PDF-Vollversion
PDF-Vollversion
PDF-Vollversion
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Der therapeutische Zugang<br />
zu den<br />
personalen Grundmotivationen<br />
in der Existenzanalyse<br />
Abschlußarbeit<br />
für das Fachspezifikum<br />
Existenzanalyse und Logotherapie<br />
Mag. Claudia Prendinger<br />
Phorusgasse 2/19<br />
1040 Wien<br />
Mai 1997<br />
1
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung/abstract/Schlüsselwörter/keywords 3<br />
Vorwort 4<br />
Einleitung 5<br />
1. Grundmotivation: der Seinsgrund 7<br />
2. Grundmotivation: der Grundwert 8<br />
3. Grundmotivation: der Selbstwert 9<br />
4. Grundmotivation: die Lebensqualität 10<br />
Die Grundmotivationen in der therapeutischen Situation 11<br />
Übungen zur ersten Grundmotivation 13<br />
Übungen zur zweiten Grundmotivation 17<br />
Übungen zur dritten Grundmotivation 21<br />
Übungen zur vierten Grundmotivation 24<br />
Nachwort 26<br />
Literaturverzeichnis 27<br />
2
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Zusammenfassung<br />
In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept der personalen Grundmotivationen<br />
(LÄNGLE 1994, 1996) kurz beschrieben und durch praktische Übungen aus<br />
verschiedenen Therapierichtungen ergänzt. Diese Übungen sollen helfen, einen<br />
praktischen therapeutischen Zugang zu den einzelnen Ebenen zu finden und<br />
diese zu stärken.<br />
abstract<br />
The present paper summarizes the concept of personal basic motivations as<br />
developed by LÄNGLE (1994, 1996) and complements it with a collection of<br />
selected practical exercises. lt is the objective of these exercises to help find a<br />
practical therapeutic approach to the individual motivation levels and to<br />
strengthen them in the framework of psychotherapeutic work.<br />
Schlüsselwörter<br />
Psychotherapie<br />
Existenzanalyse<br />
praktische Übungen<br />
personale Grundmotivation<br />
Selbsterfahrung<br />
keywords<br />
psychotherapy<br />
existential analysis<br />
practical exercises<br />
personal ground motivations<br />
self experience<br />
3
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Vorwort<br />
Es ist mir immer ein großes Bedürfnis und Anliegen gewesen, daß therapeutische<br />
Konzepte durch das Anführen von praktischen Beispielen und Übungen<br />
ergänzt werden, um besser verstehen und in der Praxis arbeiten zu können.<br />
Deshalb habe ich als Thema für meine Abschlußarbeit ein praxisbezogenes<br />
Thema gewählt.<br />
In der vorliegenden Arbeit möchte ich den sehr fruchtbaren Ansatz der<br />
personalen Grundmotivationen (LÄNGLE 1994, 1996) durch Übungen ergänzen,<br />
die ich verschiedenen Therapierichtungen entnommen und für dieses Thema<br />
aufbereitet habe.<br />
Diese Übungen sollen in der therapeutischen Arbeit helfen, einen praktischen<br />
Zugang zu den einzelnen Grundmotivationen zu finden, aber auch die<br />
einzelnen Ebenen stärken. Ein weiterer wichtiger Punkt scheint mir, daß durch<br />
diese Übungen auch den Klienten ein Handwerkszeug mitgegeben werden<br />
kann, selber etwas für sich zu tun.<br />
Für Clarissa Pinkola Estes gibt es vier Wirkfaktoren bei der "Seelenarbeit", die dazu<br />
geeignet sind, daß sich "alte Wunden schließen und schlummernde Talente geweckt<br />
werden können" (ESTES 1993, 22): das Fragen, das Zuhören, das Erzählen<br />
und das Handarbeiten (she. dazu auch S. 21 f). Was Estes mit Handarbeiten<br />
umschreibt, würde ich großzügiger fassen und sagen: gestalten, tun. In<br />
diesem Sinne gehören für mich auch die vorliegenden Übungen dazu.<br />
In bezug auf Fragen zur Selbsterfahrung, die in der therapeutischen Arbeit von<br />
großem Nutzen sind, möchte ich auf einen ausführlichen Fragenkatalog von<br />
LÄNGLE (1997, 153ff) verweisen.<br />
4
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Einleitung<br />
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine zutiefst menschliche Frage;<br />
dieses Bedürfnis des Menschen nach einem sinn-erfüllten Leben, der Wille zum<br />
Sinn, kann als Grundmotivation des Menschen angesehen werden.<br />
Der Wille zum Sinn ist "das dem Menschen zutiefst innewohnende Bedürfnis, in<br />
seinem Leben oder vielleicht besser gesagt in jeder einzelnen Lebenssituation<br />
einen Sinn zu finden - und hinzugehen und ihn zu erfüllen! Um solcher<br />
Sinnerfüllung willen ist der Mensch auch bereit zu leiden, wenn es nötig sein<br />
sollte. Umgekehrt aber, wenn er keinen Sinn des Lebens weiß, dann pfeift er<br />
aufs Leben, auch wenn es ihm äußerlich noch so gut gehen mag, und unter<br />
Umständen schmeißt er es dann weg" (FRANKL 1979, 46).<br />
Nach LÄNGLE (1994, 1996) müssen für ein sinnerfülltes Leben drei<br />
Voraussetzungen, die drei Grundmotivationen oder Fundamentalstrebungen der<br />
Person erfüllt sein,<br />
1. Der Seinsgrund<br />
ist die Einwilligung in die Bedingungen und Möglichkeiten menschlicher<br />
Existenz, das "Ja zur Welt", die Frage nach dem Seinkönnen.<br />
2. Der Grundwert<br />
ist die Einwilligung in das mit Leiden verbundene Lebendigsein, das "Ja zum<br />
Leben", die Frage nach dem Wertsein.<br />
3. Der Selbstwert<br />
ist die Einwilligung in die Andersartigkeit, Unverwechselbarkeit und<br />
Abgegrenztheit der Person, das "Ja zum Selbstsein", die Frage nach dem So-Sein-<br />
Dürfen und Respektiertwerden.<br />
Sind diese drei Bedingungen erfüllt, können Lebensqualität und Erfüllung<br />
erreicht werden. Die Lebensqualität ist in den Publikationen von LÄNGLE<br />
(1994, 1996, 1997) auch als vierte Grundmotivation beschrieben worden:<br />
4. Die Lebensqualität<br />
ist die Einwilligung in die Herausforderungen und Angebote der Situation, das<br />
"Ja zum Sinn", die Erfahrung von Sinn der Existenz.<br />
5
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Kurz gesagt:<br />
"Die zentralen Themen in den Grundbedingungen erfüllter Existenz sind:<br />
1. Annahme der Faktizität der Bedingungen<br />
2. Zuwendung zum Leben als Kraft<br />
3. Wertschätzung und Authentizität der Person<br />
