d050103.pdf
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willkürlich und austauschbar hinzutritt. Das Buch wird als abstraktes<br />
Phänomen zu einer neuen Möglichkeit des direkteren Ausdrucks einer<br />
elementaren Aussage oder eine Gegebenheit wie Leinwand und Linie“ 26 .<br />
Von einem ganz anderen Vorverständnis scheint dagegen Rolf Dittmar bei der<br />
Zusammenstellung der Exponate für die documenta 6 ausgegangen zu sein,<br />
deren Schwerpunkt auf objekthaften Büchern lag.<br />
Dittmars „zentrale These ist es, dass die hier präsentierten ´Bücher` nicht<br />
Vermittler, Verdeutlicher von Informationen im herkömmlichen Sinne, von<br />
´Fremdinformationen` also, sein wollen, sondern in bewusster Negierung<br />
dieser Sachinformationsvermittlung Träger künstlerischer Eigeninformationen,<br />
womit das Buch als Kunstwerk zum Thema seiner selbst werde. (Man müsse)<br />
sich mit dem einzigen gemeinsamen Nenner, der Infragestellung des alten<br />
Mediums Buch als Fremdinformationsvermittler, begnügen“ 27 .<br />
D.h., dass sich Rolf Dittmar hauptsächlich auf die Buchobjekte der Abteilung<br />
Künstlerbücher der 6. documenta bezieht und weniger auf das Auflagenbuch.<br />
Tatsächlich handelt es sich bei den damals ausgestellten Werken hauptsächlich<br />
um Unikate.<br />
Anders sieht es der Tübinger Galerist Hartmut Honzera, den Katja Deinert<br />
ebenfalls für ihre Definition des Künstlerbuches heranzieht. Er meint:<br />
„Gemeinsam ist allen (Künstlerbüchern) .... dass es sich um ein Buch handelt,<br />
bei dem nicht die massenhafte Verbreitung eines Textes oder einer bildlichen<br />
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26.Celant, Germano, The Record as Artwork. From Futurist to Conceptual Art. The Collection of Germano Celant.,<br />
Forth Worth 1978, zitiert nach dt. Übersetzung, S. 84<br />
27. Zusammenfassung der Definition Dittmars, Rolf durch Brall, Artur: Künstlerbücher, Artists’ Books, Bookas as Art,<br />
Frankfurt am Main 1986, S.8<br />
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