26.11.2013 Aufrufe

Camilla Liebesrausch nach achtzehn Jahren

Als ich wieder in mein Zimmer kam, saß Timm doch noch da. Mit leicht betretenem Gesicht meinte er: „Es ist alles klar, Fabia, ich bleibe.“ „Nein, nein, Timm, das brauchst du nicht. Ich bin ein bisschen durchgedreht. Entschuldige. Selbstver­ständlich gehen wir erst zusammen ins Bett, wenn du es auch möchtest. Ob nächste Woche oder in zwei, drei oder vier Wochen, was spielt das für eine Rol­le. Es gibt Paare die lieben sich schon ein ganzes Jahr und haben noch nicht miteinander geschlafen. Wichtig ist doch, dass wir beide es wollen, und du sagst mir, wenn es soweit für dich ist, o. k.? Ich war vorhin verrückt. Rege mich tierisch auf, dass du es nicht willst, meinte wohl, wenn man sich liebt, ist es selbstverständlich, dass man auch gleich miteinander ins Bett geht. So ein Unsinn. Wir können doch warten. Das ist doch ganz normal. Da muss man ein wenig Geduld haben.“ verdeutlichte ich ihm. „Hör auf, Fabia, ich bleibe doch heute Abend.“ stoppte Timm mich. „Nein, Timm, du fühlst dich gedrängt. Das ist keine gute Basis. Wir machen es, wenn du soweit bist und es von dir aus gerne möchtest. Es drängt uns doch nichts.“ reagierte ich. Timm lachte: „Fa­bia, ich bin jetzt so weit und möchte von mir aus, dass wir die heutige Nacht zusammen verbringen. Warum willst du mich los werden und wegschicken?“ Jetzt fiel mir nichts anderes mehr ein, als ihn einfach nur kräftig zu drücken.

Als ich wieder in mein Zimmer kam, saß Timm doch noch da. Mit leicht
betretenem Gesicht meinte er: „Es ist alles klar, Fabia, ich bleibe.“
„Nein, nein, Timm, das brauchst du nicht. Ich bin ein bisschen
durchgedreht. Entschuldige. Selbstver­ständlich gehen wir erst
zusammen ins Bett, wenn du es auch möchtest. Ob nächste Woche
oder in zwei, drei oder vier Wochen, was spielt das für eine Rol­le.
Es gibt Paare die lieben sich schon ein ganzes Jahr und haben noch
nicht miteinander geschlafen. Wichtig ist doch, dass wir beide es wollen,
und du sagst mir, wenn es soweit für dich ist, o. k.? Ich war vorhin
verrückt. Rege mich tierisch auf, dass du es nicht willst, meinte wohl,
wenn man sich liebt, ist es selbstverständlich, dass man auch gleich
miteinander ins Bett geht. So ein Unsinn. Wir können doch warten.
Das ist doch ganz normal. Da muss man ein wenig Geduld haben.“
verdeutlichte ich ihm. „Hör auf, Fabia, ich bleibe doch heute Abend.“
stoppte Timm mich. „Nein, Timm, du fühlst dich gedrängt. Das ist
keine gute Basis. Wir machen es, wenn du soweit bist und es von dir
aus gerne möchtest. Es drängt uns doch nichts.“ reagierte ich. Timm
lachte: „Fa­bia, ich bin jetzt so weit und möchte von mir aus, dass wir
die heutige Nacht zusammen verbringen. Warum willst du mich
los werden und wegschicken?“ Jetzt fiel mir nichts anderes mehr ein,
als ihn einfach nur kräftig zu drücken.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Camilla</strong> <strong>Liebesrausch</strong> <strong>nach</strong> <strong>achtzehn</strong> <strong>Jahren</strong><br />

Terrasse<br />

In jedem Herbst kam immer die Zeit, in der Mama es nicht wahrhaben wollte,<br />

dass es irgendwann zu kalt würde, um auf der Terrasse zu sitzen. „Komm doch<br />

rein. Du bist gleich ganz durchgefroren, und lesen kannst du doch drinnen genauso<br />

gut.“ versuchte ich sie hereinzulocken. <strong>Camilla</strong> kam nicht etwa vom<br />

Bauernhof oder dergleichen und musste sich ständig draußen bewegen. Nur bei<br />

ausgeglichenen Tätigkeiten liebte sie es, auf der Terrasse zu sitzen. Wenn sie<br />

einen Knopf annähte, Kaffee trank oder las, geschah das auch bei beginnender<br />

Kühle noch draußen. Auf der Terrasse essen genoss einen besonderen Vorzug.<br />

Ich weiß nicht, wie oft ich schon mit dicker Jacke beim Abendbrot gesessen<br />

habe, weil ich es ihr nicht immer abschlagen wollte. Ob sie als Kind immer<br />

draußen gespielt habe, hatte ich sie gefragt. Aber sie musste ja auch nicht permanent<br />

raus, ging kaum spazieren, nur das Leben auf der Terrasse kannte ich<br />

seit den <strong>achtzehn</strong> <strong>Jahren</strong>, die ich allein mit meiner Mutter zusammen lebt. An<br />

die drei Jahre vorher mit meinem Vater konnte ich mich nicht erinnern.<br />

Etwas anderes war es ja schon, auf der Couch zu lesen oder in einem Sessel<br />

auf der Terrasse sitzend, wobei man immer seine Gedanken zum endlos weiten<br />

offenen Himmel fliegen lassen konnte. Und für <strong>Camilla</strong> brauchten Gedanken<br />

und Träume weite offene Räume. Meine Mutter schien mir nicht träumerisch<br />

und gedankenverloren. Ich empfand sie als agil und kregel, nur die Terrasse<br />

war für sie ein Ort, der zur Beschaulichkeit anregte, und ihrer Mimik eine<br />

Weichheit verlieh, die stets zu einem besinnlichen Lächeln bereit war.<br />

Es waren die Sommerabende mit Harald, ihrem Freund und späteren Mann, die<br />

sie emotional so tief erfasst hatten. Als pures Glück musste sie sie erlebt haben.<br />

Es war kein beibehaltenes Ritual und Harald spielte dabei heute <strong>nach</strong><br />

<strong>achtzehn</strong> <strong>Jahren</strong> keine Rolle mehr, aber so hatte sie wonniges Glück erlebt, und<br />

wenn es auch heute nicht immer ebenso wonnig wurde, der Ort und Raum bildeten<br />

die Bühne, auf der das Stück von den Glückserfahrungen gespielt wurde.<br />

Wenn sie träumend vom Buch aufschaute, dann sah ihr Blick in der Weite<br />

manchmal Szenen daraus.<br />

Harald<br />

Aber Harald war nicht nur das Glück auf der Terrasse gewesen. Als er <strong>Camilla</strong><br />

damals sagte, er habe Probleme und wolle sie ihr nicht verschweigen, habe sie<br />

im Moment das Bedürfnis verspürt, ihm helfen zu wollen. Er müsse für sich alles<br />

neu sortieren und wolle ausziehen. Sortieren bedeutete, <strong>Camilla</strong> gegen eine<br />

andere Frau, eine Mitarbeiterin aus dem Betrieb, austauschen. Das war nicht<br />

<strong>Camilla</strong> – Seite 3 von 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!