Infomappe - Merck Jugend forscht - Merck KGaA

Kurzfassung Stand 17
Thema Schopftintlinge und 3 Tage Abstinenz?
Teilnehmer: Name (Alter) Anschrift Schule/Institution/Betrieb
30 Jahre Jugend forscht @ Merck; Hessischer Landeswettbewerb am 14. und 15. März 2012
www.merck.de/jugend-forscht
Fachgebiet Chemie
Ulrike Franz (19) 61137 Schöneck Hohe Landesschule Hanau
Hanau
Anna Taranko (18) 63526 Erlensee Hohe Landesschule Hanau
Hanau
Betreuung: Herr Rothweil
Ort der Projekterstellung: Hohe Landesschule Hanau
Im Faltentintling wurde bereits die Aminosäure Coprin nachgewiesen. Bei Hitze (kochen) oder saurem Milieu
(Magen) zerfällt diese in zwei Substanzen. Eine davon hemmt das Enzym Acetaldehyddehydrogenase
(ALDH2), das den Alkoholabbau im menschlichen Körper katalysiert. Es entsteht nach geringstem
Alkoholverzehr das Coprinus-Syndrom, das einem heftigen "Kater" ähnelt.
Schopftintlinge (Coprinus comatus) gehören derselben Gattung (Tintlingsartige, Coprinaceae) an. In
Pilzbüchern werden sie als essbar aufgeführt, jedoch nur die jüngeren Exemplare, da sich der (über-)reife
Fruchtkörper des Pilzes schnell zersetzt. Bezüglich des Copringehaltes im Schopftintling gibt es in der Literatur
uneinheitliche Angaben.
Wir machten es uns deshalb zur Aufgabe, selbst hergestellte Extrakte aus eigens gesammelten Pilzproben
jüngerer und mittlerer Reifestadien auf die Anwesenheit von Coprin bzw. auf deren inhibierende Wirkung auf
ALDH2 hin zu überprüfen. Die Untersuchungen erfolgten indirekt, d. h. über die photometrische Bestimmung der
Aktivität der Aldehyddehydrogenase anhand des NAD(P)/NAD(P)H-Systems unter verschiedenen
Bedingungen.
Wir konnten dabei eine eindeutig hemmende Wirkung unserer Extrakte auf das Enzym nachweisen. Weitere
Experimente müssen zeigen, ob Coprin als (alleinige) Ursache dafür zu benennen ist, oder ob andere Faktoren
einen hemmenden Einfluss haben.
Die Ergebnisse können u. a. als weiterer Beitrag in der Diskussion über die Folgen des Genusses des
Speisepilzes in Verbindung mit Alkohol verstanden werden.
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