Infomappe - Merck Jugend forscht - Merck KGaA
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Kurzfassung Stand 21<br />
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften<br />
Thema Eisenhüttenschlacke aus dem Odenwald – Entwicklung einer Methode zur<br />
Verhüttungsverfahrensanalyse<br />
Teilnehmer: Name (Alter) Anschrift Schule/Institution/Betrieb<br />
Anne Schmitt (18) 69509 Mörlenbach Martin-Luther-Schule<br />
Rimbach<br />
30 Jahre <strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> @ <strong>Merck</strong>; Hessischer Landeswettbewerb am 14. und 15. März 2012<br />
www.merck.de/jugend-<strong>forscht</strong><br />
Betreuung: Herr Beuth<br />
Ort der Projekterstellung: Martin-Luther-Schule<br />
Über die historische Hüttentätigkeit im Odenwald ist wenig bekannt, u. a. auch, weil Überreste, mit deren Hilfe<br />
man eine Aussage treffen könnte, nicht mehr vorhanden oder schwer zugänglich sind. In dieser Arbeit geht es<br />
um Möglichkeiten, Rückschlüsse auf das verwendete Verhüttungsverfahren zu ziehen ohne z. B. einen Ofen<br />
vorliegen zu haben. Dies geschah anhand von Schlackestücken, die an Stellen gesammelt wurden, an denen<br />
Verhüttung stattgefunden hat. Schlacken entstehen bei der Erzverhüttung und wurden meist als Abfallprodukt<br />
auf Halden gelagert wo sie bis heute zu finden sind. An drei verschiedenen Orten (Weschnitz, Rohrbach und<br />
Hippelsbach) wurden Schlackeproben genommen.<br />
Die magnetischen und chemischen Eigenschaften der Schlacke führten zu folgenden Hypothesen:<br />
1) Die Schlacke enthält Eisen, welches in unterschiedlichen Formen vorliegen kann und somit auch<br />
verschiedene magnetische Eigenschaften aufweist. Die magnetische Suszeptibilität kann man mithilfe eines<br />
Kappameter messen. Das Kappameter ist für die Feldforschung vor Ort sehr gut geeignet. Dieser Wert könnte<br />
in einer Korrelation zum Eisengehalt und somit zum verwendeten Verfahren stehen.<br />
2) Die Ermittlung des Eisen- und Mangangehaltes der verschiedenen Schlacken lässt einen Rückschluss auf<br />
das verwendete Verfahren (direkt oder indirekt) zu.<br />
Für die erste Hypothese wurden ganze Stücke mit dem Kappameter gemessen. Dabei konnte eine starke<br />
Inhomogenität der Schlacken festgestellt werden, deshalb wurden die Proben gepulvert und erneut gemessen.<br />
Aufgrund der Inhomogenität und der benötigten Pulverisierung der Proben ist der Einsatz des Kappameters in<br />
der Feldforschung für eine schnelle Aussage nicht geeignet.<br />
Für die chemische Analyse der Proben (zweite Hypothese) wurden die gepulverten Schlackestücke mithilfe von<br />
konzentrierter Salzsäure aufgeschlossen und anschließend wurde mit Teststäbchen und Fotometer der Eisen-<br />
und Mangangehalt bestimmt. Aus der Summe von Eisen- und Mangangehalt kann man laut Kronz (2001 und<br />
2003) u. a. auf das Verhüttungsverfahren schließen. Demnach müsste an allen Standorten das indirekte<br />
Hochofenverfahren angewendet worden sein. Beim Standort Hippelsbach weist von der Lage her aber nichts<br />
auf eine indirekte Verhüttung hin. Deshalb sollte in Zukunft noch genauer überprüft werden, wie gut sich das<br />
untersuchte Material von Kronz mit dem aus dem Odenwald vergleichen lässt.<br />
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