4. Sich-Einlassen auf den Sinnanspruch der jeweiligen Situation"<br />
(LÄNGLE 1997,153f).<br />
6
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
1. Grundmotivation: der Seinsgrund<br />
Der Seinsgrund ist eine ontologische Größe. Seinkönnen heißt Da-Sein-<br />
Können und Raum zum Leben haben. Der Seinsgrund beginnt mit der<br />
Grundfrage der Existenz, der Feststellung: "Ich bin". Ich lebe. Es gibt mich. Das<br />
ist die Erfahrung des Seinkönnens, das Sich-der-Welt-überlassen-Können,<br />
das Gefühl, nicht aus der Welt zu fallen, das Gefühl, genug Boden zu haben,<br />
der tragfähig ist und mir Halt gibt.<br />
Vorrangig notwendig dafür sind das Wahrnehmen und Annehmen des Faktischen,<br />
d.h. aller Bedingungen, die meine Lebenssituation ausmachen. Es ist, wie es<br />
ist. Um diese Wahrheit annehmen zu können, muß ich genau hinschauen<br />
können und unterscheiden, was davon Realität ist und was nur Vorstellung.<br />
Ich muß also offen sein, hinschauen und mir Informationen holen. Diese<br />
Realität gilt es dann auszuhalten. Ich muß sie aber auch wieder lassen und<br />
Abstand nehmen können.<br />
Zentrale Themen bei dieser ersten Ebene der Grundmotivationen sind Halt,<br />
Raum und Schutz, sowie Ruhe und Gelassenheit, aber auch Vertrauen, Mut,<br />
Wahrheit und Heimat.<br />
Folgende Ängste sind spezifisch für die erste Ebene der Grundmotivationen und<br />
lassen auf Sprünge im Seinsgrund-Erleben schließen:<br />
- die Angst, abgelehnt zu werden (als Gegenteil des Angenommenseins)<br />
- Angst vor Gefahr für das Leben<br />
- Angst vor Unverläßlichkeit<br />
- Angst vor Verunsicherndem<br />
Liegt eine schwerwiegende Störung auf der ersten Ebene vor, sodaß der<br />
Mensch den Seinsgrund nicht erfahren kann, kommt es zu<br />
Fremdheitsgefühlen und Mißtrauen; die klinischen Störbilder sind Angst und<br />
Schizophrenie.<br />
7
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
2. Grundmotivation: der Grundwert<br />
Beim Grundwert geht es um den Wert, den der Mensch selbst darstellt. Der<br />
Mensch möchte spüren: ich bin, und daß ich bin, ist an sich schon gut.<br />
Diese wesentliche Erfahrung macht man zunächst durch andere Menschen.<br />
Wenn ich die Erfahrung gemacht habe, daß andere es gut finden, daß es<br />
mich gibt, dann ist es für mich leichter in meinem Leben Werte zu finden und<br />
andere (und anderes) und mich selbst wertzuschätzen. Auch wenn ein<br />
Mensch diese Erfahrung nicht gehabt hat, ist es ihm möglich, den<br />
Grundwert zu erfahren. Denn der Grundwert ist potentiell immer<br />
vorhanden, muß aber immer wieder geborgen und gepflegt werden. (nach<br />
LÄNGLE 1994, 1996)<br />
Ein guter Grundwert ist notwendig für das Erspüren und Umsetzen von<br />
Werten. Der Grundwert wird gestärkt, wenn eine Person liebevoll und<br />
wertschätzend mit sich umgeht. Dafür, aber auch für die Beziehung zu<br />
anderen Menschen und zu Werten braucht es immer wieder Zeit; ich möchte<br />
mir dafür Zeit nehmen, meine Werte zu pflegen.<br />
Die Lebensfreude, die Energie, die Wärme, der Genuß, die Zuwendung, die<br />
Berührung und die Liebe gehören thematisch zum Grundwert.<br />
Typische Ängste der zweiten Ebene der Grundmotivationen, die auch für die<br />
Diagnose von Grundwertstörungen wichtig sein können, sind:<br />
- die Angst vor Liebesentzug, Abneigung und Abwendung<br />
- die Angst vor Entwertung (nicht gut zu sein).<br />
Gibt es Erschütterungen im Grundwerterleben, kann es zu Abwendung,<br />
Entwertung und Rückzug, Belastung und Freudlosigkeit kommen. Im<br />
klinischen Bereich finden sich Depression und Erkrankungen des manischdepressiven<br />
Formenkreises.<br />
8
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
3. Grundmotivation: der Selbstwert<br />
In der dritten Ebene der personalen Grundmotivationen geht es um das<br />
Selbstsein- und Sosein-Dürfen. Ich habe das Recht, so zu sein, wie ich bin. Im<br />
gelungenen Selbstwerterleben kann ich "Ja" sagen zu mir als Person, mit<br />
meinen Stärken und meinen Schwächen. Es ist das Gefühl: es ist gut, wie<br />
ich bin; und ich bin einmalig und unverwechselbar. Die Person stößt mit ihrem<br />
Selbstwert immer wieder an Grenzen vorgegebener Werte und Normen durch<br />
Familie, Gesellschaft, Religion usf. Sie steht dann vor der Frage, ob sie sich<br />
an Vorgegebenes anpaßt, oder so handelt, wie sie es für richtig hält. Daher<br />
gehören in diesen Bereich die Dimensionen Würde, Wertschätzung, Autorität,<br />
Anerkennung und Respekt.<br />
Die existentiellen Schwerpunkte sind die Selbstdistanzierung, das<br />
Selbstwertgefühl, die Selbstachtung, die Selbstannahme, das Gewissen und<br />
die Authentizität (LÄNGLE 1994, 1996).<br />
Spezifische Ängste auf der dritten Ebene der Grundmotivationen sind<br />
folgende:<br />
- die Angst, das Gesicht zu verlieren<br />
- die Angst, entlarvt zu werden<br />
- die Angst, Wertschätzung zu verlieren<br />
- die Angst vor Einsamkeit<br />
- die Angst, Fehler einzugestehen<br />
- die Angst vor Kritik<br />
- die Angst vor Bewertung und Abwertung<br />
- die Angst vor dem Verlassenwerden<br />
- die Angst vor Nähe<br />
- die Angst mit sich allein zu sein<br />
Bei Erschütterungen der dritten Ebene kann es zu Fremdheitsgefühlen,<br />
Einsamkeit, Ruhelosigkeit (Aktivismus), Kränkung, Verlorensein und schlechtem<br />
Gewissen kommen. Die klinischen Störbilder sind die Hysterie und die<br />
Paranoia.<br />
9
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
4. Grundmotivation: Lebensqualität<br />
Die vierte - existentielle - Grundmotivation ist die Fähigkeit, ein (sinn)-erfülltes<br />
Leben leben zu können und braucht als Voraussetzung die gelungene<br />
Basis der drei vorher beschriebenen Grundmotivationen. Lebensqualität<br />
bedeutet die Fähigkeit, einen Schritt in die Welt zu setzen und Sinn und<br />
Erfüllung der Existenz zu erfahren.<br />
Dazu braucht der Mensch die Offenheit, das, was in der gegenwärtigen<br />
Situation (an)geboten bzw. gefordert wird, zu erkennen und sich darauf<br />
