heute wird viel über den Begriff Inklusion gesprochen. Es<br />

geht darum, die Möglichkeiten von behinderten Menschen<br />

in Bezug auf gesellschaftliche Teilhabechancen zu erweitern<br />

und ihre Selbstbestimmungsmöglichkeiten denen nicht behinderter<br />

Menschen gleichzustellen um so z. B. von vornherein<br />

auszuschließen, dass behinderte Menschen sich ohne<br />

Alternative in speziellen Einrichtungen betreuen lassen müssen.<br />

Dies ist ein hoher Anspruch, auch die Lebenshilfe thematisiert<br />

dies intensiv.<br />

Vor 50 Jahren stellten sich solche anspruchsvollen Inklusionsdebatten<br />

noch nicht. Da ging es zunächst darum, eine Gruppe,<br />

die bis dahin weitgehend ihrer Rechte beschränkt und in Teilen<br />

vernachlässigt wurde, eine Stimme zu geben und sie aus der<br />

gesellschaftlichen Nichtbeachtung herauszuführen. So wurde<br />

die Lebenshilfe zum Anwalt der behinderten Menschen und ist<br />

es bis heute. Für diesen Beitrag danken wir Ihnen.<br />

Ihre Dienstleistungen müssen am inzwischen<br />

globalen Markt wettbewerbsfähig<br />

sein. Es ist eine große Leistung, als Betrieb<br />

die Aufgabe der Integration mit der<br />

Aufgabe der marktökonomischen Produktion<br />

erfolgreich zu verbinden. Auch<br />

dafür sei allen Beteiligten, allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, egal auf<br />

welcher Seite der Werkbank sie stehen,<br />

herzlich gedankt.<br />

Auch die Qualität der Behindertenpädagogik<br />

konnte fachlich ausgebaut werden<br />

und hat einen Grad erreicht, hinter den<br />

neue Betreuungskonzepte nicht zurückfallen<br />

dürfen. Inklusionskonzepte werden<br />

sich daran orientieren müssen.<br />

Dennoch gehe ich davon aus, dass bei<br />

einer Beförderung dieser notwendigen<br />

Debatte nicht nur die Konzepte sondern<br />

auch die Realität in 25 Jahren beim 75.<br />

Jubiläum anders aussehen wird. Doch<br />

der ständige Wandel ist das Geschäft<br />

von Menschen in sozialen Institutionen<br />

und so wünsche ich Ihnen weiterhin<br />

eine glückliche Hand bei allem, was sie<br />

zukünftig beginnen mögen.<br />

Dirk Ulrich Mende<br />

(Oberbürgermeister)<br />

Dirk Ulrich Mende


Wie wir wurden…<br />

Es begann 1961 mit einer kleinen Gruppe<br />

geistig behinderter Kinder in einer<br />

Arztpraxis (Dr. Fritz Thies) in der Mühlenstraße<br />

in Celle, die einige Zeit später<br />

in Räume des alten Amtsgerichts in der<br />

Kanzleistraße und anschließend in die<br />

Pestalozzischule übersiedelte. 1964 konnte<br />

die inzwischen auf rund 40 Kinder und<br />

Jugendliche angewachsene Gruppe in das<br />

als Tagesstätte ausgestaltete, vom Linerhaus<br />

angemietete „Haus Hohenesch“ in<br />

Altencelle, Alte Dorfstraße 4 einziehen.<br />

1966 wurde in einem Anbau eine Anlernwerkstatt<br />

eingerichtet. Die erste Werkstatt,<br />

damals „Anlern- und Beschützende<br />

Werkstatt“ genannt, wurde 1968 auf eigenem<br />

Gelände der Ortsvereinigung in<br />

Altencelle (Alte Dorfstraße 4) mit 60<br />

Plätzen eröffnet. Aus ihr ist die heutige<br />

von der Bundesanstalt für Arbeit (Agentur<br />

für Arbeit) anerkannte Werkstatt für<br />

Behinderte hervorgegangen.<br />

1973 entstand ein weiterer Neubau mit<br />

30 Plätzen, in dem zunächst Lehrgänge<br />

nach dem Arbeitsförderungsgesetz durchgeführt<br />

wurden – dem heutigen Berufsbildungsbereich<br />

(BBB).<br />

1976 wurde die bereits erwähnte Tagesstätte<br />

vom Niedersächsischen Kultusminister<br />

als Tagesbildungsstätte anerkannt …<br />

der heutigen Comenius Schule.<br />

Vorgeschaltet wurde 1971 ein Sonderkindergarten<br />

für geistig- und mehrfach<br />

behinderte Kinder … dem heutigen<br />

„Purzelbaum“.<br />

Um denjenigen behinderten Mitarbeitern<br />

der Werkstatt, welche nicht mehr<br />

bei den Angehörigen wohnen konnten<br />

oder wollten, einen Wohn-/Heimplatz<br />

bieten zu können, erwarb die Ortsvereinigung<br />

1980 in der Schieblerstraße in<br />

Celle ein zweistöckiges Gebäude mit<br />

großzügigem Gartenland. 1983 nach ausgiebigen<br />

Umbaumaßnahmen war das<br />

Wohnheim endlich „BEZUGSFERTIG“.<br />

…und was wir sind!<br />

Die Lebenshilfe Celle hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen<br />

mit Behinderungen jeden Alters durch Beratung, Begleitung,<br />

Förderung und bei Bedarf mit Pflege zur Seite zu stehen.<br />

Wir fordern und fördern Flexibilität und Innovation. Hierfür<br />

schaffen wir eine Umgebung, die die Vielseitigkeit und die<br />

Ideen aller Mitarbeiter und Betreuten unterstützt. Es werden<br />

Freiräume geschaffen, um neue Projekte umzusetzen und<br />

Lösungen zu finden. Wir möchten, dass sich dabei alle wohl<br />

fühlen und sich durch gegenseitige Akzeptanz, Kollegialität<br />

und Austausch untereinander auszeichnen. Wir sind uns bewusst,<br />

dass WIR die Lebenshilfe Celle in all ihrer VIELFALT<br />

präsentieren.<br />

(Auszug aus unserem Leitbild)<br />

Lebenshilfe Celle … eine Komplexeinrichtung (<strong>2011</strong>)<br />

Hausfrühförderung<br />

„Purzelbaum“ (Heilpädagogischer Kindergarten)<br />

Celle und Bergen<br />

Comenius Schule (anerkannte<br />

Tagesbildungsstätte)<br />

Berufsbildungsbereich (BBB)<br />

33 Kinder<br />

62 Kinder<br />

80 Kinder und Jugendliche<br />

67 junge Erwachsene<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)<br />

zusammengefasst<br />

555 Beschäftigte<br />

Tagesförderstätten<br />

Ambulant Betreutes Wohnen (ABW)<br />

Wohnheime und<br />

Wohngruppen (zusammengefasst)<br />

31 Beschäftigte<br />

52 Betreute<br />

117 Bewohner<br />

„große GmbH“ mit ca. 30 Millionen € Bilanzsumme<br />

… angeleitet, gefördert und unterstützt von ca. 350 hauptamtlich<br />

angestellten Mitarbeiter/innen.<br />

Petra Kose<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Wer wir sind!<br />

