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durchdringenden Gesamtschau zu erfahren. Mit der begrifflich nicht zu<br />

entziffernden Schrift hält er die Grenzen des Verstehens bewusst“ 18 ( Abb. 16).<br />

Max Ernst benutzte für seine Radierungen die verschiedensten Arbeitstechniken,<br />

Sprühtechnik, Grattage, Decalcomanie und Spachtelarbeit. Durch die<br />

eingeritzten Linien und eingeritzte Schrift entstand ein Raumkasten. Durch die<br />

leuchtenden Farben wurde die Tiefe des Bildraums vergrößert.<br />

„Max Ernst bietet in den letzten Jahren seiner Arbeit nicht nur eine Synthese<br />

der vielen im Werk angelegten Möglichkeiten. Seine kosmologischen Visionen<br />

müssen auch als Metaphern für seine Kunst gelesen werden. Die fernen, nie<br />

gesehenen Dinge des Weltalls entsprechen den Offenbarungen, die Max Ernst<br />

mit den durch seine vielfältigen Arbeitstechniken angeregten Bildfindungen<br />

vorgestellt hat. Die Kosmologien eröffnen den Blick auf das Universum der<br />

Kunst von Max Ernst“ 19 .<br />

Max Ernsts druckgraphisches Werk war immer wieder auch ein Versuch, die<br />

Grenzen des Verstehens aufzuzeigen oder aber durch Blickwechsel zu<br />

erweitern. Seine bildnerischen Phantasien entzünden sich sowohl an Natur als<br />

auch an Technik, an vorzivilisatorischen und der bürgerlichen Gesellschaft der<br />

Moderne, im Blick auf das Kosmische oder Organische, an Modellen und Erkenntnissen<br />

der Wissenschaft oder individual-psychischen Erfahrungen, an<br />

sozialen Phänomenen und intimen Passionen. Indem Max Ernst Subjektives<br />

und Kollektives poetisch zu vermitteln suchte, schuf er eine zeitlose frappierende<br />

Bildwelt von unerschöpflichem Reichtum.<br />

Abschließend kann man sagen, dass die Polarität von kosmischer Unendlichkeit<br />

und menschlicher Begrenztheit in diesem Werk ‚Maximiliana’ durch<br />

Bild und Wort aufgezeigt wird.<br />

_______________________________<br />

18. Ernst, Max, Illustrierte Bücher und druckgraphische Werke, Köln 1989, S 24<br />

19. Derenthal, Ludger, Pech, Jürgen, a.a.O., S.222<br />

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