einzulassen. Sinn ist dabei abhängig von den Bedingungen der gegebenen<br />
Situation und den vorhandenen Möglichkeiten der angesprochenen Person.<br />
Sinn entsteht durch die Erfüllung von Werten. FRANKL (1989) unterscheidet<br />
drei Hauptstraßen, auf denen sich Sinn finden läßt:<br />
1. Erlebniswerte<br />
Der Mensch erlebt Sinn in Erlebnissen, z.B. in der Natur oder in der Kunst.<br />
2. Schöpferische Werte<br />
Der Mensch erlebt Sinn als kreativ Schaffender, der in die Welt wirkt.<br />
3. Einstellungswerte<br />
Der Mensch erfährt auch in unabänderlichen Lebenssituationen durch eine<br />
bestimmte Einstellung und Haltung zu seiner Situation Sinn, eventuell sogar<br />
auch noch im Leiden.<br />
Daher gehören zu dieser Ebene die Dimensionen des Handelns, Tuns, die<br />
Hingabe und auch der Glaube.<br />
Kann Lebensqualität nicht erlebt werden, kommt es zu Leere- und<br />
Sinnlosigkeitsgefühlen, existentiellem Vakuum und Suchtproblematik.<br />
10
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Die Grundmotivationen in der therapeutischen Situation<br />
Die erste Grundmotivation<br />
In der ersten Phase der Therapie geht es um das Aufbauen einer tragfähigen<br />
Beziehung und eines Vertrauensverhältnisses; schon allein das therapeutische<br />
Setting ist hier hilfreich.<br />
Die therapeutische Situation bietet Schutz und Sicherheit; es steht Raum zur<br />
Verfügung, sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinn. Die<br />
Kontinuität der Therapiestunden bieten dem Klienten Halt. Das kann bis zu<br />
dem Gefühl gehen, "sich von Therapiestunde zu Therapiestunde durchs<br />
Leben zu hangeln".<br />
Weiteren Halt geben einfaches Da-Sein und Dabei-Bleiben. Der Klient<br />
spürt: Jemand ist da. Er hört mir zu. Er hält mich (aus). Tatsächlich kann es<br />
unter Umständen auch um das bloße Ausgehaltenwerden gehen.<br />
Da der Therapeut unter Schweigepflicht steht, sind Schutz, Sicherheit und<br />
Vertrauen gegeben. Der Therapeut bietet Idealerweise eine Atmosphäre von<br />
Ruhe und Gelassenheit, und nimmt den Klienten wahr und an.<br />
Im weiteren Verlauf unterstützt der Therapeut den Klienten beim Wahrnehmen<br />
des Faktischen, das gemeinsam leichter angeschaut und ausgehalten<br />
werden kann.<br />
Gemeinsames Dasein kann durchaus auch gemeinsames Schweigen<br />
bedeuten: wichtig dabei ist, daß es sich um ein "aktives, austauschendes<br />
Schweigen" (LUSS 1996, 26) handelt, bei dem Klient und Therapeut nicht<br />
aneinander vorbeigehen; ein solches Schweigen hätte eine Verunsicherung<br />
und einen Haltverlust auf der Seite des Klienten als Wirkung.<br />
Die zweite Grundmotivation<br />
Der Grundwert wird in der therapeutischen Situation dadurch angesprochen,<br />
daß der Therapeut dem Klienten mit Wertschätzung und Empathie<br />
entgegenkommt. Es wird am Aufbau einer tragfähigen Beziehung gearbeitet.<br />
Spielte beim. Seinsgrund der Raum eine tragende Rolle, so ist es beim<br />
Grundwert die Zeit, die in den Stunden zur Verfügung steht, die Zeit, die sich<br />
Therapeut und Klient gemeinsam nehmen, sowie die Beziehungsvariablen<br />
11
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Zuneigung, Zuwendung, Nähe und unter Umständen auch Berührung. Die<br />
Wärme in der Begegnung spüren beide Seiten, es entsteht das Gefühl beim<br />
Klienten: es tut gut, wenn wir zusammen sind.<br />
Die dritte Grundmotivation<br />
Auf der Ebene des Selbstwertes ist die akzeptierende Haltung des Therapeuten<br />
heilsam, die von Achtung, Respekt und Ernstnehmen getragen ist und den<br />
Klienten als Person sein läßt. Therapeut und Klient lernen einander in ihrer je<br />
eigenen individuellen Eigenart kennen.<br />
Der Therapeut bleibt authentisch und kongruent; er weist gegebenenfalls auf<br />
Grenzübertretungen hin und greift diese auf. Der Klient wird in einer durch<br />
wertschätzende Haltung getragenen Auseinandersetzung mit Konflikten und<br />
blinden Flecken konfrontiert.<br />
Die vierte Grundmotivation<br />
Im Therapieverlauf wird es darum gehen, zum Beispiel mittels des<br />
Fragenkatalogs zur Selbsterfahrung (LÄNGLE 1997, 157ff) festzustellen, wo<br />
und warum sinnerfülltes Leben nicht gelingt. Mit Hilfe der<br />
Sinnfindungsmethode oder der Methode zur Willensstärkung kann dann<br />
beispielsweise weiter vorgegangen werden.<br />
12
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Übungen zur ersten Grundmotivation<br />
Auf der ersten Ebene der Grundmotivationen geht es um die Bereiche<br />
Boden, Halt, Raum, Schutz, Ruhe, Wahrnehmen, was ist, Vertrauen und<br />
Heimat. Hierher gehören zum Beispiel die Übungen zum Erden aus der<br />
Bioenergetik, allen voran der Bogen und die Grundübung für Vibration und<br />
Kontakt mit dem Boden (LÖWEN 1979). Diese Übungen sollen dem<br />
Menschen wieder festen Boden unter den Füßen verschaffen, d.h. einen<br />
guten Kontakt zum Fundament der Realität. Damit diese Übungen ein Gefühl<br />
der Sicherheit und Verwurzelung hervorrufen, ist es allerdings notwendig,<br />
regelmäßig daran zu arbeiten. "Die bioenergetische Arbeit ist in erster Linie<br />
nach unten gerichtet - das heißt, sie will den Menschen in seine Beine und<br />
Füße bringen" (LÖWEN 1988, 172).<br />
Die folgende Übung - angelehnt an die Bioenergetik - verhilft zu einem guten<br />
Bodenkontakt, und gleichzeitig zu einem Offenwerden für die Welt:<br />
Übung: Ich bin ein Baum<br />
Ich stelle mir vor, daß ich wie ein Baum dastehe. Meine Wurzeln graben sich<br />
tief in den Boden ein. Ich stehe gut da, wenn ich geerdet bin. Geerdet bin<br />
ich, wenn der Schwerpunkt zwischen Ferse und Fußballen zu stehen<br />
kommt. Ich kann das erreichen, wenn ich etwas mit den Knien wippe. Ich<br />
stehe dann locker wie ein Baum, nicht wie ein Betonpfeiler. Dann kann<br />
ich mir vorstellen, wie der Atem beim Ausatmen durch die Fußsohlen in den<br />
Boden strömt und beim Einatmen von der Erde bis über den Scheitel zum<br />
Himmel hin. Ich bin wie ein Baum, der unten fest verwurzelt ist und oben<br />