9


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Chronik 1961-<strong>2011</strong><br />

Vom Verein zur gGmbH...<br />

1961 Gründung e.V.: „der Verein ein Zusammenschluss von Eltern und Freunden geistig Behinderter“<br />

„Es begann 1961 mit einer kleinen Gruppe geistig behinderter Kinder in einer Arztpraxis (Dr. Fritz Thies) in<br />

der Mühlenstraße in Celle, die einige Zeit später in Räume des alten Amtsgerichts in der Kanzleistraße und<br />

anschließend in die Pestalozzischule übersiedelte.“<br />

1963 Eröffnung „Haus Hohenesch“ Förderung von 40 behinderten Kindern (Tagesbildungsstätte)<br />

1964 Wahl des Vorsitzenden e.V. (eingetragener Verein) Dr. Helmut Kühl<br />

1966 Anbau Anlernwerkstatt „Haus Hohenesch“<br />

1969 Eröffnung Werkstatt und Anlernwerkstatt (mit 60 Plätzen)<br />

1971 Umfirmierung in „Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V.“<br />

Neubau und Eröffnung Sonderkindergarten (mit 30 Plätzen)<br />

1976 Anerkennung als Tagesbildungsstätte durch Nds. Kultusminister<br />

(zurzeit 50 geistig und mehrfach behinderte Kinder)<br />

1977 Nutzung des Gebäudes „Berggartenstraße 18 in Celle“ als Sonderkindergarten<br />

1978 Neubau Werkstatt für Behinderte (WfB) in Altencelle (mit 45 Plätzen)<br />

1980 Einrichtung der Fördergruppe für Schwerstbehinderte (5 Plätze)<br />

Einrichtung der Eingangs- und Trainingsstufe<br />

Frühförderung von Säuglingen und Kleinkindern<br />

Kauf des „Else-Wex-Hauses“ in der Schieblerstraße (Wohnheim)<br />

1981 Baubeginn (Erweiterung WfB)<br />

1983 Bezug Wohnheim Schieblerstraße<br />

1985 Anmietung des Gebäudes Jagdweg 9 als Wohngruppe<br />

1988 das operative Geschäft übernimmt die Lebenshilfe Celle gem. GmbH<br />

1988 Kauf des Gebäudes Jagdweg 9<br />

Grundstücks- und Hauserwerb Wohngruppe Dasselsbrucher Straße 2<br />

1989 Erweiterung WfB<br />

1991 Anmietung des Gebäudes Linerhaus (Wohngruppe)<br />

1993 Anmietung des Gebäudes Lindenstraße, Celle (Wohngruppe)<br />

1994 Eröffnung RückBauZentrum (RBZ) in der Lindenstraße, Celle<br />

1995 Kauf des Gebäudes (ehemalige Begegnungsstätte) in Hustedt (Wohnheim)<br />

Neubau Verwaltungsgebäude in Altencelle, Dorfstraße 4<br />

1996 Einrichtung des Autisten-Förder-Bereiches<br />

1997 Eröffnung Wohnheim Dr. Helmut Kühl


1998 Einrichtung einer Arbeits-Außengruppe bei der Firma Stankiewicz, Adelheidsdorf<br />

(40 behinderte Mitarbeiter arbeiten dort vor Ort in einer Halle)<br />

1999 Eröffnung der Zweigwerkstatt (WfB) in Bergen<br />

2000 Inbetriebnahme RückBauZentrum (RBZ) in Bergen<br />

Eröffnung der Wäscherei „Altenceller Waschbär“<br />

Dienstleistungsbereich der WfB auf dem Gelände in Altencelle<br />

2001 Bezug der Wohngruppe in der Henriettenstraße, Bergen<br />

Bezug der Wohngruppe im Margaretenweg, Celle<br />

Bezug des neu gestalteten und aufgestockten Berufsbildungsbereiches<br />

(ehemals Arbeitstrainingsbereiches)<br />

2002 Einrichtung von Wohn-Pflegeplätzen für behinderte Menschen bei „Rynio Wohnen KG“<br />

in Bergen (Miteigentumsanteil und Kommanditistin)<br />

2004 Eröffnung der „Altenceller Flora“ (Floristik) Dienstleistungsbereich<br />

der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM)<br />

Veranstaltungsgebäude „Altenceller Flora“<br />

Erwerb und Inbetriebnahme des Hotels Blumlage, Celle (52 Betten)<br />

Gründung der Tochtergesellschaft „Hotelbetriebsgesellschaft Blumlage GmbH“,<br />

Geschäftsführer: Reinhard Klein<br />

Einrichtung eines „Containers“ für die Gartengruppe der WfbM<br />

2007 Eröffnung der Wohngruppe Poststraße 4, Celle (2008 Umbenennung in „Robert-Meyer-Platz)<br />

Inbetriebnahme Neubau „Tagesförderstätte“ auf dem WfbM Gelände in Altencelle<br />

2008 Eröffnung des Neubaus eines Kooperationskindergartens gemeinsam mit der Stadt Bergen<br />

2009 Eröffnung des HOTEL Am Kloster & KLOSTER-KAFFEE in Wienhausen<br />

Umfirmierung in Hotelbetriebsgesellschaft Celle gGmbH<br />

Heilpädagogischer Kindergarten wird „Purzelbaum“ (Umbenennung)<br />

Erweiterung und Umbau der Wäscherei in Altencelle<br />

Fertigstellung der Sporthalle auf dem WfbM Gelände in Altencelle<br />

Kauf und Inbetriebnahme der Zweigwerkstatt in Nienhagen<br />

2010 Heilpädagogisches Förderzentrum wird jetzt „Comenius Schule“ (Umbenennung)<br />

Einrichtung „Bereich für Ältere“<br />

<strong>2011</strong> 50 Jahre Lebenshilfe Celle<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Chronik 1961-<strong>2011</strong><br />

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50 Jahre Lebenshilfe Celle - Organisationsplan 1985<br />

Unsere Organisation<br />

1985<br />

Lebenshilfe e.V.<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender: Dr. H. Kühl, stellv. Vorsitzender: H. Horneffer<br />

