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Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-02

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

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48 Cinerama<br />

DIE SUMME MEINER<br />

EINZELNEN TEILE<br />

Regie: Hans Weingartner<br />

Darsteller: Peter Schneider , Henrike<br />

von Kuick, Timur Massold u.a.<br />

Ein genialer Mathematiker zerbricht<br />

am Leben und zieht in den Wald.<br />

Und Hans Weingartner gelingt es<br />

diesmal nicht, seinen Stoff mit zu<br />

viel Thesen zu torpedieren. Anders<br />

als in den beiden Vorgängern wird<br />

der Plot von der Last plakativer<br />

Thesen nicht erdrückt („Die fetten<br />

Jahre sind vorbei“, 2004) oder<br />

bricht gar unter ihr zusammen<br />

(„Free Rainer - Dein Fernseher<br />

lügt“, 2007). In seinem neuen Film<br />

knüpft Weingartner inhaltlich wie<br />

formal an sein Debüt „Das weiße<br />

Rauschen“ (20<strong>02</strong>) an und erzählt erneut<br />

die Geschichte eines psychisch<br />

Erkrankten und seiner Aussperrung<br />

aus der Gesellschaft. Und dort, wo<br />

er sich ganz auf die Darstellung der<br />

Wahrnehmung seiner Figur verlässt,<br />

da ist „Die Summe meiner einzelnen<br />

Teile“ richtig stark. (iv)<br />

<br />

EXTREMELY LOUD<br />

AND INCREDIBLY<br />

CLOSE<br />

Regie: Stephen Daldry<br />

Darsteller: Tom Hanks, Sandra Bullock,<br />

John Goodman, Max von Sydow,<br />

Viola Davis, Thomas Horn u.a.<br />

Der erste Trailer zum neuen Film<br />

von Stephen Daldry (Billy Elliot, The<br />

Hours), dem 9/11-Drama “Extremely<br />

Loud and Incredibly Close”, das auf<br />

Jonathan Safran Foers gleichnamigem<br />

Buch basiert, riecht schwer nach Oscarmaterial.<br />

Die Twin Towers in Verbindung<br />

mit “Where the Streets Have<br />

No Name” von U2… mir graut es.<br />

Erzählt wird die Geschichte aus<br />

der Sicht des zehnjährigen Oskars<br />

(Newcomer Thomas Horn), der bei<br />

den Anschlägen des 11. Septembers<br />

in New York seinen Vater (Tom Hanks)<br />

verliert. In dessen Hinterlassenschaften<br />

entdeckt der Junge einen Schlüssel<br />

und macht sich auf die Suche<br />

nach dem dazugehörigen Schloss.<br />

Dabei trifft er in der traumatisierten<br />

Stadt auf die unterschiedlichsten<br />

Menschen. Oskar kann durch die<br />

erlebten Abenteuer seine eigenen<br />

Schmerz überwinden und findet<br />

Liebe. Perfectement! (iv)<br />

<br />

MARTHA MARCY<br />

MAY MARLENE<br />

Regie: Sean Durkin<br />

Darsteller: Elizabeth Olsen, Sarah<br />

Paulson, Hugh Dancy, John Hawkes<br />

u.a.<br />

Martha (Elizabeth Olsen) war verschwunden.<br />

Als sie nach geglückter<br />

Flucht vor einer gefährlichen Sekte<br />

plötzlich wieder auftaucht und von<br />

ihrer älteren Schwester Lucy (Sarah<br />

Paulson) und dessen Mann Ted (Hugh<br />

Dancy) in deren einsamen Ferienhaus<br />

aufgenommen wird, wird nach und<br />

nach klar, dass sie Verstörendes<br />

erlebt hat.<br />

„Martha Marcy May Marlene“ zeigt<br />

den trügerischen Reiz solcher Psychosekten<br />

aus der Perspektive einer<br />

Direktbetroffenen. Hauptdarstellerin<br />

Elizabeth Olsen, die ihre Hauptrolle<br />

engagiert als Mischung zwischen verwirrtem<br />

Häschen und selbstbewusster<br />

junger Frau spielt, tritt damit aus dem<br />

Schatten ihrer älteren Geschwister<br />

Mary-Kate Olsen und Ashley Olsen,<br />

besser bekannt als Olsen-Twins. Gerne<br />

sieht man mehr von ihr. Gleiches lässt<br />

sich für Regisseur Sean Durkin sagen,<br />

dem es mit seiner behutsamen Inszenierung<br />

gelungen ist, einen feinen<br />

kleinen Indie-Streifen zu drehen. (iv)<br />

<br />

DAME, KÖNIG, AS,<br />

SPION<br />

(OT: Tinker, Tailor, Soldier, Spy )<br />

Regie: Tomas Alfredson<br />

Darsteller: Mark Strong, John Hurt,<br />

Gary Oldman u.a.<br />

Anfang der 70er Jahre - mitten im<br />

Kalten Krieg sieht sich Topspion<br />

George Smiley (Gary Oldman) mit<br />

einem verzwickten und gefährlichen<br />

Auftrag konfrontiert. Der britische<br />

Geheimdienstchef, den alle nur unter<br />

dem Namen Control kennen (John<br />

Hurt), vermutet einen sowjetischen<br />

Doppelagenten in den eigenen Reihen<br />

und schickt den Agenten Jim Prideaux<br />

(Mark Strong) in geheimer Mission<br />

nach Budapest. Ein ungarischer General<br />

soll bereit sein, die Identität<br />

des Verräters zu enthüllen. Doch die<br />

Aktion schlägt fehl und Control wird<br />

entmachtet. Nur dessen rechte Hand<br />

George Smiley geht der Sache gemeinsam<br />

mit dem jungen Peter Guillam<br />

(Benedict Cumberbatch) weiter<br />

nach und verfolgt den verräterischen<br />

Insider quer durch Osteuropa.<br />

Ein kühler Agententhriller nach John<br />

Le Carrés berühmten Bestseller über<br />

die Jagd nach einem Maulwurf im<br />

Herzen des britischen MI6 während<br />

des Kalten Krieges. (iv)<br />

<br />

FILM DES MONATS<br />

MICHAEL<br />

<br />

<br />

Bei „Michael“ handelt es sich um ein Pädophilie-Drama, das an den<br />

Fall Kampusch erinnert. Es geht um den zehnjährigen Wolfgang (David<br />

Rauchenberger), der vom 35jährigen Michael, gespielt von Michael Fuith<br />

(„Rammbock“), entführt und eingesperrt wird. Der Film beleuchtet laut<br />

Geyrhalterfilm die „letzten fünf Monate unfreiwilligen Zusammenlebens“<br />

der beiden.<br />

Man kann dem Filmgott nur auf Knien danken, dass es nun Markus Schleinzers<br />

großartiges Regiedebüt „Michael“ ist, das es als erster Film zu diesem<br />

Thema in die Kinos schafft. Der Lohn war eine Aufnahme in den Wettbewerb<br />

von Cannes und jetzt kann man dieses Thema auch wieder ruhen lassen.<br />

Denn einen Kommerzschinken dazu braucht niemand - Markus Schleinzers<br />

etwas sperriger und unbequemer Ansatz ist da schon goldrichtig. (iv)<br />

<br />

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