seine Krone zum Himmel hin öffnet. Ich sage mir: Ich habe Stehvermögen.<br />
Ich stehe mit beiden Füßen auf dem Boden. Ich habe eine gute Standfläche<br />
(nach GRÜN 1995, 59f).<br />
Die folgende Bodenübung ist ebenfalls dazu gedacht, einen guten<br />
Bodenkontakt herzustellen, Vertrauen in die Festigkeit des Bodens, des<br />
Gehaltenseins zu bekommen. Das kann hier leichter als bei der vorigen<br />
Übung gelingen, da der ganze Körper am Boden liegt, und der Klient sich<br />
mehr "fallerlassen" kann, da er nicht sein Gleichgewicht zu halten braucht.<br />
Außerdem ist diese Übung gut geeignet als Einstieg für Imaginationen bei<br />
Klienten, die es vorziehen, dabei zu liegen.<br />
13
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Bodenübung<br />
Ich liege auf dem Boden. Ich lasse mich vom Boden tragen. Ich kann mich<br />
dem Boden anvertrauen. Der Boden ist zuverlässig und tragfähig. Ich kann<br />
auf dem Boden ruhen. Ich kann mein Gewicht an den Boden abgeben. Ich<br />
kann es genießen, mich tragen zu lassen und einfach nur da zu sein.<br />
Fußübung<br />
Bei dieser Übung geht es darum, das Bewußtsein und die Aufmerksamkeit<br />
auf die Füße zu lenken. Wir fühlen zunächst überall, wo wir gehen, stehen<br />
oder sitzen, unsere Fußsohlen am Boden.. Wir setzen den Fuß voll auf den<br />
Boden auf und lassen ihn von der Ferse über die ganze Fläche bis zu den<br />
Zehen abrollen. Beim Stehen wird darauf geachtet, daß immer beide Füße<br />
gleich stark belastet werden. Die Knie sollten nicht nach hinten<br />
durchgedrückt werden. Beim Sitzen sollten die Füße beide am Boden stehen.<br />
Beim Aufstehen werden die Füße bewußt gegen den Boden gestemmt, als<br />
ob man ihn durchstoßen wollte. Die Füße kann man in jeder Haltung und<br />
auch in jeder Situation spüren, es kommt nur darauf an, die Fußsohlen<br />
möglichst oft zu beachten und zu spüren. Dabei nehmen wir wahr, wie uns<br />
der Boden hält und trägt. Wir spüren: Ich bin getragen.<br />
Diese Übung macht den Kopf frei und der Atem kann freier fließen. Sie gibt Halt und<br />
Gelassenheit. Wenn diese Übung schon länger praktiziert wurde, kann man<br />
dieses Gefühl des Halts intensivieren, indem man das Wort Vertrauen<br />
dazunimmt und sich beim Gehen oder Sitzen zu sich selber sagt: Ich setze<br />
meine Füße mit Vertrauen auf den Boden. Ich kann dem Boden vertrauen.<br />
Die Füße verschmelzen vertrauensvoll mit dem tragenden Grund. (nach<br />
STANGL 1984, 57ff).<br />
Die folgende Sesselübung fokussiert die Themen: Halt spüren, Vertrauen,<br />
Gelassenheit.<br />
Sesselübung:<br />
Ich setze mich in einen Sessel und schließe die Augen. Ich spüre, wie ich in<br />
diesem Sessel sitze. Ich spüre meine Füße auf dem Boden. Ich spüre meine<br />
Hände auf den Lehnen. Ich spüre alle Stellen meines Körpers, die den Sessel<br />
berühren. Ich werde vom Sessel getragen. Der Sessel hält mich. Ich kann mich<br />
fallen lassen. Kann ich ankommen? Kann ich gut hier sein? Habe ich den Halt<br />
spüren können? Habe ich alle Körperstellen gut spüren können? Kann ich<br />
14
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
mich auf die Übung gut einlassen? Spüre ich Fluchttendenzen? Spüre ich<br />
innere Unruhe?<br />
Die Zusammenhalt-Übung stammt aus der analytischen Bewegungs- und<br />
Tanzpädagogik (WIDHALM & RECHBERGER 1997). Es stellt sich dabei nach<br />
einiger Zeit ein stärkeres Bewußtsein für den Körper ein, der Körper wird<br />
besser wahrgenommen und stärker als "mein Körper" gespürt. Diese Übung<br />
eignet sich auch gut für Klienten mit KörperWahrnehmungsstörungen, um zu<br />
erfahren: So ist mein Körper, ich spüre meine Haut, meine Knochen, die<br />
Festigkeit meines Körpers. Der Schwerpunkt liegt bei dieser Übung darin,<br />
daß der Körper da ist, daß er fest ist, daß da ein Zusammenhalt ist, der<br />
Sicherheit gibt. Weiters ist diese Übung auch gut als Einstieg geeignet für<br />
den Beginn von Seminaren, um "richtig anzukommen", da man dabei<br />
einerseits ganz bei sich selber ist (das Kneten ist durchaus anstrengend) und<br />
anderseits danach das Gefühl hat, mehr Energie zu haben.<br />
Zusammenhalt-Übung<br />
Die Hände ertasten und kneten den ganzen Körper. Begonnen wird beim<br />
linken Fuß. Dieser wird mit den Händen, Fingern oder der ganzen Faust - - je<br />
nach Bedürfnis - einige Zeit geknetet, einmal sanfter, dann wieder fester.<br />
Dabei soll jede Stelle des Fußes berührt werden. Danach kommt der rechte<br />
Fuß dran, dann linker und rechter Unterschenkel, linkes und rechtes Knie,<br />
Oberschenkel, Beckenbereich, Bauch, Brust, Schultern, linke und rechte Hand,<br />
Unterarme, Ellbogen, Oberarme und schließlich Gesicht und Kopf.<br />
Die folgende Übung stammt aus der Konzentrativen Bewegungstherapie.<br />
Wieder geht es um das Erfahren von Halt, diesmal gibt den Halt aber<br />
einmal die Wand, dann der eigene Körper:<br />
Halt-Übung<br />
Ich sitze auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand. Ich spüre, wie ich<br />
von der Wand gehalten werde. Dann löse ich den Rücken von der Wand<br />
und nehme wahr: jetzt halte ich mich selbst. (nach BUDJUHN 1992, 125)<br />
Die Atemübung 1 ermöglicht zuerst ein Zur-Ruhe-Kommen. Sie ist auch als<br />
Übung gegen die Angst sehr brauchbar, denn langsames Ein- und Ausatmen<br />
15
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
schaffen Raum. In der Angst wird üblicherweise sehr flach und schnell<br />
geatmet.<br />
Atemübung 1<br />
Ich setze mich ruhig und entspannt mit geschlossenen Augen hin und achte<br />
auf meinen Atem. Ich atme langsam und ruhig tief ein und wieder aus. Das<br />
Atmen funktioniert immer selbständig, darauf kann ich mich verlassen.<br />
Ergänzung:<br />
Die Körperinnenräume können durch den Atem erfahrbar gemacht werden. Ich<br />
atme Luft durch die Nase und beobachte, wie sich die Nase weitet, wie sich<br />
Brustkorb und Bauch öffnen und mein Körper mehr Raum einnimmt als vorher.<br />
Beim Ausatmen beobachte ich das Kleinerwerden.<br />
Atemübung 2<br />
Wir atmen mit geschlossenen Augen langsam und möglichst tief ein. Dann<br />
