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Camilla Liebesrausch nach achtzehn Jahren

Als ich wieder in mein Zimmer kam, saß Timm doch noch da. Mit leicht betretenem Gesicht meinte er: „Es ist alles klar, Fabia, ich bleibe.“ „Nein, nein, Timm, das brauchst du nicht. Ich bin ein bisschen durchgedreht. Entschuldige. Selbstver­ständlich gehen wir erst zusammen ins Bett, wenn du es auch möchtest. Ob nächste Woche oder in zwei, drei oder vier Wochen, was spielt das für eine Rol­le. Es gibt Paare die lieben sich schon ein ganzes Jahr und haben noch nicht miteinander geschlafen. Wichtig ist doch, dass wir beide es wollen, und du sagst mir, wenn es soweit für dich ist, o. k.? Ich war vorhin verrückt. Rege mich tierisch auf, dass du es nicht willst, meinte wohl, wenn man sich liebt, ist es selbstverständlich, dass man auch gleich miteinander ins Bett geht. So ein Unsinn. Wir können doch warten. Das ist doch ganz normal. Da muss man ein wenig Geduld haben.“ verdeutlichte ich ihm. „Hör auf, Fabia, ich bleibe doch heute Abend.“ stoppte Timm mich. „Nein, Timm, du fühlst dich gedrängt. Das ist keine gute Basis. Wir machen es, wenn du soweit bist und es von dir aus gerne möchtest. Es drängt uns doch nichts.“ reagierte ich. Timm lachte: „Fa­bia, ich bin jetzt so weit und möchte von mir aus, dass wir die heutige Nacht zusammen verbringen. Warum willst du mich los werden und wegschicken?“ Jetzt fiel mir nichts anderes mehr ein, als ihn einfach nur kräftig zu drücken.

Als ich wieder in mein Zimmer kam, saß Timm doch noch da. Mit leicht
betretenem Gesicht meinte er: „Es ist alles klar, Fabia, ich bleibe.“
„Nein, nein, Timm, das brauchst du nicht. Ich bin ein bisschen
durchgedreht. Entschuldige. Selbstver­ständlich gehen wir erst
zusammen ins Bett, wenn du es auch möchtest. Ob nächste Woche
oder in zwei, drei oder vier Wochen, was spielt das für eine Rol­le.
Es gibt Paare die lieben sich schon ein ganzes Jahr und haben noch
nicht miteinander geschlafen. Wichtig ist doch, dass wir beide es wollen,
und du sagst mir, wenn es soweit für dich ist, o. k.? Ich war vorhin
verrückt. Rege mich tierisch auf, dass du es nicht willst, meinte wohl,
wenn man sich liebt, ist es selbstverständlich, dass man auch gleich
miteinander ins Bett geht. So ein Unsinn. Wir können doch warten.
Das ist doch ganz normal. Da muss man ein wenig Geduld haben.“
verdeutlichte ich ihm. „Hör auf, Fabia, ich bleibe doch heute Abend.“
stoppte Timm mich. „Nein, Timm, du fühlst dich gedrängt. Das ist
keine gute Basis. Wir machen es, wenn du soweit bist und es von dir
aus gerne möchtest. Es drängt uns doch nichts.“ reagierte ich. Timm
lachte: „Fa­bia, ich bin jetzt so weit und möchte von mir aus, dass wir
die heutige Nacht zusammen verbringen. Warum willst du mich
los werden und wegschicken?“ Jetzt fiel mir nichts anderes mehr ein,
als ihn einfach nur kräftig zu drücken.