Schatzmeister: A. Sander, Arzt: Dr. K. Deckwirth<br />

Pädagoge: K. Klütz, w. Vorstandsmitglied: W. Teckemeyer<br />

Elternvertreter: S. Filter, Frau A. Forstner, Frau U. Kopmann<br />

Geschäftsführung<br />

3100 Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Geschäftsführer: R. Klein<br />

stellv. Geschäftsführerin: Frau I. Kleeblatt<br />

Hausfrühförderung<br />

Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Sonderkindergarten<br />

Celle, Berggartenstraße 18<br />

Tagesbildungsstätte<br />

Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Verwaltung<br />

Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Wohnstätte<br />

Sonderkindergarten<br />

Tagesbildungsstätte Verwaltung u. WfB<br />

Über folgende Dienste verfügen wir:<br />

Ärztlicher Dienst, sozialpädagogisch/psychologischer Dienst, sprachheiltherapeutischer Dienst und arbeitsmedizinischer Dienst<br />

Werkstatt für Behinderte (WfB)<br />

Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Feinmechanik<br />

Papierverarbeitung<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Verpackungsarbeiten<br />

Schalldämmstoffbearbeitung<br />

Reparaturdienst<br />

Eingangs- und<br />

Trainingsbereich<br />

Metall, Holz, Textil und<br />

Hauswirtschaft<br />

Fördergruppe<br />

Wohnstätte<br />

Celle, Schieblerstraße 27


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Organisationsplan <strong>2011</strong><br />

Gesellschafterversammlung<br />

K. Wieben (VS), J. Behrbohm, S. Filter,<br />

Dr. W. Leise, P. Perl, H. Remm<br />

ORGANISATIONSPLAN<br />

Lebenshilfe Celle gemeinnützige GmbH<br />

Stand: 05.08.<strong>2011</strong><br />

Verwaltungsrat<br />

K. Wieben, J. Behrbohm,<br />

S. Gratzfeld, G. Höhl, S. Kassel<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführer: R. Klein<br />

Prokuristin: H. Voß<br />

Dr. C. Kasper<br />

Betriebsarzt: Dr. Björn Sander<br />

FASI: M. Feike<br />

QMB: M. Klie<br />

Sekretariat/Ass. Geschäftsleitung<br />

M. Rosenfeld<br />

Brandschutz: C. Kranz<br />

Hygiene: A. Evermann<br />

Datenschutz: T. Mentzel<br />

Verwaltung<br />

Leitung: H. Voß<br />

Vertretung: R. Klein<br />

Heilpädagogischer<br />

Kindergarten Purzelbaum<br />

Leitung: M. Tuchel<br />

Vertretung: E. Linnemann<br />

Comenius Schule<br />

Leitung: R. Liebich<br />

Vertretung: M. Wendt<br />

Werkstätten für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Leitung: H. Kübler<br />

Vertretung: O. Kuhn<br />

Begleitender Dienst/<br />

Berufsbildungsbereich<br />

Leitung: G. Wustrau<br />

Vertretung: A. Bädke<br />

Leistungsabrechnung/<br />

Kostenträger<br />

Lohnabrechnung Beschäftigte<br />

A. Schulz - G. Koch<br />

Kindergartengruppen<br />

Celle: I-IX<br />

Bergen: I<br />

Fördergruppe I<br />

Betriebsstätte Celle<br />

Leitung: H. Kübler<br />

Psychologischer Dienst<br />

Sozialdienst<br />

Abrechnung Werkstattleistungen<br />

T. Mentzel - K. Thies<br />

DV-ORG/DV-Benutzerservice<br />

T. Mentzel<br />

Personalwesen; Mitglieder- und<br />

Spendenverwaltung; FSJ/BFD<br />

M. Brandenburg - S. Giesche<br />

Hausfrühförderung<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

B. Erfurt<br />

Grundstufen I, II, III<br />

Mittelstufen I, II, III<br />

Betriebsstätte IAC<br />

Schall-/Dämmstoffbearbeitung<br />

Betriebsstätte Bergen<br />

einschl. RückBauZentrum (RBZ)<br />

Leitung: A. Braun<br />

Berufsbildungsbereich<br />

Tagesförderstätte<br />

Autistenförderstätte<br />

Gruppe mit besonderen Hilfen<br />

Zahlungsverkehr<br />

R. Feldermann<br />

Kassen<br />

K. Thies - M. Brandenburg<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Rechnungsprüfung<br />

Zahlungsverkehr<br />

L. Mielke - U. Rieske<br />

Oberstufen I, II, III<br />

Abschlußstufen I, II<br />

Betriebsstätte Nienhagen<br />

Leitung: M. Hannemann<br />

Bereich für ältere Beschäftigte<br />

Hotel - und<br />

Gastronomiedienstleistungsgruppe<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Sonderaufgaben<br />

Finanzbuchhaltung<br />

R. Feldermann<br />

Telefonzentrale/Schreibdienst<br />

D. Posimowski - I. Köchy<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

T. Mentzel<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

C. Gehrke<br />

Fachdienste<br />

Sport, Musik,<br />

kreative Beschäftigung<br />

Öffentlichkeitsarbeit &<br />

Projektkoordination<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

G. Hahn<br />

Wohnbereich 1<br />

Leitung: H. Schöpp<br />

Vertretung: Hausleitungen<br />

Wohnheim Schieblerstraße<br />

Celle - Schieblerstraße 27<br />

Wohngruppe Dasselsbrucherstr.<br />

Celle - Dasselsbrucherstr. 29<br />

Wohngruppe Jagdweg<br />

Celle - Jagdweg 9<br />

Wohngruppe Lindenstraße<br />

Celle - Lindenstraße 16<br />

Wohngruppe Linerhaus<br />

Celle - Alte Dorfstraße 1<br />

Wohngruppe Margaretenweg<br />

Celle - Margaretenweg 2<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

M. Schudlik<br />

S. Bakas<br />

Alte Dorfstraße 4<br />

29227 Celle<br />

Fon 05141 997-0<br />

Fax 05141 997-111<br />

info@LHCelle.de<br />

www.LHCelle.de<br />

Wohnbereich 2<br />

Leitung: U. Kneflowski<br />

Vertretung: Hausleitungen<br />

Wohnheim Hustedt<br />

Hustedt - Wulfshornberg 2<br />

Wohnheim Dr. Kühl<br />

Celle, Alte Dorfstraße 4<br />

Wohngruppe Henriettenstraße<br />

Bergen, Henriettenstraße 11<br />

Wohngruppe Robert-Meyer-Platz<br />

Celle, Robert-Meyer-Platz 4<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

U. Basler (WH Dr. Kühl)<br />

C. Meyer (WH Hustedt)<br />

13


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Das sind wir!<br />

... das ist ein Teil von uns!


15<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Das sind wir!