atmen wir tief ein und machen nach dem Einatmen und vor dem Ausatmen eine<br />
möglichst lange Pause. Danach atmen wir langsam aus, solange, bis wir alle<br />
Luft ausgeatmet haben. Dann halten wir inne und warten möglichst lang,<br />
bevor wir wieder einatmen.<br />
Was ist leichter gefallen?<br />
Was halten wir besser aus?<br />
Bei welchem Bereich wird es schneller eng?<br />
Diese Übung eignet sich als Diagnosekriterium, denn das Einatmen<br />
entspricht dem Sich-Raum-nehmen-Können, das Ausatmen dem Seinkönnen<br />
und Loslassen-Können. In welchem Bereich hat der Klient mehr<br />
Schwierigkeiten? (LÄNGLE, zit. nach ORGLER 1996)<br />
Die awareness-Übungen aus der Gestalttherapie lenken die Aufmerksamkeit auf<br />
das Hier und Jetzt, zunächst ohne das Wahrgenommene zu bewerten (das<br />
entspricht auf der Ebene des Seinsgrunds dem Wahrnehmen des<br />
Faktischen). Folgende Übung aus der Gestalttherapie sei hier als Beispiel<br />
16
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
angeführt, wobei das Ziel der Übung darin besteht, einfach wahrzunehmen,<br />
was ist, jedoch ohne es zu beurteilen. Existenzanalytisch gesehen führt<br />
diese Übung zu einer besseren Selbstdistanzierung.<br />
Wahrnehmungsübung<br />
Ich werde zum/r Beobachter/in meiner eigenen Wahrnehmung und achte<br />
darauf, wohin sie mich führt. Ich sage zu mir selbst: Jetzt nehme ich wahr,<br />
daß--- und beende diesen Satz mit dem, was ich in diesem Augenblick<br />
wahrnehme (STEVENS, 1975).<br />
Diese Wahrnehmungsübung kann man sehr gut mit einer Bodenübung<br />
kombinieren. Dabei geht es darum, mit nackten Füßen sowohl den<br />
Bodenkontakt bewußt wahrzunehmen, als auch auf verschiedenen Böden wie<br />
Holz, Fliesen, Teppich, Gras, usf. die verschiedenen Qualitäten der Böden,<br />
wie Härte, Struktur, Temperatur, etc. bewußt wahrzunehmen.<br />
Übungen zur zweiten Grundmotivation<br />
Auf der zweiten Ebene der Grundmotivationen können auch Übungen für den<br />
Seinsgrund verwendet werden, jedoch werden diese Übungen erweitert um die<br />
Fragen: Mag ich das? Ist das angenehm oder unangenehm? Was mag ich<br />
daran?<br />
Am Beispiel der Sesselübung geht es dabei um die Fragen:<br />
Wie spüre ich das Sitzen in diesem Sessel?<br />
Wie spüre ich meinen Körper?<br />
Fühle ich mich wohl?<br />
Mag ich den Sessel?<br />
Wie spüre ich die Berührungspunkte?<br />
Ist der Sessel weich genug?<br />
Am Beispiel der Bodenwahrnehmungsübung liegt der Schwerpunkt daran, wie<br />
ich es spüre, über die verschiedenen Böden zu gehen, welche mir lieber sind,<br />
welche weniger, welche ich besonders mag oder gerne berühre, spüre. Durch<br />
diese Fragen komme ich in eine Beziehung zur Welt, aber auch zu mir selbst,<br />
indem ich mich frage und wichtig nehme.<br />
17
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
BÖTTCHER-POETSCH beschreibt eine Bodenübung zur zweiten Ebene der<br />
Grundmotivationen, bei der sich das Grundwerterleben "es ist gut, daß ich bin"<br />
gut einstellen kann. Nachdem dem Erspüren des Körpers, seiner<br />
Aufliegefläche am Boden und dem Spüren einzelner Körperteile ausführlich<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wurden, wird folgenden Fragen nachgespürt:<br />
"Kannst Du Dein Gewicht am Boden spüren?<br />
Wie schwer, wie leicht fühlst Du dich an?<br />
Wenn Du Dein Gewicht, Deine Gewichtigkeit spürst, findest Du darin etwas von<br />
deiner Wichtigkeit, von Deiner Kostbarkeit?<br />
Kannst Du Dich als Kostbarkeit empfinden?"<br />
Dabei ist das subjektive Empfinden des eigenen Gewichts unabhängig vom<br />
Körpergewicht, sondern korreliert mit dem Grundwert. (BÖTTCHER-<br />
POETSCH 1996,20)<br />
Aus der Gestalttherapie möchte ich in diesem Zusammenhang wieder eine<br />
Wahrnehmungsübung anführen:<br />
Übung: Ich mag - ich mag nicht<br />
Laß' deine Aufmerksamkeit von einem Gegenstand zum anderen schweifen;<br />
achte dabei auf die Gefühle, die auftauchen und sprich diese Gefühle jedesmal<br />
aus, etwa "Ich mag dies", oder "Das mag ich nicht". Unterscheide dabei auch<br />
zwischen den einzelnen Teilen des Gegenstandes. "Dies mag ich daran, aber<br />
das mag ich daran nicht". Und schließlich, sobald dir diese Aufgabe<br />
leichtfällt, unterscheide zwischen deinen Gefühlen, etwa so: "Für dies<br />
empfinde ich Ablehnung" oder "Für das empfinde ich Haß" und so weiter<br />
(nach PERLS, HEFFERLINE & GOODMAN 1991, 81)<br />
Die Themenbereiche beim Grundwert sind das Spüren von Wärme und<br />
Geborgenheit, das Genießen, Lebensfreude und Lebensenergie, mit sich<br />
selbst in Beziehung und in den Dialog treten.<br />
Die folgende Übung gibt einen Einblick auf den Status quo der Lebensenergie<br />
(oder Lebenslust). Interessant ist es, diese Übung zu verschiedenen Phasen<br />
der Therapie zu wiederholen, um Veränderungen zu dokumentieren.<br />
18
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Lebenslust visualisieren<br />
Nach einer Entspannungsübung lasse ich ein Bild aus meinem Inneren<br />
aufsteigen, das meine Lebenslust/Lebensenergie symbolisiert. Dieses Bild<br />
bringe ich dann zu Papier.<br />
Im folgenden Abschnitt habe ich einige Möglichkeiten gesammelt, wie ich mir selbst<br />
Wärme und Geborgenheit schenken kann. Diese Liste ist sicher nicht vollständig<br />
und soll beliebig erweitert werden!<br />
Wärme und Geborgenheit spüren<br />
- eingekuschelt in eine warme, weiche Decke<br />
- ein heißes Vollbad nehmen<br />
- die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren<br />
- heißen Tee trinken und die Wärme im Mund und im Inneren des Körpers<br />
spüren<br />
- die Berührung und Umarmung eines anderen Menschen genießen<br />
- ein Erlebnis, daß uns Geborgenheit gegeben hat erinnern oder visualisieren<br />
- mich selbst umarmen und streicheln<br />
- mich selbst massieren<br />
- zu mir selbst zärtlich sein<br />
- mich liebevoll eincremen<br />
- mir mein Lieblingsessen kochen und bei Kerzenlicht genießen<br />
- mir selbst einen Urlaubs- oder Faulenztag schenken<br />