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war's, wir mussten öfter passende Leute zu uns <strong>nach</strong> Hause einladen. Zuerst<br />

musste geklärt werden, wie's um unseren Idealkandidaten Professor Siemer<br />

stand. Volle Enttäuschung, natürlich verheiratet. Leider mussten wir feststellen,<br />

dass wir auch niemanden kannten, den wir als potentiellen Kandidaten<br />

hätten einladen können. Wir sprachen mit allen darüber, dass wir einen Mann<br />

für meine Mutter suchten. Vielleicht kannte ja jemand anders einen Mann auf<br />

der Suche. Sie brauchte dringend einen eigenen. Ständig mit Timm schäkern,<br />

das ging doch zu weit. Aber immer sprachen die Bekannten von Partnervermittlung,<br />

als ob anderes Sich-kennen und lieben-lernen, out oder zumindest<br />

ungewöhnlich wäre. Obwohl es ja eine irrationale Diskussion war, redeten wir<br />

doch häufig darüber, ob Timm offiziell zu uns ziehen sollte. Er war ja immer da,<br />

aber mit meinem Freund zusammen ziehen? Das kam für mich einer<br />

Festlegung gleich, so etwas wie eine Vorstufe zur Familiengründung. Es<br />

widerstritt sich in mir. Natürlich wollte ich Timm behalten, ihn nie wieder<br />

verlieren, aber meine Freiheit wollte ich auch behalten und sie nicht abgeben.<br />

<strong>Camilla</strong> meinte, ich sei nicht clean. Das Pärchen, die sich liebten<br />

zusammenlebten, sei doch die Regel. Heiraten oder Kinder kriegen, sich auf<br />

ewig binden habe damit doch überhaupt nichts zu tun. Timm war auch nicht<br />

besonders begeistert von dem Gedanken. Er meinte auch etwas Eigenes für<br />

sich zu gebrauchen. Vielleicht bewahrte er ja die Tiefen seiner Seele, wo ich<br />

nicht hin durfte, in seinem Apartment auf. Aber er neigte schon dazu, es<br />

rational zu klären. „Weiß du Mami, Timm wird das zuviel, dass du so verknallt<br />

bist in ihn.“ <strong>nach</strong>dem wir ausgelacht hatten, fuhr ich fort, „Er meint du solltest<br />

dich doch mal an eine Partnervermittlung wenden.“ Jetzt lachte nur <strong>Camilla</strong>.<br />

„Ich könnte ja auch eine Annonce aufgeben: „Einsame Fünfundvierzigjährige<br />

sucht die Arme eines treuen Mannes, die sie liebend umfangen.“ oder so“<br />

schlug <strong>Camilla</strong> vor und lachte wieder. „Du lachst, Mama, aber so ganz abwegig<br />

ist das doch auch nicht. Wenn du nichts machst, passiert auch nix.“ meinte ich<br />

dazu. „Aber Fabia, ich bin doch nicht krampfhaft auf der Suche <strong>nach</strong> einem<br />

Mann. Wenn sich etwas ergibt, könnte das vielleicht ganz schön sein, aber<br />

wenn nicht, dann nicht. Oder haben mir die <strong>achtzehn</strong> Jahre ohne Mann etwa<br />

geschadet? Haben sie mich verbittert oder verhärmt?“ so <strong>Camilla</strong>. „Aber Lust<br />

hättest'e schon. Das kannst du doch nicht verbergen. Dann musst du auch<br />

etwas machen.“ war meine Ansicht.<br />

Klärungen<br />

Juliane Bohringer, Tims Mutter, kam zu Besuch und war ausgelassen happy. So<br />

empfindsam sei sie, sagte sie. Wenn ihre Nachbarin Seelenpein habe, leide sie<br />

mit. Wieviel mehr freue sie sich da mit, wenn Tim, der nicht nebenan, sondern<br />

in ihrem Herzen wohne, glücklich sei, oder Timm? Timm stand auf, um Mutti<br />

einen Kuss zu geben. Alles wurde geklärt. Wir, Timm und ich, seien realitätsferne<br />

Mimosen. Timm solle zu uns ziehen und <strong>Camilla</strong> zöge zu ihr. So schade<br />

empfand sie es, das die Entfernung so groß sei. Ihre Freundinnen seien alle so<br />

lahme Enten. Einfach der Gedanke daran, <strong>nach</strong>mittags mit <strong>Camilla</strong> etwas zu<br />

unternehmen, mit ihr auf Shopingtour und Männerjagd zu gehen, bereite ihr<br />

<strong>Camilla</strong> – Seite 14 von 23

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