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4.2 Malerbuch – Buchobjekt – Objektbuch - Künstlerbuch<br />

Bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts spricht man von illustrierten Büchern.<br />

Erhart Kästner ist der Erste, der den Begriff Malerbuch einführt. Er<br />

unterscheidet zwischen der konventionellen Buchillustration und dem von<br />

einem Künstler illustrierten Buch, dem Malerbuch. Kästner bezog sich damit<br />

auf die französischen livres d´artiste, die seit Ende des 19. Jahrhunderts<br />

entstanden.<br />

„Die in Frankreich geprägte Bezeichnung Malerbuch ( livre de peintres, livre<br />

d´artiste) rechtfertigt sich durch den darin enthaltenen Anspruch auf<br />

Gleichwertigkeit von Bild und Text. Zur Bedeutung und zur Größe der<br />

Malerbücher gehört, so Kästner, dass sie den Blick auf eine Dichtung öffnen,<br />

die vorher nicht da war“ 31 .<br />

Malerbücher entsprechen also dem Anspruch eines Künstlerbuches, eine Idee<br />

nur so und durch nichts anderes realisieren zu können.<br />

„...Malerbücher (sind) großen Werken der Weltliteratur gewidmet ... Dieser<br />

Verbindung von Text und Bild, von Typographie und Originalgraphik charakteresiert<br />

den Typus des meist großformatigen Malerbuches, das im allgemeinen<br />

als Gemeinschaftsarbeit von Künstler und Drucker, von Verleger<br />

und Papiermacher zu verstehen ist“ 32 .<br />

Das Malerbuch des 20. Jahrhunderts erscheint als eine Fortführung der<br />

Tradition des illustrierten Buches. Wesentlicher Bestandteil für das Malerbuch<br />

ist eine enge Zusammenarbeit von Literat und bildendem Künstler, die Erhart<br />

Kästner so beschreibt:<br />

______________________________<br />

31. Solf, Sabine (Hrg.): Ut pictura poesis, Weltliteratur in Malerbüchern der Herzog August Bibliothek, Katalog,<br />

Wolfenbüttel: Herzog August Bibliothek 1991, S.9<br />

32. Raabe, Paul: Vorwort. In: Solf, Sabine (Hrg.): Ut pictura poesis, Katalog, Wolfenbüttel 1991, S. 7<br />

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