- mir selber einen Brief schreiben<br />
- mit mir selbst liebevoll sprechen und dabei den eigenen Namen in<br />
liebevollem Tonfall aussprechen oder einen Kosenamen für mich<br />
selber finden<br />
Es kann hilfreich sein, darüber eine Zeitlang Tagebuch zu führen, und dabei<br />
auch kleine, alltägliche Genüsse zu vermerken, wie beispielsweise eine<br />
Kaffeepause, das Lächeln eines Menschen, die Freude über einen klaren<br />
Himmel oder strahlende Farben. Möglicherweise entdeckt man Genüsse,<br />
auch Kleinigkeiten, die einem gut tun, an die man aber selten denkt? Ein<br />
solches Tagebuch zu führen kann helfen, Werte aufzuspüren und<br />
wiederzuentdecken. Oftmals wird der Blickpunkt zu sehr auf die Defizite und<br />
Belastungen des Alltags gelegt.<br />
19
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Für mich ist auch die Selbstbefriedigung, solange sie ohne Schuldgefühle als<br />
wärmendes, zärtliches Erlebnis, als "sinnlich gestaltete Zeit mit mir allein"<br />
(MICHAEL-HEUCHERT 1994, 36) erlebt werden kann, ein wichtiger<br />
Bereich der Grundwerterfahrung. Sie ist eine Möglichkeit, unseren Körper,<br />
seine Bedürfnisse und Gefühle kennenzulernen und hat daher auch hohe<br />
therapeutische Relevanz zur Heilung einer gestörten Körperbeziehung.<br />
MICHAEL-HEUCHERT beschreibt die Selbstbefriedigung einerseits als<br />
körperliche Selbstwert-Pflege (MICHAEL-HEUCHERT 1994, 56) und einen<br />
Moment der Selbstliebe, in der "ich der Person ansichtig werde, die hinter<br />
den Eigenschaften und Eigenarten steckt" (dies., 1994, 22) und spricht damit<br />
von der dritten Ebene der Grundmotivationen. An anderer Stelle beschreibt<br />
sie die Selbstbefriedigung aber auch als Grundwert-Erlebnis (dies., 1994,<br />
24 und 30). Meines Erachtens gehört die Selbstbefriedigung vorwiegend<br />
zum Grundwert, wenn auch Aspekte der dritten Ebene (Selbstannahme,<br />
Annahme und Akzeptieren des eigenen Körpers) eine Rolle spielen mögen.<br />
LANGE (1991) zeigt in seinem empfehlenswerten Buch, daß die<br />
Kontaktaufnahme mit dem eigenen Körper, den eigenen Gefühlen und<br />
Erinnerungen ganz einfach ist und nur ein wenig Aufmerksamkeit erfordert. Er<br />
empfiehlt, sich selbst nach innen und außen anzusprechen. Nachfolgend seien<br />
ein paar Beispiele angeführt:<br />
Dialog mit sich selbst<br />
"Hand, ich spüre dich jetzt."<br />
"Freude, ich mag dich."<br />
"Wut, es fällt mir schwer, dich anzunehmen."<br />
"Herz, wie fühlst du dich?"<br />
"Aufregung, ich spüre dich."<br />
Sehr fruchtbar ist diesbezüglich auch die Arbeit mit den eigenen Symptomen.<br />
Auf der zweiten Ebene geht es dabei darum, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, in<br />
Beziehung und Dialog zu treten. Das kann einerseits durch Zeichnen<br />
passieren, anderseits durch den direkten Dialog, zum Beispiel durch das<br />
Ansprechen des Magengeschwürs, der Angst, usf. Das Symptom kann dann<br />
ebenfalls zu Wort kommen. Dadurch kann es zu einem längeren, sehr<br />
aufschlußreichen Dialog kommen. Auf der dritten Ebene geht es dann darum,<br />
zu den Symptomen stehen zu lernen, und sie auch nach außen vertreten<br />
zu können.<br />
20
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Übungen zur dritten Grundmotivation<br />
Beim Selbstwert geht es um das So-Sein-Dürfen und Selbst-Sein-Dürfen.<br />
Existentielle Bedeutung haben die Themenbereiche Selbstdistanzierung,<br />
Selbstachtung und Selbstannahme als einzigartige Person.<br />
Übung zum eigenen Gesicht<br />
Ich setze mich vor einen Spiegel und betrachte in Ruhe das eigene<br />
Gesicht. Dabei nehme ich mir Zeit. Ich versuche alle Details meines<br />
Gesichtes wahrzunehmen. Dann schließe ich die Augen und ertaste mein<br />
Gesicht mit meinen Händen. Auch dafür nehme ich mir ausreichend Zeit.<br />
Stehe ich zu meinem Gesicht?<br />
Achte ich mein Gesicht?<br />
Kann ich mich damit sehen lassen?<br />
Was löst mein Gesicht bei mir aus?<br />
Was glaube ich, löst es bei anderen aus?<br />
Welche Erfahrungen habe ich mit meinem Gesicht schon gemacht?<br />
Wenn ich mein Gesicht im Spiegel betrachte, welche Gedanken gehen mir<br />
dabei durch den Kopf, welche Gefühle steigen auf? Was geht in mir vor?<br />
Übung zur zweiten und dritten Haut<br />
Unter zweiter und dritter Haut werden üblicherweise Kleidung und Wohnung<br />
verstanden. Folgende Fragen können hier reflektiert werden:<br />
Habe ich in dem Bereich Kleidung (Wohnung) meinen eigenen Stil gefunden?<br />
Kann ich zu meinem Stil stehen, vor mir selbst/vor anderen?<br />
Sehr brauchbar ist hier auch der Ansatz der Psychosynthese, der davon<br />
ausgeht, daß in unserem Inneren verschiedene "Teilpersönlichkeiten"<br />
nebeneinander existieren. Daher ist es im Bestreben, sich selber besser<br />
kennenzulernen hilfreich, die einzelnen Persönlichkeitsanteile zu entdecken und<br />
mit ihnen vertraut zu werden.<br />
21
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
"Erkennung der Teilpersönlichkeiten<br />
1. Wählen Sie eine Ihnen wichtige Eigenschaft oder Verhaltensweise.<br />
2. Schließen Sie die Augen, und werden Sie sich dieses Teils in Ihnen voll<br />
bewußt. Lassen Sie dann ein Bild in Ihrem Inneren entstehen, das diesen<br />
Teil darstellt: das kann eine Frau sein, ein Mann, ein Tier, ein Kobold, ein<br />
Gegenstand, Sie selber in einer Maske, ein Monster, irgendein anderer<br />
Gegenstand oder eine Person, wer oder was auch immer Ihnen in den<br />
Sinn kommt. Versuchen Sie nicht, das Bild absichtlich zu konstruieren. Lassen<br />
Sie zu, daß es von alleine aufsteigt und sich formt.<br />
3. Sobald das Bild resp. die Gestalt Form angenommen hat, geben Sie ihr genügend<br />
Zeit, damit sie sich Ihnen offenbaren kann. Lassen Sie es zu, daß sie sich<br />
ändert, wenn sie sich spontan verändern will, und geben Sie ihr auch die<br />
Gelegenheit, Ihnen ihre anderen Aspekte zu zeigen. Treten Sie in Kontakt<br />
mit der Atmosphäre, die von der Gestalt ausgeht.<br />
4. Nun lassen Sie die Gestalt sprechen und sich selbst ausdrücken. Lassen Sie<br />
