d050103.pdf
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1. Einleitung<br />
Das Künstlerbuch ist keine Entdeckung des 20. Jahrhunderts. Schon vor der<br />
Erfindung des Buchdruckes gibt es hervorragende Ausformulierungen des<br />
Zusammenspiels von Text und Bild, wie z.B. mittelalterliche Stundenbücher,<br />
Bibeltexte und in Ägypten das Totenbuch. Mit dem aufkommenden Buchdruck<br />
eröffnete sich ein weites Feld. Gleich in der Frühzeit des Buchdruckes finden<br />
wir hervorragende Künstler, die Bücher mitgestalten, die weit darüber<br />
hinausgehen über das, was wir konventionelle Illustration nennen, z.B.<br />
Albrecht Dürer und William Blake. In meinem Kapitel über die Geschichte<br />
des gedruckten Buches werde ich darauf eingehen und versuchen aufzuzeigen,<br />
wie sich das illustrierte Buch zu dem entwickelt, was wir heute Künstlerbuch<br />
nennen.<br />
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert erlebte das Künstlerbuch im Rahmen<br />
der internationalen Bewegung eine Blütezeit 1 . So ähnlich formulierte es Stefan<br />
Gronert. Seither tritt das Künstlerbuch immer mehr in den Vordergrund. Viele<br />
zeitgenössische Künstler benutzen das Buch, um mit ihren Betrachtern zu<br />
kommunizieren. Dadurch entstanden neue Wege der Interaktion von Bild und<br />
Text.<br />
Künstlerbücher spielen eine besondere Rolle in unserer Welt. Sie bringen neue<br />
Formen und Ideen der Kunst hervor. Die Künstler, die diese Kunstform benutzt<br />
haben, zeigen uns in ihren Werken eine Einheit mit literarischen Texten,<br />
Zeichnungen und verschiedene Arten von Druckmedien auf. Sie wirken durch<br />
sich selbst, sind somit keine Massenprodukte, sondern haben ihren eigenen<br />
Charakter. Man kann den Inhalt nicht einfach lesen und verstehen, sondern<br />
man wird gezwungen ihn näher anzuschauen, jede Seite für sich neu zu<br />
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1. Vgl. Gronert, Stefan, Künstlerbücher, Ausstellung Katalog, Kunstmuseum Bonn, 1999, S.35<br />
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