Infomappe - Merck Jugend forscht - Merck KGaA
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Kurzfassung Stand 15<br />
Thema Nanopartikel – ein trojanisches Pferd?<br />
Teilnehmer: Name (Alter) Anschrift Schule/Institution/Betrieb<br />
30 Jahre <strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> @ <strong>Merck</strong>; Hessischer Landeswettbewerb am 14. und 15. März 2012<br />
www.merck.de/jugend-<strong>forscht</strong><br />
Fachgebiet Chemie<br />
Ursula Katharina Waschke (17) 35745 Herborn Johanneum-Gymnasium Herborn<br />
Herborn<br />
Liesa Röder (18) 35759 Driedorf-Roth Johanneum-Gymnasium Herborn<br />
Herborn<br />
Betreuung: Frau Sukkau<br />
Ort der Projekterstellung: Johanneum-Gymnasium Herborn<br />
Bei der Nanotechnologie handelt es sich um ein vergleichsweise neues Forschungsgebiet der Chemie und<br />
verwandter Wissenschaften, deren Ergebnisse aber schon verbreitet Eingang in die Alltagswelt gefunden haben. So<br />
werden Nanopartikel (Teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 Nanometern) heutzutage schon Körperpflegemitteln und<br />
Kosmetika zugesetzt oder finden sich z. B. in Schuhcreme.<br />
In unserer experimentellen Arbeit sind wir der Frage nachgegangen, ob dies für den Konsumenten ausschließlich<br />
vorteilhaft ist, oder ob nicht die Gefahr besteht, dass solche Nanopartikel bei Hautkontakt unbeabsichtigt in<br />
Organismen aufgenommen werden können. Falls das der Fall ist, könnten sie anhaftende oder in ihrem Innern<br />
angereicherte Stoffe in den Organismus einführen, und das könnte eventuell negative Folgen haben.<br />
Zur Untersuchung dieser Möglichkeit haben wir zunächst, nach einer im Internet veröffentlichten internationalen<br />
Forschungsarbeit, in unserem schulischen Chemielabor Nanopartikel herzustellen versucht. Die Überprüfung in<br />
Kooperation mit der Universität Gießen (TEM-Aufnahmen) ergab, dass wir in einem aufwändigen Herstellungsverfahren<br />
tatsächlich in der Lage waren, Nanopartikel herzustellen.<br />
Anschließend haben wir diese mit einem Fluoreszenzfarbstoff (Rhodamin) markiert und in lebende Zellen<br />
eingeschleust. Dabei haben wir unter anderen mit der Anzucht von Einzellern (Pantoffeltierchen) und verschiedenen<br />
Pflanzen (Hyazinthen, Wasserpest) experimentiert, bis wir nach vielen Untersuchungen die Küchenzwiebel (Allium<br />
cepa) als das am besten geeignete Untersuchungsobjekt herausfanden. Hier wurden Wurzelzellen untersucht, die bei<br />
der Anzucht auf Wasser mit farbmarkierten Nanopartikeln in Kontakt gekommen waren. Zum Vergleich wurden<br />
Blindproben mit reinem Wasser bzw. mit in Wasser gelöstem Farbstoff durchgeführt.<br />
Der technisch äußerst schwierige Nachweis der Nanopartikel in den Zellen bereitete uns die größten Probleme. Nach<br />
einigen weniger erfolgreichen methodischen Versuchen (Fluoreszenznachweis bzw. mit Hilfe der Absorptions-<br />
Spektroskopie) wurde die Methode der mikroskopischen Untersuchung von Wurzelquerschnitten gewählt.<br />
Das Ergebnis unserer Untersuchung ist, dass in den Ansätzen mit farbmarkierten Nanopartikeln optisch tatsächlich<br />
eine Aufnahme in die Wurzelzellen und in den Leitungsbahnen nachweisbar ist. Man kann die Rotfärbung auf der<br />
Zellebene gut erkennen, obwohl das Wasser zur Anzucht selbst vom Aussehen her absolut farblos ist. In den<br />
Vergleichsansätzen mit dem in Wasser gelösten Rhodamin (deutliche Rotfärbung der Anzuchtlösung) findet sich auch<br />
nach den gleichen Zeiten eine Färbung, was aber der normalen Aufnahme von wasserlöslichen Farbstoffen im<br />
Rahmen des Wassertransports entspricht.<br />
Da das Rhodamin an die Nanopartikel gekoppelt ist, beweist das Vorhandensein von gefärbten Zellen in der Wurzel<br />
aus farbloser Anzuchtlösung die Aufnahme der Nanopartikel. Damit ist unserer Meinung nach bewiesen, dass<br />
Nanopartikel in lebende Zellen aufgenommen werden können, zumindest bei Allium cepa und Elodea canadensis.<br />
Das Gleiche könnte aber auch in unserer Umwelt passieren, entweder direkt über die Haut (wozu wir allerdings durch<br />
unsere pflanzlichen Versuchsobjekte keine Aussage machen können) oder auf dem Umweg über die Nahrungskette,<br />
falls Abwässer auf einen Nutzgarten kommen. Mit den Nanopartikeln könnten dann auch verschiedene Stoffe in<br />
Organismen eingeschleust werden, so wie in unseren Experimenten der Farbstoff Rhodamin.<br />
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