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„ ... Man kann soweit gehen, hierin die Seele des ganzen Genres von schönen<br />

Büchern zu sehen. Ich meine das Zusammengehen von Malern und Dichtern.<br />

Sie sind miteinander befreundet, sie gehen zusammen ihren Weg, sie beraten<br />

sich ständig. Die Dichter bringen ihre Theorien, ihre Verse herzu und die<br />

Künstler ihr Bilddenken. ... Der natürliche Gewinner solcher Künstlerfreundschaften<br />

wird immer das Buch sein“ 33 .<br />

Ein Beispiel für diese ideale Zusammenarbeit ist das 1958 herausgegebene<br />

Buch A Toute Epreuve von Joan Miro und Paul Eluard. Teriade und Vollard<br />

sind berühmt gewordene Verleger in der Epoche der klassischen Moderne, die<br />

mit Künstler wie Picasso, Braque, Miro, Matisse, Chagall oder Leger<br />

zusammen gearbeitet haben. Im Deutschen hat sich inzwischen der Begriff<br />

Künstlerbücher durchgesetzt, während das Malerbuch ein Buch ist, dessen<br />

Seiten durch malerische Eingriffe verändert wurden, d.h., Malerbücher sind<br />

meistens Unikate. Außerdem gibt es Unikatbücher, die verschiedene<br />

Materialien außerhalb des Bereiches der Malerei verwenden, wie z.B. das<br />

Teigbuch von Marlene Mangold. Hiermit nähern wir uns aber schon dem<br />

Bereich des Objektbuches.<br />

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass gleichwohl Künstlerbücher existieren,<br />

die ohne die genannte Arbeitsteilung entstehen. In dem Fall ist der Künstler<br />

Gestalter, Drucker und Verleger in einer Person.<br />

Das Buchobjekt gehört zu einer weiteren Sparte innerhalb des Oberbegriffes<br />

Künstlerbuch. Es hat einen skulpturalen Charakter und gleicht oftmals nicht<br />

mehr der Form eines Buches. Rolf Dittmar bezeichnet etwas als Buchobjekt,<br />

wenn es kein Buch mehr ist, sondern nur noch so aussieht. Im Freiburger<br />

Katalog von 1980 werden Buchobjekte folgendermaßen definiert:<br />

______________________________<br />

33. Kästner, Erhart. Zitiert nach: Solf, Sabine: (Hrg.): Paul Eluard und Joan Miro: A toute Epreuve, Wolfenbüttel:<br />

Herzog August Bibliothek 1990. S. 50<br />

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