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dieser Sammlung, ich selber in einer Ausstellung in Bonn 1998 gesehen habe,<br />

habe ich im folgenden Text genauer analysiert.<br />

Das auf der Korrespondenzthese basierende Bild-Text-Verhältnis lässt sich<br />

durch das von Markus Lüpertz 1987 publizierte Buch „Steelpoints & Poems“<br />

erläutern. Die wechselseitige Bezugnahme wird nicht nur durch die Anordnung<br />

auf Doppelseiten, wobei das Bild sich jeweils auf der rechten und der Text auf<br />

der linken Seite befindet, erreicht, sondern vor allem durch die Wiederkehr der<br />

braunen und schwarzen Linie in Gestalt von Buchstaben in gleichfarbigen<br />

Linien unterstrichen (Abb. 29). Beinahe umgekehrt verhält es sich im Falle von<br />

James Browns „Salt Notes“(1992), da hier überhaupt kein Text zugrunde liegt.<br />

Die Fingerabdrücke werden jedoch zeilenartig gesetzt, so dass diese wie<br />

Wörter eines Satzes wirken. Nur der Titel deutet auf Wörter im ursprünglichen<br />

Sinne hin (Abb. 30).<br />

In den oben genannten Büchern hat die Schrift nur einen untergeordneten Stellenwert.<br />

Richard Tuttle druckt in seinem 1991 entstandenen Leporello „Early<br />

Auden“ den Text in weiße Felder, die er in der farbigen Seite ausspart. So wird<br />

das Bildfeld zu einem Fenster, welches im traditionellen Sinne eine Metapher<br />

für das Bild ist. Dadurch kehrt Tuttle die Verhältnisse um, der Text und nicht<br />

mehr die farbige Radierung fungiert als Fenster (Abb. 31). Anders verhält es<br />

sich bei Tuttles „The Altos“ bei dem der Text nicht aus der Literatur<br />

ausgesucht wurde wie bei „Early Auden“, sondern von Barbara Guest speziell<br />

für dieses Buch verfasst worden ist. So erklärt sich auch die wechselseitige<br />

Reaktion, d.h. die bildhafte typographische Gestaltung des Textes. Ansonsten<br />

ist das Verhältnis von Bild und Text klassisch: Text und Bild kehren in einer<br />

alternierenden Folge jeweils auf der rechten Buchseite wieder (Abb. 32).<br />

Das Beispiel des Künstlerbuches „Giant Wall“ von Partenheimer 1991 führt<br />

Gronert an, weil dort die Texte eine vielfältige Beziehung zu den Bildern<br />

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