skateboard - BUYERS' GUIDE 2013
skateboard - BUYERS' GUIDE 2013 - 400 Decks, 200 Rollen, Schuhtrends 2013, Hintergrundwissen, Setup Checks
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HINTERGRUNDWISSEN 22<br />
BUYERS’ <strong>GUIDE</strong> <strong>2013</strong><br />
SKATEBOARDS MADE IN EUROPE<br />
EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DES HLC WOODSHOPS UND JART SKATEBOARDS<br />
Im Laufe einer äußerst langwierigen Namensfindung für den ersten<br />
europäischen Woodshop namens „HLC“ , hatten die drei Brüder<br />
hinter der Boardschmiede, Ander, Iban und Igor Iraola irgendwann<br />
die Schnauze voll, was übersetzt „hasta los cojones“, kurz HLC<br />
heißt. So einfach kann es manchmal gehen, wenn man eigentlich<br />
schon nicht mehr weiter weiß. In unserem Interview mit den drei<br />
Brüdern erzählen sie, wie und warum sie den Woodshop und in der<br />
Folge ihre Firma Jart aus der Taufe hoben, warum ihre Skateboards<br />
den höchsten Qualitätsstandards entsprechen und wie sie versuchen<br />
die Umwelt mithilfe moderner Produktionstechniken zu schützen.<br />
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, mit<br />
HLC den ersten europäischen Woodshop<br />
zu gründen?<br />
Wir hingen damals öfters in einem Skateshop<br />
in Irún ab. Als einer von uns ein<br />
neues Deck kaufte, erfuhren wir von dem<br />
befreundeten Shopbesitzer, dass qualitativ<br />
hochwertige Skateboards bislang<br />
nur in Amerika und China hergestellt<br />
wurden. Da wir alle drei eine längere<br />
Ausbildung in holzverarbeitenden Betrieben<br />
hinter uns hatten, dachten wir<br />
uns: „Es kann doch nicht so schwierig<br />
sein, richtig gute Skateboards auch in<br />
Europa zu produzieren!“, also begannen<br />
wir sofort, uns zu informieren, zu planen<br />
und uns mit Freunden zu beratschlagen.<br />
Wie lange dauerte es, bis ihr euer erstes<br />
Deck produzieren konntet?<br />
Unser erstes selbst-produziertes Deck<br />
hielten wir schon zwei Wochen später<br />
in den Händen. Die Pressformen dafür<br />
baute uns ein befreundeter Karosseriebauer,<br />
die einzelnen Holzschichten und<br />
den Leim bekamen wir im holzverarbeitenden<br />
Betrieb unseres Vaters. Dort<br />
wurden auch im Frühjahr 2000 unsere<br />
ersten Decks gepresst. Das Ergebnis war<br />
allerdings ernüchternd, denn die Bretter<br />
hielten unseren Tests nur wenige Minuten<br />
stand. In den darauf folgenden Jahren<br />
mussten wir weitere Rückschläge hinnehmen<br />
und waren mehrmals kurz davor<br />
das Projekt wieder aufzugeben, weil wir<br />
merkten, dass es doch nicht so leicht ist,<br />
hochqualitative Decks herzustellen. Wir<br />
gaben uns aber nicht geschlagen und<br />
testeten mehrere verschiedene Leime,<br />
alle erdenklichen Holztypen und eigneten<br />
uns mehr und mehr Wissen an.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Zunächst versuchten wir es mit in Europa<br />
wachsenden Hölzern wie Birke, Eiche<br />
oder Fichte. Doch die Decks wurden einfach<br />
nicht stabil genug. Als wir das erste<br />
Mal mit nordamerikanischem Ahorn arbeiteten,<br />
merkten wir sofort, dass Ahorn<br />
das beste Material für Skateboards<br />
ist. Die verschiedenen Concaves und<br />
Shapes hatten wir ja bereits entwickelt<br />
und ausreichend getestet und endlich<br />
fanden wir auch die perfekte Klebermischung<br />
heraus, die den Decks die nötige<br />
Steifheit und damit den nötigen Pop und<br />
die lange Haltbarkeit gibt.<br />
Und dann habt ihr euch entschlossen Jart<br />
zu gründen?<br />
Genau! Nachdem wir wussten, dass wir<br />
richtig gute Boards herstellen, gründeten<br />
wir Ende 2001 unsere eigene<br />
Skatecompany. Ziel von Jart ist es die<br />
europäische Skateszene zu unterstützen<br />
und mitzuhelfen, sie als unabhängige<br />
und eigenständige Szene zu etablieren.<br />
Wir wollten von Anfang an der Skateszene<br />
viel zurück geben, indem wir ein<br />
hochkarätiges Team aus bezahlten Pros,<br />
Ams und lokalen Flowfahrern aufbauten,<br />
Contests organisierten und unterstützten,<br />
Werbungen schalteten und eigene<br />
Videos produzierten. 2004 bestätigte<br />
uns die unabhängige Tester-Kommission<br />
„Boardtesting“, dass Jart Decks zu den<br />
weltweit besten gehören, indem sie dem<br />
Produkt neun von zehn möglichen Sternen<br />
vergaben.<br />
Was macht Jart Decks besonders im<br />
Vergleich zu Boards aus asiatischer oder<br />
amerikanischer Produktion?<br />
Auch wenn es leider für viele Skater egal<br />
zu sein scheint, wo und vor allem unter<br />
welchen Bedingungen die Boards, die<br />
sie fahren hergestellt werden, so gibt es<br />
zum Glück mehr und mehr Konsumenten,<br />
denen es eben nicht mehr egal ist.<br />
Jart und HLC stehen für europäische<br />
Wertarbeit. Beides sind lokale Firmen,<br />
die aus der europäischen Szene entstanden<br />
sind und diese direkt unterstützen.<br />
Außerdem legt HLC größten Wert auf einen<br />
verantwortungsbewussten Umgang<br />
mit unserer Umwelt. Deshalb wird hier<br />
ausschließlich bester Ahorn aus FSCzertifizierten<br />
Betrieben aus Nordamerika<br />
verwendet, was uns die Nachhaltigkeit<br />
unserer Holzlieferanten garantiert. Allein<br />
durch die europäischen Umweltauflagen<br />
wird eine umweltfreundliche Produktion<br />
garantiert, doch HLC hält diese strengen<br />
Auflagen nicht nur ein, sondern übertrifft<br />
sie sogar in allen Punkten. Um die<br />
Umwelt und unsere Mitarbeiter zu schützen<br />
verzichten wir auf giftige und gesundheitsschädigende<br />
Materialien und<br />
Klebstoffe. Außerdem versuchen wir, so<br />
wenig Abfall wie möglich zu produzieren.<br />
Jeglicher Abfall wird bei HLC selbstverständlich<br />
getrennt und anschließend<br />
vollständig recycelt.<br />
Wie sichert ihr euren Qualitätsstandard?<br />
Bei uns wird ausschließlich nordamerika-