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Das sind wir!<br />

Heinz Labs<br />

Gespräch mit<br />

Herrn Labs<br />

Heinz Labs war über 33 Jahre<br />

Gruppenleiter in fast allen Bereichen<br />

bei der Lebenshilfe. Er begann<br />

1976 in der großen Arbeitsgruppe<br />

(jetzige Wäscherei) und<br />

beendete sein Arbeitsleben, wie<br />

es sich für einen Werkzeugmacher<br />

gehört, in der Schlosserei.<br />

Welches waren die größten Veränderungen zu Ihrer Zeit?<br />

Die größte Veränderung war für mich im Jahr 1978. Als ich<br />

1976 anfing, bestand die Werkstatt nur aus der großen Halle,<br />

in der jetzt die Wäscherei ist. Damals wurden die paar Beschäftigten,<br />

nur durch einige Trennwände geteilt, in dieser einen<br />

Halle betreut. Alle Kollegen waren für alle zuständig. Dies<br />

änderte sich dann 1978. In diesem Jahr wurde der Erweiterungsbau<br />

fertig und alle Gruppenleiter bekamen eine Halle. Es<br />

waren in der ganzen Werkstatt mit einem Mal sehr viel mehr<br />

Beschäftigte, und vor allen Dingen war ich für meine Halle<br />

und die Beschäftigten selbst verantwortlich. Ganz alleine Verantwortung<br />

zu haben für „diese Bande“ war eine der größeren<br />

Veränderungen meiner Lebenshilfezeit.<br />

Welche war die schwierigste Situation/Zeit?<br />

Meine schwierigste Zeit bei der Lebenshilfe war etwa Mitte<br />

der 90er Jahre. Ich fragte mich nach mittlerweile 15 Jahren,<br />

was ich nun wohl von Beruf bin. In meinem eigentlichen Ausbildungsberuf<br />

hatte ich sehr lange schon nicht mehr gearbeitet.<br />

Ich war formal gesehen ungelernt. Was war ich dann???<br />

Ich war Gruppenleiter bei der Lebenshilfe. Das war sehr speziell!<br />

Was wären meine Perspektiven, wenn ich nicht mehr bei<br />

der Lebenshilfe arbeiten könnte?<br />

Ich blieb natürlich trotzdem bei der Lebenshilfe. Mein schlechtes<br />

Gefühl verschwand mit der Zeit.<br />

Welche war die schönste Situation?<br />

Meine Verabschiedung. Nicht, weil ich nun endlich in Rente<br />

war, sondern weil meine Verabschiedung im Rahmen der Jahresfeier<br />

unserer neuen Zweigstelle in Nienhagen gefeiert wurde.<br />

Kurz vor meinem Ausscheiden baute ich in Nienhagen<br />

noch die Schlosserei neu mit auf. Genau an diesem Ort eine<br />

so schöne Feier erleben zu dürfen, die auch noch meine Verabschiedung<br />

war, war wohl auch mein emotional schönster<br />

Moment in den Jahren.<br />

Haben Sie noch Kontakt zur Lebenshilfe?<br />

Ja, ich habe nach wie vor sehr guten Kontakt zu der Fahrradgruppe;<br />

ich wollte sie ursprünglich auch in diesem Jahr auf<br />

ihre Freizeit nach Schweden begleiten, doch dann kam mein<br />

Hausumbau dazwischen.<br />

Anekdote...<br />

Ich habe mich im Oktober 1975 auf<br />

eine Zeitungsannonce beworben. Ich<br />

habe dann lange nichts gehört und die<br />

Stelle nach zweimaligem Nachfragen<br />

eigentlich schon abgehakt. Dann hat<br />

sich Anfang 1976 jemand von der Lebenshilfe<br />

gemeldet und gemeint:<br />

„Wenn ich noch Interesse an der Stelle<br />

hätte solle ich bitte bei einem HNO-<br />

Arzt in der Stadt vorstellig werden. Die<br />

wissen dann schon Bescheid.“ Ich bin<br />

dann da hin und hab mich schon gefragt<br />

was ich denn bloß bei einem<br />

HNO-Arzt solle, wenn ich doch aber<br />

bei der Lebenshilfe anfangen will !?!?<br />

Gesagt... getan… Ich bin zu dem Arzt<br />

und wurde untersucht, allerdings auch<br />

zu der Stelle bei der Lebenshilfe befragt.<br />

Ich wurde dort entlassen mit der<br />

üblichen Floskel „Sie hören dann von<br />

uns“. Hinter den Kulissen wurde dann<br />

das OK gegeben, woraufhin Hr. Dr.<br />

Kühl dann zum eigentlichen Bewerbungsgespräch<br />

einlud. Ich habe dann<br />

auch rausbekommen, dass der Arzt<br />

Vorstandsmitglied war und dieses Einstellungsprozedere<br />

ganz üblich. Das<br />

folgende Gespräch war dann scheinbar<br />

auch so positiv, dass aufgrund der<br />

Zeitungsannonce Hr. Stockert und ich<br />

eingestellt wurden; …übrigens bei 56<br />

eingegangenen Bewerbungen!<br />

Sehr beeindruckend war der erste Elternabend<br />

für mich. Dazu muss man<br />

wissen, dass damals der Vorstand einmal<br />

im Jahr noch alle Eltern, alle Mitarbeiter<br />

und den Vorstand selbst an einen<br />

Tisch bat. Das war dann quasi wie<br />

eine Jahreshauptversammlung.<br />

Hr. Dr. Kühl hat im ersten Teil der Veranstaltung<br />

ein Jahresresümee vorgetragen,<br />

bei dem übrigens keine Zwischenfragen<br />

gestattet waren.<br />

Danach musste ich mich dann der versammelten<br />

Gesellschaft vorstellen. Als<br />

ich das nun hinter mich gebracht hatte,<br />

stand ein Vater eines behinderten Kindes<br />

auf und gab mir für meine tägliche<br />

Arbeit mit auf den Weg: „Wenn mein<br />

Sohnemann nicht spurt dann hauen<br />

Sie dem ordentlich welche vor die Batterie!“<br />

Mit so einem Arbeitsauftrag<br />

hatte ich eigentlich nicht gerechnet.<br />

Ich wurde dann aber schnell wieder<br />

eines Besseren belehrt. Der nächste<br />

Vater stand dann nämlich auf und verkündete:<br />

„Wenn Sie das mit meiner<br />

Tochter machen, dann bekommen Sie<br />

von mir welche vor die Batterie.“


Gespräch mit Herrn Kuhn sen.<br />

(Techn. Leiter v. 1978-1999)<br />

Herr Kuhn arbeitete von Januar 1978 bis<br />

1999 bei der Lebenshilfe. Mit seinen Erfahrungen<br />

aus dem Mühlenbau als Meister<br />

und Techniker konnte er viel für die<br />

technische Weiterentwicklung im Arbeitsprozess<br />

der Werkstatt tun. Die vorhandenen<br />

Kontakte zu heimischen Unternehmen<br />

verschafften der Lebenshilfe<br />

einige Aufträge. Zwischenzeitlich hatte<br />

Herr Kuhn auch den Posten des Arbeitssicherheitsbeauftragten<br />

eingenommen.<br />

Noch heute ist Herr Kuhn ein Mitglied<br />

der Tischtennismannschaft der Lebenshilfe<br />

und übernimmt auch gern mal das Filmen<br />

bei unseren internen Veranstaltungen.<br />

