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Infomappe - Merck Jugend forscht - Merck KGaA

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Kurzfassung Stand 26<br />

30 Jahre <strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> @ <strong>Merck</strong>; Hessischer Landeswettbewerb am 14. und 15. März 2012<br />

www.merck.de/jugend-<strong>forscht</strong><br />

Fachgebiet Mathematik/Informatik<br />

Thema Wahrscheinlichkeitstheoretische Analyse des Mehrheitswahlrechts<br />

Teilnehmer: Name (Alter) Anschrift Schule/Institution/Betrieb<br />

Frederic Alberti (18) 35037 Marburg Gymnasium Philippinum<br />

Marburg<br />

Wahrscheinlichkeitstheoretische Analyse des Mehrheitswahlrechts – Kurzfassung<br />

Betreuung: Herr Rolbetzki<br />

Ort der Projekterstellung: privat/zu Hause<br />

Die Idee des Mehrheitswahlrechts ist so alt wie die der Demokratie selbst. Bei der klassischen Konzeption eines<br />

mehrheitswahlrechtlichen Systems bekommt jeder Wähler eine Stimme, die er einem Kandidaten seiner Wahl<br />

gibt. Nach dem Wahlgang werden diese gezählt und der Kandidat, der die meisten Stimmen erhalten hat, wird<br />

zum Sieger erklärt. Ein intuitives, transparentes System und auf den ersten Blick eine faire Sache.<br />

Wie so oft bei solch trügerisch einfachen Ideen, erkennt man auch hier die diesem Wahlprinzip innewohnende<br />

Problematik erst auf den zweiten Blick. So fragt man sich oft, ob es gerecht ist, dass ein Kandidat, der sich mit<br />

gerade einmal 21% der Gesamtstimmen gegen seine 5 Konkurrenten durchgesetzt hat, trotzdem "zu 100%<br />

gewinnt" – Das Mehrheitswahlrecht berücksichtigt ja nicht wie knapp eine Wahl ausgegangen ist. Alles was<br />

zählt, ist die schiere Anzahl der Stimmen.<br />

Ein weiterer möglicher Kritikpunkt bezieht sich auf den Grundsatz „ein Wähler – eine Stimme“, da es<br />

unangemessen erscheint, den politischen Willen eines Wählers auf diese eine Stimme zu reduzieren. In aller<br />

Regel wählt ein Wähler ja nicht einfach nur einen Kandidaten, sondern bildet in seiner Vorstellung, ob bewusst<br />

oder unbewusst, eine Rangfolge aus, in der er die zur Wahl stehenden Kandidaten seiner Sympathie<br />

entsprechend ordnet.<br />

Im Rahmen einer Klassensprechenwahl kann es passieren, dass ein Kandidat die Wahl gewinnt, obwohl er von<br />

der überwiegenden Mehrheit der Schüler regelrecht gehasst wird. Im Vorfeld hätten sich diese Schüler<br />

zusammenschließen können, um, statt den eigenen Favoriten zu wählen, sich auf einen Gegenkandidaten zu<br />

einigen und damit den Sieg des aus ihrer Sicht verhassten Kandidaten zu verhindern.<br />

Tatsächlich hat der amerikanische Mathematiker Arrow bereits einen Satz aufgestellt, der besagt, dass es bei<br />

jedem noch so ausgefeilten Wahlsystem dazu kommen kann, dass eine Gruppe von Wählern sich hätte<br />

zusammenschließen können, um das Ergebnis in ihrem Sinne zu manipulieren.<br />

In dieser Arbeit wird nicht nur gezeigt, dass der Satz von Arrow für das Mehrheitswahlrecht gilt (dies wäre nichts<br />

Neues), sondern auch,dass ab einer gewissen Anzahl von Wählern praktisch jedes Wahlergebnis eine<br />

Manipulation in der oben beschriebenen Art und Weise zulässt.<br />

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