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Infomappe - Merck Jugend forscht - Merck KGaA

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Kurzfassung Stand 9<br />

Thema Chemischer Kampf ums Keimen<br />

Teilnehmer: Name (Alter) Anschrift Schule/Institution/Betrieb<br />

Michael Matz (17) 65719 Hofheim Main-Taunus-Schule<br />

Hofheim<br />

Stephan Amann (17) 65719 Hofheim Main-Taunus-Schule<br />

Hofheim<br />

Till Langbein (19) 65719 Hofheim Main-Taunus-Schule<br />

Hofheim<br />

30 Jahre <strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> @ <strong>Merck</strong>; Hessischer Landeswettbewerb am 14. und 15. März 2012<br />

www.merck.de/jugend-<strong>forscht</strong><br />

Fachgebiet Biologie<br />

Betreuung: Herr Dr. Hoffmann<br />

Ort der Projekterstellung: Main-Taunus-Schule<br />

Langjährige Beobachtungen unseres Betreuers, dass im Schulgarten an Stellen mit dem<br />

Frühjahrsblüher Scharbockskraut kaum andere Wildkräuter zu finden waren, führten zu unserem<br />

"Forschungsauftrag", den möglichen Ursachen nachzugehen.<br />

Wir sammelten daher im Frühjahr 2011 große Mengen dieses Hahnenfußgewächses (Ranunculus<br />

ficaria), sowie der verwandten Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), trockneten sie bzw. froren sie<br />

ein für spätere Untersuchungen. Getrocknete Pulver dieser Pflanzen konnten wir im Naturstoff-<br />

handel erwerben.<br />

Unsere vergleichenden Keimversuche mit Samen, Knollen und Zwiebeln diverser ein- und<br />

zweikeimblättriger Pflanzen belegten eindeutig stark keimhemmende Wirkungen durch<br />

Scharbockskraut und Küchenschelle. Die Keimhemmung ist nicht vom Licht abhängig, jedoch<br />

stark von der Konzentration der Inhaltstoffe des Scharbockskrauts. Sie lässt sich durch<br />

Auswaschen meistens wieder aufheben. Die Auswirkungen auf Wurzelbildung und<br />

Streckungswachstum bei Kartoffeln und Zwiebeln haben wir ebenso dokumentiert, wie die<br />

Veränderungen der Mitose in Wurzelspitzen von Mais.<br />

Mittels Trennmethoden wie präparativer Dünnschichtchromatographie, sowie Wasserdampf-<br />

Destillation, haben wir aus der Fülle der chemischen Inhaltsstoffe in den Rohextrakten eine<br />

keimhemmende Fraktion mit wenigen Substanzen isoliert. Die genaue Aufklärung der Strukturen<br />

erfolgte mit Gaschromatografie gekoppelter Massenspektrometrie durch die Firma Aventis-Sanofi.<br />

Dabei ist Protoanemonin als hochreaktiver Stoff identifiziert worden, der vermutlich haupt-<br />

verantwortlich für die Keimhemmungs-Effekte ist.<br />

Wir haben Hinweise gefunden, dass die Protein/Enzym-Ebene ein Angriffsziel der Wirkstoffe im<br />

Scharbockskraut-Extrakt sein kann. Eine Enzymhemmung ist denkbar wegen der sofort nach dem<br />

Auswaschen des Scharbockskraut-Materials einsetzenden Keimung der behandelten Samen. Ob<br />

die RNA-Ebene betroffen ist, können wir nicht sagen, da uns kein reines Protoanemonin für<br />

Versuche zur Verfügung stand.<br />

Unser neues Ziel ist es, die bei den Versuchen entdeckte keimhemmende Wirkung von<br />

Feigenblättern näher zu untersuchen.<br />

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