In welchen Bereichen haben Sie bei<br />

der Lebenshilfe gearbeitet?<br />

Von Januar 1978 bis 1985 habe ich als<br />

Gruppenleiter in verschiedenen Hallen<br />

gearbeitet. Danach war ich als Technischer<br />

Leiter tätig.<br />

Am Anfang habe ich in einer Gruppe gearbeitet,<br />

die Lötarbeiten für Telefunken<br />

gemacht hat. Diese Arbeit, die einen<br />

sehr großen Anteil für die gesamte Werkstatt<br />

bedeutete, brach aber nach nicht<br />

sehr langer Zeit ein. Ich habe dann als<br />

einfacher Gruppenleiter meine alten<br />

Kontakte ausgepackt und mich nach Arbeit<br />

bei Firmen wie Wasa und Stankiewicz<br />

erkundigt. Heute wäre das wohl<br />

gar nicht mehr möglich. Es gab trotzdem<br />

immer mal wieder Zeiten, in denen wir<br />

wenig zu tun hatten. Ich habe dann angefangen<br />

Bastelarbeiten im Holzbereich<br />

anzubieten. Dafür habe ich Material von<br />

zuhause mitgebracht. Sehr bald allerdings<br />

war den Beschäftigten die Bastelarbeit<br />

nicht mehr genug. Die wollten<br />

richtig was produzieren und nicht nur<br />

Deko für die Liebsten daheim.<br />

Bis der erste Sozialarbeiter eingestellt<br />

wurde, haben wir diesen ganzen Bereich<br />

auch noch mit übernommen.<br />

Ab 1985 war ich dann als Technischer<br />

Leiter ganz offiziell auch dafür zuständig,<br />

Aufträge für die Lebenshilfe zu aquirieren.<br />

Mein Motto bei den Gesprächen<br />

mit den Firmen war immer: „Wir können<br />

fast alles, aber lasst uns ein wenig Anlaufzeit“. Ich habe auch<br />

gern einmal für eine gewisse Anfangszeit kostenlos für einen<br />

Auftrag gearbeitet, wenn ich der Meinung war, wir können<br />

den Kunden so am besten von unserer sehr guten Qualität<br />

überzeugen. Allerdings habe ich auch immer sehr schnell<br />

abgeblockt, wenn ich merkte, da will uns jemand nur ausnutzen.<br />

Den Firmen die Anfangsbauchschmerzen nehmen, um mit<br />

einer Behinderteneinrichtung zusammen zu arbeiten, war<br />

immer mein Ziel. Es gab die Zusammenarbeit mit einer Celler<br />

Firma der Kunststoffverarbeitung. Einige Aufträge liefen<br />

schon, doch mit einem Mal bekamen wir keine mehr. Nach<br />

einiger Zeit kam der gleiche Auftraggeber zu uns zurück und<br />

bat um eine neue Zusammenarbeit. Für diesen Auftrag, der<br />

viel größer war als damals, organisierte ich alles Nötige. Es<br />

war wirklich kein geringer Aufwand. Kurz vor dem vereinbarten<br />

Beginn der Arbeit musste mir diese Firma mit sehr<br />

schlechtem Gewissen absagen. Der sehr lukrative Auftrag<br />

kam für die Lebenshilfe nicht zustande, alle Vorarbeit war<br />

umsonst. „Kein Problem“, habe ich der Firma signalisiert,<br />

„vielleicht klappt es zu einem späteren Zeitpunkt mal wieder.“<br />

Ich hatte die Hoffnung, dass so ein fairer und unkomplizierter<br />

Umgang mit Kunden sich rumspricht und die beste Werbung<br />

für die Lebenshilfe ist.<br />

Anekdote<br />

Gerhard Kuhn<br />

Eine im Nachhinein lustige, aber damals gar nicht so<br />

lustige Geschichte passierte während eines Betriebsausfluges<br />

ans Steinhuder Meer. Es wurde eine Bootsfahrt<br />

unternommen und natürlich auch die Insel Wilhelmsstein<br />

erkundet. Bei der Rückkehr in Steinhude<br />

fehlte dann ein Beschäftigter. Wir riefen gleich auf der<br />

Insel an. Dort wusste man schon Bescheid und erklärte,<br />

dass der Rücktransport schon organisiert wäre. Ein<br />

Sportsegler nahm den Beschäftigten mit zurück. Noch<br />

mal Glück gehabt. Natürlich wurde die Sache in Celle<br />

bekannt. Es gab ordentlich Ärger und ich glaube, ich<br />

habe dafür auch eine Abmahnung von Hr. Klein bekommen.<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Das sind wir!<br />

17


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Das sind wir!<br />

Wer war zu Ihrer Zeit der Vorgesetzte?<br />

Ich kann mich an viele Chefs erinnern...<br />

Herr Masurat, der hatte nur einen Arm;<br />

Herr Klein, dann war da noch Herr Behrboom,<br />

Vertreter war Herr Kuhn. Aber<br />

der Senior, nicht der von heute.<br />

Jetzt ist Herr Kübler Leiter der Werkstatt<br />

und Herr Kuhn Junior hilft ihm.<br />

Welche war die schwierigste Situation/Zeit?<br />

Keine!<br />

Interview mit<br />

Friedrich-Wilhelm Wilke<br />

(Bewohner WH Hustedt)<br />

In welchen Bereichen haben Sie bei der Lebenshilfe<br />

gearbeitet?<br />

Ich arbeite seit 1971 in der Lebenshilfe Altencelle und ich<br />

war in einigen Gruppen unter anderem bei:<br />

Frau Aßmann, Hans-Werner Filter (Eisen), Herr Kastern (Holz),<br />

da habe ich viele Schildkröten ausgesägt. Die hängen heute<br />

noch in meinem Zimmer.<br />

Herr Homann (Telefunken), Frau Radusch, Frau Kupfer, Frau<br />

Brüggemann, Frau Jabur, Herr Dimel (Wasa)<br />

Seit Juni 2010 lebe ich im Wohnheim Hustedt in einem schönen<br />

Einzelzimmer. Seit dem arbeite ich auch in der Werkstatt<br />

in Bergen.<br />

Es gefällt mir gut in der Lebenshilfe.<br />

Welches waren die größten Veränderungen zu Ihrer<br />

Zeit?<br />

Dass die Lebenshilfe immer größer wurde und Mitarbeiter<br />

und Gruppenleiter in andere Abteilungen gingen.<br />

Welche war die schönste/lustigste Situation?<br />

Meine Ehrung zur 40jährigen Betriebszugehörigkeit.<br />

Und dass ich ins Wohnheim gezogen<br />

bin. Da macht man schöne Ausflüge<br />

und fährt in den Urlaub.<br />

Auch der Wechsel in die WfbM Bergen<br />

war gut. Da ist es nicht so groß und leiser,<br />

weniger Leute.<br />

Sonst hat Wilhelm noch erzählt...<br />

Früher wurde ich von einem kleinen roten<br />

Bus zur Arbeit gefahren und wieder<br />

zurück. Später war es dann ein grauer<br />

VW-Bus. Irgendwann kam dann die Firma<br />

Sonnenschein. Heute fahre ich mit<br />

einem großen weißen Brokmann-Bus<br />

zur WfbM nach Bergen.<br />

Dann erinnere ich mich an eine Freizeit<br />

mit der Arbeit. Die war schön. Der Ort<br />

hieß Hützel.