ihr genügend Raum, über sich selbst, ihre Gewohnheiten und Bedürfnisse zu<br />
reden. Wenn Sie wollen, können auch Sie mit ihr reden und Fragen stellen<br />
(selbst wenn es sich um einen Gegenstand handelt, kann dieser dennoch mit<br />
Ihnen einen Dialog führen. Im Reich der Phantasie ist alles möglich). Sie<br />
stehen einer Teilpersönlichkeit gegenüber, die mit einem eigenen Leben und<br />
einer eigenen Intelligenz ausgestattet ist.<br />
5. Geben Sie nun dieser Teilpersönlichkeit einen passenden Namen, der<br />
Ihnen später helfen wird, sie zu identifizieren: der Nörgler, der Künstler, der<br />
Wachhund, der Skeptiker, der Unsichere, der Spinner, der Brummbär, der<br />
Besserwisser, usw. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, man kann sich dabei<br />
richtig austoben. Schließlich schreiben Sie alles auf, was Ihnen im<br />
Zusammenhang mit dieser Teilpersönlichkeit in den Sinn kommt: ihre<br />
Eigenschaften, ihre Gewohnheiten, ihre Besonderheiten" (FERRUCCI 1986,<br />
57f).<br />
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es in der therapeutischen Arbeit<br />
besonders fruchtbar ist, Teilaspekte der Persönlichkeit - seien es jetzt solche<br />
aus obiger Übung oder andere aus Träumen, Imaginationen oder aus der<br />
Arbeit mit dem inneren Kind - künstlerisch gestalten zu lassen. Ob das in Form<br />
von Zeichnungen oder Collagen, Tonarbeiten, etc. geschieht bleibt dabei dem<br />
Klienten überlassen.<br />
22
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
"Handwerkliche Schöpfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Seelenarbeit.<br />
(...) Man kann einen Teil der eigenen Macht und Stärke zurückfordern, wenn<br />
man sieht, daß man etwas Künstlerisches und Phantasievolles mit den eigenen<br />
Händen schafft - einen Talisman aus bunten Fäden, eine Skulptur,<br />
irgendetwas Ureigenes, Handgemachtes. Mit solchen Kunstwerken wird nicht<br />
nur dem momentanen persönlichen Weltverständnis ein kleines Denkmal<br />
gesetzt, das Geschaffene ist zugleich auch ein liebevoller Wegweiser für<br />
alle, die noch diesen Weg gehen." (ESTES 1993, 22)<br />
Wie bereits erwähnt, gehört auch die Arbeit mit dem inneren Kind zur<br />
dritten Ebene der Grundmotivationen. Wieder geht es darum, das innere<br />
Kind kennenzulernen, es für sich selbst anzunehmen und zu ihm zu stehen.<br />
ARMINGER (1993) beschreibt in ihrem Buch zu diesem Thema eine ganze<br />
Reihe von Übungen, die dabei einen guten Zugang schaffen.<br />
Bei der folgenden Nähe-Distanz-Übung ist es wichtig, die richtige Position für<br />
sich zu finden und dabei in Augenkontakt mit der Person gegenüber zu<br />
bleiben. Dabei können ruhig verschiedene Positionen spielerisch ausprobiert<br />
werden, was nötig sein kann, um die Position, die in dem Augenblick die<br />
Eigene, "Stimmige" ist, zu finden.<br />
Nähe-Distanz-Übung<br />
Zwei Personen stellen sich in einiger Entfernung voneinander auf. Während<br />
der ganzen Übung wird Augenkontakt gehalten. Die eine Person bleibt die<br />
ganze Zeit über ruhig stehen, während die andere Person sich langsam<br />
nähert. Sie versucht dabei eine Position zu finden, die ihrem momentanen<br />
Bedürfnis nach Nähe/Distanz entspricht, unabhängig davon, was die zweite<br />
Person vielleicht möchte oder denken könnte. Wenn diese Position<br />
gefunden werden konnte, kann es sehr interessant sein, "nicht stimmige"<br />
Positionen absichtlich einzunehmen, zum Beispiel viel näher zu gehen, als<br />
es dem augenblicklichen Bedürfnis entspricht.<br />
Danach werden die Rollen getauscht.<br />
Konnte ich meine Position finden?<br />
Habe ich den Augenkontakt halten/aushalten können? Welche<br />
Gefühle sind mir aufgestiegen?<br />
Habe ich auf die andere Person Rücksicht genommen? Konnte ich<br />
frei verschiedene Positionen ausprobieren? Wie ist es mir als Partner<br />
in dieser Übung gegangen?<br />
23
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Übungen zur vierten Grundmotivation<br />
Lebensqualität ergibt sich aus der Erfahrung des Sinns der<br />
eigenen Existenz, der Verwirklichung von Werten auf dem<br />
Hintergrund der Bedingungen der Situation und den Möglichkeiten<br />
der Person (LÄNGLE 1987).<br />
In den folgenden Übungen geht es immer wieder um Wünsche, die noch<br />
nicht erfüllt worden sind. Die Existenzanalyse unterscheidet zwischen<br />
Wünschen und Wollen. Das Wollen ist ein intentionaler Akt, es gibt eine<br />
Werteaffektion und nach einer bewußten Entscheidung wird die<br />
Wertverwirklichung angestrebt. Die konkrete Realisierung ist also nicht mehr<br />
weit. Das Wollen ist aber nicht notwendigerweise an Wünsche gebunden.<br />
Das Wünschen ist im Unterscheid zum Wollen passiver, die Realisierbarkeit<br />
ist noch nicht voll umrissen, das Ziel des Wunsches noch recht diffus.<br />
Trotzdem denke ich, daß Wünsche durchaus auch eine therapeutische<br />
Relevanz haben, nämlich insofern, als sie eine Vorstufe zum Wollen sein<br />
können. Über Wünsche ist es möglich, potentielle Werte aufzuspüren.<br />
Insofern glaube ich, daß den Wünschen in der therapeutischen Arbeit mehr<br />
Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.<br />
Zukunftsübung<br />
"Nehmen Sie sich ein Weilchen Zeit, lassen Sie Ihre Gedanken baumeln,<br />
folgen sie ihnen auf den Wegen, träumen Sie ein wenig und entspannen Sie<br />
sich. Stellen Sie sich nun vor, Sie hätten viel Zeit, weit mehr, als in Ihrem<br />
momentanen Leben. Was würden Sie alles tun? Nehmen Sie einen Zettel<br />
zur Hand und schreiben Sie Ihre Pläne auf. Träumen sie dann weiter, was<br />
wäre, wenn Sie mehr Geld/Zeit hätten als momentan...? (...) Lesen Sie sich<br />
Ihre Pläne nun einmal mit liebevoller Aufmerksamkeit durch. Sind diese<br />
Aktivitäten wirklich von Zeit und Geld abhängig?" (WEBER 1992, 29)<br />
Stellen Sie eine möglichst lange Liste von all dem zusammen, was Ihnen<br />
Vergnügen bereiten würde - am besten Ausgefallenes wie: mit den Zehen<br />
Kreise im sonnenwarmen Sand zeichnen, Unkraut jäten und dabei Mozart<br />
