d050103.pdf
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In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich durch diese neue<br />
Drucktechnik ein reges Verlagswesen. Somit wurden der künstlerischen<br />
Druckgraphik neue Aufgabengebiete erschlossen. Man vermutet, dass etwa<br />
30.000 Buchtitel in einer Auflage von je ca. 300 Exemplaren erschienen sind.<br />
Zehn Millionen Bücher wurden in diesem Zeitraum gedruckt. Heute kennt man<br />
ungefähr 50.000 Exemplare davon.<br />
Die wichtigsten Bücher dieser Zeit waren: Bibeln und religiöse Schriften,<br />
Chroniken, naturwissenschaftlich-medizinische Bücher, Werke antiker Autoren,<br />
Reiseberichte, besonders über Reisen ins Heilige Land.<br />
Die Buchillustration übernahm verschiedene Aspekte: Die Abbildungen<br />
dienten dem Leser am Anfang von Kapiteln und Textabschnitten als Orientierungshilfen.<br />
Dem gebildeten Leser brachten sie zusätzlich Informationen<br />
und Auslegung des Textes und dem des Lesens unkundigen Benutzer sollten<br />
sie den Inhalt des Buches vermitteln. Dies wurde in den Einführungen zum<br />
Teil ausdrücklich erwähnt. Die Illustration des Buches hatte auch schmückende<br />
Elemente. Schrift und Darstellung bildeten auf der Buchseite eine Einheit. Die<br />
Buchgestaltung entwickelte sich zu einem neuen Bereich der bildenden Kunst.<br />
Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Buchkunst immer noch von be -<br />
kannten Werkstätten, Druckern und Verlegern der Inkunabelzeit bestimmt. Es<br />
entstanden weitere neue wichtige Verlagsorte, wie z.B. Zürich mit dem<br />
Verleger Froschauer oder Wittenberg, das sich durch Luther und die<br />
Reformation zu einem der bekanntesten Orte des Buchdrucks in Deutschland<br />
entwickelte. Paris und Lyon waren die bedeutendsten Druckerstädte in<br />
Frankreich, in den Niederlanden war das Zentrum Antwerpen.<br />
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