Gelände Altencelle<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Hier sind wir!<br />

Wohnheim Dr. Kühl<br />

Wohngruppe Linerhaus<br />

Wohnheim Schieblerstraße<br />

Wohngruppe Jagdweg<br />

Wohntrainingsgruppe<br />

Dasselsbrucher Straße<br />

19


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Altencelle


21<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Altencelle


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Hier sind wir!<br />

Wohnheim Hustedt<br />

Werkstatt Nienhagen<br />

Werkstatt + RBZ Bergen<br />

Bergen<br />

Wohngruppe<br />

Henriettenstraße, Bergen<br />

Celle<br />

KLOSTER<br />

KAFFEE


Celle<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Werkstatt<br />

KLOSTER<br />

KAFFEE<br />

Mit uns arbeiten heißt:<br />

Sie nehmen unsere Dienstleistungen auf höchstem Niveau in Anspruch und schaffen gleichzeitig ein Stück<br />

soziale Gerechtigkeit. In unseren Werkstätten nehmen Menschen mit Behinderungen am Erwerbsleben teil<br />

und erwirtschaften einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft.<br />

Unsere Werkstätten in Celle und Bergen sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008, außerdem sind wir<br />

ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb!<br />

23


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Begleitender Dienst<br />

So selbstständig<br />

wie möglich,<br />

so unterstützt<br />

wie nötig!<br />

Mit uns arbeiten...<br />

... mit uns leben!<br />

In unseren Werkstätten wird nicht nur fleißig gearbeitet,<br />

nein auch arbeitsbegleitende Maßnahmen<br />

im kreativen, musischen und sportlichen Bereich<br />

spielen im Werkstattleben der Beschäftigten eine<br />

große Rolle.<br />

Gemeinsame Interessen, Freundschaften und Partnerschaften<br />

werden gefördert und gepflegt.<br />

Eine individuelle Förderung der Persönlichkeit gewährleisten<br />

wir durch das Angebot von Arbeit und<br />

arbeitsbegleitenden Maßnahmen, für deren Durchführung<br />

Mitarbeiter im Gruppen- und Sozialdienst<br />

verantwortlich sind.<br />

Nur dadurch können wir unseren Auftrag der Eingliederung,<br />

der Inklusion von behinderten Menschen<br />

in die Gesellschaft gerecht werden, und unser<br />

Leitbild wird mit Leben erfüllt.<br />

Unsere Freizeiten führen<br />

... an die Nordsee<br />

... in den Harz ... nach Norwegen,<br />

... nach Mallorca ... nach Bulgarien ...<br />

Kinderfreizeit an der Nordsee<br />

Freizeit auf Mallorca<br />

Wir in der Lebenshilfe wollen:<br />

ä zusammen arbeiten<br />

ä gute Leistungen erbringen<br />

ä gefordert und gefördert werden<br />

ä miteinander lernen<br />

ä selbstständig sein<br />

ä uns wohl fühlen<br />

ä dazugehören<br />

Freizeit in Eckernförde


Disco mit Loona <strong>2011</strong> Disco Abenteuerland 2010<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Freizeitaktivitäten<br />

Oldie Café<br />

Bereich für Ältere<br />

Faschingsfeier<br />

Sport in unserer neuen Halle<br />

Sport in unserer neuen Halle<br />

Betriebssport, z.B. Tischtennis...<br />

25


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Vom Betriebssport ...<br />

1981<br />

Vom Betriebssport ... zu den<br />

Special Olympics!<br />

Hans-Walter Glomm holt zweimal Gold für Deutschland!<br />

Mit großer Begeisterung begrüßten die Mitarbeiter der Lebenshilfe<br />

Celle ihren Kollegen Hans-Walter Glomm auf dem<br />

Langenhagener Flughafen. Der hatte zwei Gold-Medaillen<br />

im Gepäck: Bei den Special Olympics World Games <strong>2011</strong> in<br />

Athen erkämpfte sich Hans-Walter den Spitzenplatz der<br />

Tischtennisspieler ab 50 Jahre im Einzel und im Doppel.<br />

Der Fünfzigjährige reiste als einer von fünf Tischtennisspielern<br />

aus Deutschland zu den Spielen. Rund 7.000 Athleten<br />

traten dort in 21 Sportarten zum Wettbewerb an. Der Weg<br />

zur Olympiade führte für den Tischtennisspieler über mehrere<br />

Qualifikationsspiele und einen Sichtungslehrgang. Im Jahr<br />

2010 erkämpfte er sich bei den Nationalen Spielen in Bremen<br />

den 1. Platz in seiner Altersklasse. Er spielte in der<br />

stärksten Leistungsklasse. Damit hatte sich Hans-Walter<br />

Glomm für die Internationalen Sommerspiele vom 25. Juni<br />

bis 4. Juli <strong>2011</strong> in Athen qualifiziert.<br />

Vom Flughafen ging es danach direkt zur Lebenshilfe Celle,<br />

wo die Werkstätten ihrem Olympia-Helden von Athen einen<br />

großen Empfang bereiteten. Unter großem Applaus wurde<br />

Hans-Walter zurück in der Heimat begrüßt. Viele Beschäftigte<br />

unterbrachen die Arbeit, um ihren Helden zu feiern, der<br />

müde, aber glücklich den Rummel genoss.<br />

Auch Geschäftsführer Reinhard Klein<br />

ließ es sich nicht nehmen, bei einem<br />

kleinen Empfang Hans-Walter persönlich<br />

zu gratulieren und ein Präsent der<br />

Lebenshilfe zu überreichen.<br />

Nach einer mehrtägigen Verschnaufpause<br />

stand dann ein Empfang und eine Ehrung<br />

durch den Celler Oberbürgermeister<br />

Dirk-Ulrich Mende im Alten Rathaus<br />

an. Hans-Walter durfte sich in das Gästebuch<br />

der Stadt Celle eintragen und erhielt<br />

ein Geschenk.<br />

Trainer und Kollegen sind gleichermaßen<br />

stolz auf seine Leistung. Hans-Walter<br />

trainiert mehrmals pro Woche in der<br />

Lebenshilfe und im Verein SV Scheuen.<br />

Dort ist er als ruhiger und disziplinierter<br />

Spieler bekannt. Bevor es zu den Spielen<br />

in Athen ging, gab es eine intensive Vorbereitung<br />

mit Lehrgängen in Deutschland<br />

und Trainingslager auf Korfu. Nach<br />

all der Aufregung steht jetzt erst einmal<br />

Erholung an. Hans-Walter hat viele neue<br />

Eindrücke zu verarbeiten. Schließlich ist<br />

er Sieger bei der weltweit größten, vom<br />

IOC offiziell anerkannten Sportbewegung<br />

für Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behinderung.<br />

Anke Günster


<strong>2011</strong> - Echt?<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - ... zu den Special Olympics!<br />

Empfang in der Altenceller Flora<br />

Eintrag ins Gästebuch der Stadt Celle mit OB Mende<br />

27


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Arbeitsplätze<br />

Werner Grünig 1985 und <strong>2011</strong> beim Verladen!<br />

Reinhard Meyer 1981 und <strong>2011</strong> bei der Arbeit!