hören, nackt in den sommerlichen Regen hineinlaufen, etc. Welche<br />
Aktivitäten erlauben sie sich? (nach ARMINGER 1993, 136)<br />
24
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Bestandsaufnahme<br />
Bei dieser Übung geht es darum, sämtliche Aktivitäten in meinem augenblicklichen<br />
Leben in einem Tortendiagramm einzutragen, entsprechend den Relationen<br />
meiner Zeitportionen. Dann überlege ich mir: Was tue ich davon gerne?<br />
Diese Tortenstücke male ich mit meiner Lieblingsfarbe an. Was ich am<br />
wenigsten mag, male ich mit einer Farbe an, die ich nicht mag. Bin ich mit<br />
dem Ergebnis zufrieden? Wie könnte ich in meinem Diagramm die Portionen<br />
zu meinen Gunsten verändern? Was bräuchte ich dazu?<br />
Drehbuch des Lebens<br />
Ich beschreibe mein Leben in einem Drehbuch, so, wie es Idealerweise die<br />
nächsten fünf (zehn,...) Jahre weitergehen könnte. Dabei habe ich alle<br />
Freiheiten. Was könnte ich davon realisieren, trau ich mir aber nicht zu?<br />
Folgende Fragen können hierbei ebenfalls nützlich sein, um Werte<br />
aufzuspüren, die ich in meinem jetzigen Leben nicht verwirkliche oder zu<br />
wenig pflege:<br />
Wenn ich noch 5 Jahre zu leben hätte, was würde ich noch tun?<br />
Wenn ich noch ein Jahr zu leben hätte, wie würde ich dieses Jahr gestalten?<br />
Wenn ich nur mehr einen Monat hätte, was würde ich tun?<br />
Wie würde ich den allerletzten Tag meines Lebens verbringen wollen?<br />
Welche drei Dinge würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen?<br />
Welche drei Menschen würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen?<br />
Mensch zu sein heißt ausgerichtet zu sein auf etwas, das nicht wieder er<br />
selbst ist. Denn "...nur in dem Maße, in dem der Mensch Sinn erfüllt und<br />
Werte verwirklicht - in dem Maße erfüllt und verwirklicht er auch sich selbst:<br />
Selbstverwirklichung stellt sich dann von selbst ein - als Wirkung der<br />
Werteverwirklichung und der Sinnerfüllung, aber nicht als deren Zweck"<br />
(FRANKL 1989,42).<br />
25
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Nachwort<br />
Die vorliegende kleine Sammlung von Übungen aus<br />
verschiedenenTherapierichtungen zu den personalen Grundmotivationen erhebt<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern versteht sich vielmehr als ein<br />
anstoß zum Sammeln, Modifizieren und Selberausdenken von weiteren<br />
Übungen, die in der Therapeutischen Arbeit nützlich sein können. Dabei können<br />
die Übungen selber als Werte und Wertverwirklichungsmöglichkeiten gesehen<br />
werden und steigern beim Tun auch den Selbstwert. Denn:<br />
"Unter Selbstwert versteht man aus existenzanalytischer Sicht die Erfahrung<br />
eigener Werthaftigkeit im Erleben von WErtvollem und durch Schaffen von<br />
Wertvollem" (ECKHARDT, zit. nach WAIBEL 1994, 162).<br />
26
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
Literaturverzeichnis<br />
ARMINGER, Margret (1993): Das innere Kind. München: Heyne.<br />
BÖTTCHER-POETSCH, Anke (1996): Wertwahrnehmung. Ein körperorientierter<br />
Ansatz. Abschlußarbeit für die Beraterausbildung bei der GLE, Wien.<br />
BUDJUHN, Anneliese (1992): Die psychosomatischen Verfahren. Konzentrative<br />
Bewegungstherapie und Gestaltungstherapie in Theorie und Praxis. Dortmund:<br />
Verlag Modernes Lernen.<br />
ESTES, Clarissa Pinkola (1993): Die Wolfsfrau. Die Kraft der weiblichen<br />
Urinstinkte. München: Heyne.<br />
FERRUCCI, Piero (1987): Werde was du bist. Selbstverwirklichung durch<br />
Psychosynthese. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.<br />
FRANKL, Viktor E. (1979): Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine<br />
Auswahl aus dem Gesamtwerk. München: Piper Verlag.<br />
FRANKL, Viktor E (1989): Der leidende Mensch. Anthropologische<br />
Grundlagen der Psychotherapie. München: Serie Piper.<br />
GRÜN, Anselm (1995): Selbstwert entwickeln - Ohnmacht meistern. Spirituelle<br />
Wege zum inneren Raum. Stuttgart: Kreuz Verlag.<br />
LÄNGLE, Alfried (1987): Sinnvoll leben. Wegweiser zum Leben. St.Pölten:<br />
Niederösterreichisches Pressehaus.<br />
LÄNGLE, Alfried (1994, 1996): Die personalen Grundmotivationen.<br />
Unveröffentlichtes Thesenpapier.<br />
LÄNGLE, Alfried (1997): Modell einer existenzanalytischen Gruppentherapie für<br />
die Suchtbehandlung. In: Süchtig sein. Entstehung, Formen und Behandlung<br />
von Abhängigkeiten. Erweiterter Tagungsbericht 1/1993 der GLE<br />
LANGE, Klaus (1991): Herz, was sagst du mir? Selbstvertrauen durch<br />
innere Erfahrungen. Stuttgart: Kreuz Verlag.<br />
LOWEN, Alexander (1988): Bio-Energetik. Therapie der Seele durch Arbeit mit<br />
dem Körper. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.<br />
27
Mag. Claudia Prendinger GLE-Abschlussarbeit<br />
LOWEN, Alexander und Leslie (1977): Bioenergetik für jeden. Das vollständige<br />
Übungshandbuch. München: Peter Kirchheim Verlag.<br />
LUSS, Karin (1996): Schizophrenie unter dem Blickwinkel der personalen<br />
Grundmotivationen. In: Existenzanalyse 3. Wien: GLE.<br />
MICHAEL-HEUCHERT, Angela (1994): Selbstbefriedigung als SelbstWert-<br />
Erleben. Existenzanalytische Versuche zur Werthaftigkeit der<br />
Selbstbefriedigung. Abschlußarbeit zur Ausbildung in EA und LT, GLE.<br />
ORGLER, Christa: Fortbildungsseminar zu den personalen Grundmotivationen,<br />
am 30.11.1996 und am 11.1.1997<br />
PERLS, Frederick S.; HEFFERLINE Ralph F. & GOODMAN, Paul (1991):<br />
Gestalttherapie Praxis. München DTV.<br />
STANGL, Marie-Luise (1984): Jede Minute sinnvoll leben. Vertrauen zu sich<br />
selbst gewinnen. Düsseldorf: Econ.<br />
STEVENS, John O. (1975): die Kunst der Wahrnehmung. München:<br />
Christian Kaiser Verlag.<br />
WEBER, Marion (1992): Mit sich selbst in Einklang kommen. Eine<br />
Einführung in die Gestalttherapie. Freiburg im Breisgau: Herder.<br />
WIDHALM, Petra & RECHBERGER, Elfi (1997): Kreativer Tanz und<br />
Bewegung. - Seminar für Bewegungsanalytischen Tanz. Wien: Club alpha, am<br />
20.3.-23.4.1997.<br />
28