d050103.pdf
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Ereschkigal. Ischtar wird als mehrbusiges Fruchtbarkeitsidol dargestellt (vgl:<br />
Blatt XXVIII, XXIX, XXX, XXXIII). Ihre Geschlechtlichkeit wird durch ein<br />
schematisiertes Dreieck hervorgehoben. Dieses Element findet man auch bei<br />
der vollbusigen Todesgöttin. Im Blatt XXXIII erkennt man wiederum die erhobenen<br />
Hände , die den Schicksalsspruch der Göttinnen verbildlicht. (Abb. 6)<br />
Baumeister stellt besonders deutlich die weiblichen Instanzen als Gegner der<br />
Helden heraus z.B.: Tod Enkidus, die glücklose Suche Gilgameschs nach dem<br />
ewigen Leben.<br />
Die enge Verbindung von Gilgamesch und Enkidu ist in diesem Epos ein<br />
zentrales Motiv. Gilgamesch gelangt durch die Ergänzung des konträren,<br />
erdverbundenen Enkidu zu Ruhmestaten. Sie meistern alle Gefahren gemeinsam.<br />
Der Tod von Enkidu bringt Gilgamesch aus dem Gleichgewicht und führt<br />
zum Verlust seiner Lebenskraft. „Die Gegenüberstellung des „Bruderpaares“,<br />
das „halb als ewig sich bekämpfend, bald als freundschaftlich verbunden er -<br />
scheint“ 8 ist auch das Thema, mit dem sich Baumeister am meisten beschäftigt<br />
hat. Eine direkte dialogische Gegenüberstellung von Gilgamesch und Enkidu<br />
erkennt man jedoch nur in Blatt XI, XIII und LXIII (Abb. 7). Sie werden<br />
immer als Kontrast dargestellt. Enkidu nimmt die negative und Gilgamesch die<br />
positive Gestaltform an.<br />
Neben diesen Illustrationen hat Baumeister weitere 26 zeichnerische Varianten<br />
sowie Ölbilder zu diesem Thema hergestellt. Die Konfrontation zweier<br />
dialogisch inszenierter Gestaltformen bleibt auch nach 1943 im Oeuvre des<br />
Künstlers eine Motivkonstante.<br />
Im Gilgamesch-Epos, wo „ vielleicht zum ersten Mal der Wert des Lebens“ 9<br />
zur Erörterung steht, ereilt den Helden am Ende der Tod. Er kann dem<br />
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8. Bachofen, Johann, Jakob, Mutterrecht und Urreligion, 1. Aufl- 1861, Leipzig 1926, S. 34.<br />
9. Ziegler,Leopold, Rede zur Eröffnung der Ausstellung ‚EntarteteKunst’, Leipzig , 1939, S. 260<br />
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