Rüdiger Neumüller 1976 und <strong>2011</strong><br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Arbeitsplätze<br />

Rüdiger Horodyski „Hugo“ 1978 und <strong>2011</strong><br />

1995 Neueröffnung „Altenceller Waschbär“ 2000<br />

29


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Kindergarten Purzelbaum<br />

Kinder brauchen den Kontakt zu anderen Kindern,<br />

auch schon im frühen Alter!<br />

Im Kindergarten hat Ihr Kind diese Kontakte jeden<br />

Tag, und es kann Erfahrungen machen, die es zu<br />

Hause nicht sammeln kann.<br />

Darüber hinaus bietet der Kindergarten zahlreiche<br />

Aktivitäten, zum Beispiel Ergo-, Musik- und Sprachtherapie,<br />

Reiten, Krankengymnastik, Ausflüge...<br />

All das fördert die Entwicklung und stärkt die Persönlichkeit<br />

Ihres Kindes.<br />

Wir möchten die Voraussetzungen für ein zunehmend<br />

selbstbestimmtes Handeln der Kinder schaffen.


anerk. Tagesbildungsstätte<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Comenius Schule<br />

„Allen, Alles, zu lehren.“… formulierte<br />

unser Namensgeber Johann Amos Comenius<br />

bereits im Jahr 1657 in seiner Didactica<br />

Magna. Hiermit galt er als Vordenker<br />

für das Recht auf Schule und<br />

Lehre auch behinderter Menschen. Dieser<br />

Tradition sieht sich die Comenius<br />

Schule der Lebenshilfe Celle in besonderer<br />

Weise verpflichtet.<br />

Diese Jahrgangsstufen werden in der Regel jeweils 3 Jahre<br />

durchlaufen. Für schwerst-mehrfach-behinderte Schülerinnen<br />

und Schüler mit besonders hohem Pflege- und Ruhebedarf<br />

haben wir eine Förderklasse eingerichtet. Unter Berücksichtigung<br />

ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit<br />

werden sie in den Schulbetrieb integriert.<br />

In unserer Schule durchlaufen die Schülerinnen<br />

und Schüler ihre 12-jährige<br />

Schulzeit in vier Jahrgangsstufen:<br />

Grundstufe<br />

Oberstufe<br />

Mittelstufe<br />

Abschlussstufe<br />

Die Klassenstärken liegen zwischen 6 und 8 Schülern. Diese<br />

werden in jeder Klasse von zwei Lehrkräften unterrichtet. In<br />

unserer Schule unterrichten Lehrer, Dipl.-Pädagogen, Dipl.-<br />

Heilpädagogen, Heilerziehungspfleger und Erzieher. Sprachförderung<br />

wird bei uns GROSSGESCHRIEBEN. Eine Sprachtherapeutin<br />

begleitet und fördert unsere Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

31


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Berufsbildungsbereich<br />

Gemeinsam (er)leben...<br />

... gemeinsam (er)lernen!<br />

Im Berufsbildungsbereich (BBB) werden junge Menschen<br />

mit Behinderung durch Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation<br />

gefördert.<br />

Zur Teilnahme am Arbeitsleben stellen wir ein breit gefächertes<br />

Arbeitsangebot bereit. Unsere pädagogischen und sozialen<br />

Förder- und Bildungsmaßnahmen sind an den individuellen<br />

Bedürfnissen der Beschäftigten ausgerichtet. Es gehört zu<br />

unseren Zielen, die Lebensqualität unserer Teilnehmer zu<br />

verbessern.<br />

Wir vermitteln unseren Beschäftigten die Grundvoraussetzungen<br />

für den Übergang in die Werkstatt für Menschen mit<br />

Behinderung (WfbM), den Wechsel in eine weiterführende<br />

Reha-Maßnahme, auf die Außenarbeitsplätze, Praktikumsplätze<br />

oder auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Die Lebenshilfe Celle gGmbH bietet folgende Fachkurse<br />

im Berufsbildungsbereich:<br />

• Arbeitsgruppe - Allgemeine Montage / Verpackung<br />

• Arbeitstrainingsgruppe -<br />

Einfache Montage- und Verpackungsarbeiten<br />

• Holzbearbeitung<br />

• Metallbearbeitung<br />

• Hauswirtschaft und<br />

lebenspraktische Fertigkeiten<br />

• Gartenbau und Kreative Gestaltung


Beförderung 1968 Beförderung 1971<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Beförderung<br />

Beförderung 1984<br />

Beförderung seit 1987 Sonnenschein z. Zt. 65 VW-Busse<br />

Für die notwendigen Hilfen gab es in jedem Bus<br />

eine angeleitete Begleitperson...<br />

... heute gibt es Spezialhebelifts für Rollstuhlfahrer!<br />

33


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Leben & Wohnen<br />

Stadtnah wohnen<br />

Wohnheim Schieblerstraße, Celle<br />

Eröffnet im November 1983<br />

Wohnen im Grünen<br />

Wohnheim Hustedt, Celle<br />

Eröffnet im April 1995<br />

Wohntrainingsgruppe<br />

Wohngruppe Dasselsbrucher Straße, Celle<br />

Eröffnet im Juni 1988<br />

Leben &<br />

Wohnen<br />

Wohnen stadt- und arbeitsplatznah<br />

Wohnheim Dr. Helmut Kühl, Celle<br />

Eröffnet im August 1997<br />

Leben im Herzen der Stadt<br />

Robert-Meyer-Platz, Celle<br />

Eröffnet im September 2007


Wohngruppe Jagdweg<br />

Jagdweg, Celle<br />

Eröffnet im Februar 1985<br />

in der<br />

Lebenshilfe<br />

Wohngruppe Linerhaus<br />

Alte Dorfstraße, Celle<br />

Eröffnet im Juli 1991<br />

Wohngruppe Lindenstraße<br />

Lindenstraße, Celle<br />

Eröffnet im April 1993<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Leben & Wohnen<br />

Wohngruppe Margaretenweg<br />

Margaretenweg, Celle<br />

Eröffnet im Mai 2001<br />

Leben in der Mitte von Bergen<br />

Henriettenstraße, Bergen<br />

Eröffnet im Januar 2001<br />

35


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Leben & Wohnen ...<br />

Wohnen heißt zu Hause sein<br />

Im Jahr 1983 eröffnete die Lebenshilfe Celle ihr erstes Wohnheim<br />

in der Schieblerstraße mit 21 Plätzen. Bis heute sind 2<br />

Wohnheime, 1 Wohntrainingsgruppe sowie 6 Wohngruppen<br />

dazu gekommen, sodass die Lebenshilfe Celle mittlerweile<br />

über 123 Wohnplätze in gemütlicher Atmosphäre verfügt.<br />

Ergänzt wird das Angebot durch das ambulant betreute<br />

Wohnen sowie, in Kooperation mit Rynio-Wohnen KG, Senioren-<br />

und Pflegeplätze.<br />

In den Wohneinrichtungen der Lebenshilfe Celle können<br />

geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen im erwachsenen<br />

Alter aufgenommen werden. Ein Heimplatz ist fest an<br />

die Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen gekoppelt.<br />

In den Wohnheimen sowie der Wohntrainingsgruppe<br />

findet in Zusammenarbeit<br />

mit der Werkstatt eine „Rund um<br />

die Uhr“ Betreuung statt. In den Wohngruppen<br />

beträgt die Betreuungszeit ca.<br />

5-6 Stunden täglich.


Wohnheim Schieblerstraße<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - ...in der Schieblerstraße<br />

Jeder zu Betreuende bewohnt ein Einzelzimmer<br />

und wird durch pädagogisches<br />

Fachpersonal individuell angeleitet,<br />

unterstützt und gefördert.<br />

Dazu gehören unter anderem:<br />

ä Förderung der Selbstständigkeit<br />

und Eigeninitiative<br />

ä Förderung des Sozialverhaltens<br />

ä Hilfe zur persönlichen Lebensgestaltung<br />

ä Anleitung und Hilfe bei der Vermittlung<br />

von Außenkontakten und Umwelterfahrungen<br />

ä Beobachtung und<br />

Beachtung von Gesundheit, Ernährung,<br />

Körperpflege und witterungsgerechter<br />

Kleidung<br />

ä Eine abwechslungsreiche und<br />

interessante Freizeitgestaltung<br />

ä Gestaltung der Urlaubszeiten<br />

ä Betreuung im Krankheitsfall<br />

ä Wahrung der Intimsphäre<br />

Das ambulant betreute Wohnen ist ein<br />

Angebot an Menschen mit Behinderungen,<br />

die vorübergehend, für längere Zeit<br />

oder auf Dauer nur mit Hilfe zur selbstständigen<br />

Lebensführung fähig sind. Einzelpersonen, Paare<br />

oder Familien leben in gemieteten Wohnungen und erhalten<br />

ambulante Hilfe zur Bewältigung der alltäglichen Aufgaben,<br />

die das eigenständige Wohnen betreffen. Die Betreuung erfolgt<br />

in der Regel durch wöchentliche Besuche und wird<br />

durch gemeinschaftliche Unternehmungen ergänzt.<br />

Ein neuer Bereich erschließt sich unseren Senioren, die das<br />

Rentenalter erreicht haben und Behinderten, die bereits frühzeitig<br />

deutliche Abbauerscheinungen zeigen. Hier vermitteln<br />

wir als Kommanditist der Rynio-Wohnen KG in Bergen Altenoder<br />

Pflegeheimplätze. Es wird eine alters- und behindertengerechte<br />

Betreuung gewährleistet. Die Nähe zur WfbM Bergen<br />

ermöglicht eine stundenweise Beschäftigung in unserer<br />

Werkstatt.<br />

37


50 Jahre Lebenshilfe Celle - Hotels und Kaffee<br />

Normalität durch Begegnung…<br />

…ungewöhnliche Projekte<br />

…Hotelbetriebsgesellschaft Celle<br />

Wir in Celle wollen zeigen, dass wir mit<br />

unserer Einrichtung ein Teil der Gesellschaft<br />

sind… wie leistungsfähig und leistungsbereit<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

sein können. Deshalb wagten wir<br />

uns auch an die ungewöhnlichen Projekte<br />

…<br />

Hotel Blumlage<br />

HOTEL Am Kloster<br />

KLOSTER-KAFFEE<br />

2004 erwarb die Lebenshilfe Celle das<br />

Stadthotel „Hotel Blumlage“ in Celle.<br />

Dieses Projekt lief so gut an, sodass sich<br />

unser Hotel bereits nach kurzer Zeit zu<br />

den TOP 500 Hotels, Pensionen und<br />

Gästehäusern zählen konnte.<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen mit<br />

dem Hotel Blumlage eröffnete die Lebenshilfe<br />

Celle dann 2009 das Landhotel<br />

„HOTEL Am Kloster“ sowie das<br />

„KLOSTER-KAFFEE“ in Wienhausen.<br />

In beiden Hotels und dem KAFFEE kümmern<br />

sich Menschen mit und ohne Handicap<br />

gemeinsam um das Wohl der<br />

Gäste. Die behinderten Mitarbeiter werden<br />

durch ihre Arbeit in den Hotels / im<br />

KAFFEE nicht nur in den Arbeitsmarkt<br />

integriert, sondern auch fast überall eingesetzt.<br />

Viele Gäste sind überrascht angesichts<br />

der Qualität, die dort angeboten<br />

wurde und wird.<br />

„Wir wollen mit Qualität werben, nicht<br />

mit Behinderten“… Zitat Reinhard Klein<br />

(Geschäftsführer)


Celle<br />

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Hotels und Kaffee<br />

KLOSTER<br />

KAFFEE<br />

39


Über uns...<br />

Wir haben noch mehr zu bieten.<br />

Lebenshilfe Celle gGmbH ... eine Komplexeinrichtung!<br />

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Hausfrühförderung<br />

Heilpädagogischer Kindergarten „Purzelbaum“<br />

Kooperativer Kindergarten Bergen<br />

Heilpädagogisches Förderzentrum „Comenius Schule“<br />

Werkstatt für Menschen mit Behinderungen<br />

Dienstleistungsbereiche WfbM Altenceller Flora<br />

Dienstleistungsbereiche WfbM Altenceller Waschbär<br />

Entsorgungsfachbetrieb<br />

RückBauZentrum (RBZ)<br />

Wohnheime<br />

Wohngruppen<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Seniorenwohnen und Pflegeplätze<br />

Hotel Blumlage<br />

HOTEL Am Kloster<br />

KLOSTER-KAFFEE<br />

Celle<br />

KLOSTER<br />

KAFFEE

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