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<strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal<br />

Fachbereich C - Physik<br />

Aufbau einer Railgun<br />

<strong>Anfänger</strong>projektpraktikum SoSe 2011<br />

Sergej Berdnikow<br />

Mario Maas<br />

Sven Engelmann<br />

Vitali Porshyn<br />

Zheng Ke<br />

1


Contents<br />

1 Motivation 3<br />

1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 Theorie 4<br />

2.1 Berechnung des Magnetfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Stromverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3 Lorentzkraft auf einen stromdurchossenen Draht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.4 Geschwindigkeitsabschätzung ohne und mit Lorentzkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 Aufbau und Beschaltung 8<br />

3.1 Vorarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.2 Messung des Innenwiderstands der Kondensatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.3 Schaltung der Kondensatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.4 Abwandlung des Versuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.5 Schaltung mit Hilfe einer Lichtschranke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.6 Endgültiger Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4 Messung 15<br />

4.1 Kondensatorimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.2 Widerstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.3 Spitzenstrom bei Entladung der Kondensatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.4 Messung der Geschwindigkeit der Kugel mit Cassy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

5 Auswertung 20<br />

5.1 Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

6 Ausblick 21<br />

7 Quellen 22<br />

2


1 Motivation<br />

1.1 Einleitung<br />

In diesem Versuch soll es darum gehen, mit Hilfe von elektromagnetischer Kraft ein <strong>Projekt</strong>il zu beschleunigen;<br />

die dazu ausgewählte Abschussvorrichtung nennt sich Railgun ('Schienenkanone'). Der Ansatz ist,<br />

mithilfe der Lorentzkraft ein leitendes Geschoss, dass sich zwischen zwei parallelen Leiterschienen bendet,<br />

zu beschleunigen und abzuschieÿen. Die physikalische Fragestellung, die sich bei der Umsetzung ergibt und<br />

auf die in diesem Versuch besonderes Augenmerk gelegt wird, ist die nach dem Wirkungsgrad η, also der<br />

bei der Umwandlung der elektrischen in kinetische Energie verlorenen Leistung, und wie man ihn optimieren<br />

kann. Anwendungen in diesem Bereich sind vielfältig; da die elektrische Energie direkt auf das Geschoss<br />

übertragen wird, ergibt sich gegenüber herkömmlichen mechanischen Beschleunigungssystemen der Vorteil,<br />

dass hier minimale Reibungsverluste (durch die direkte Umwandlung der elektrischen in mechanische Energie<br />

ohne Kraftarm etc.) auftreten und dass sehr viel Energie auf ein solches Geschoss übertragen werden kann,<br />

da Einschränkungen durch mechanische<br />

Kraftübertragung praktisch nicht vorhanden sind. Beispiele für die Nutzung einer solchen Apparatur sind<br />

folgende:<br />

Schieÿt man ein <strong>Projekt</strong>il mit der sehr groÿen Geschwindigkeit von 10 km/s auf feste Materie, entstehen beim<br />

Aufprall extrem hohe Drucke und Temperaturen, wie man sie mit anderen Methoden im Labor kaum erzeugen<br />

kann. Untersuchungen der Materie unter solchen extremen Bedingungen, wie sie in der Natur nur im Inneren<br />

von Sternen vorkommen, könnten unser Verständnis von entarteter Materie sehr verbessern. Beim Aufprall<br />

entstehen Stoÿwellen. Auch hier sind eine Reihe interessanter Probleme der Stoÿwellenphysik experimentell<br />

lösbar, die für Festkörperphysiker, Plasmaphysiker, Geologen und Astrophysiker von Bedeutung sind.<br />

Es gibt auch ernsthafte Vorschläge, die beim Aufprall erreichbaren hohen Dichten und Temperaturen zur<br />

Zündung kontrollierter Fusionsreaktionen in zukünftigen Wassersto-Fusions-Reaktoren einzusetzen. Man<br />

denkt an Beschleunigungsstrecken bis zu 1 km Länge, auf der Teilchen von unter 1 g auf<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/s beschleunigt werden sollen. Ob sich dies jedoch realisieren läÿt, ist<br />

noch ungewiÿ. (siehe [L1])<br />

Natürlich soll im Rahmen des <strong>Praktikum</strong>s nur eine Idee von der Umsetzung eines solchen groÿen <strong>Projekt</strong>es<br />

entstehen und es sollen Probleme und Lösungsansätze bei der Realisierung untersucht werden.<br />

3


2 Theorie<br />

2.1 Berechnung des Magnetfeldes<br />

Um eine theoretische Vorstellung über das Magnetfeld zu erhalten, welches durch die beiden Leiter veursacht<br />

wird, verwenden wir das Ampersche Gesetz in dierentieller Form (siehe [L3]).<br />

rot ⃗ B = µ 0<br />

⃗j (1)<br />

Durch Integration über die Querschnittsäche und Einsatz des Stokeschen Satzes kriegen wir die Formel für<br />

das Magnetfeld.<br />

ˆ<br />

A<br />

ˆ<br />

rotB ⃗ · dA ⃗ =<br />

S<br />

ˆ<br />

⃗B · dS ⃗ = µ 0<br />

⃗j · dA ⃗ (2)<br />

mit Querschnittsäche A und Umfang S<br />

Die Magnetische Feldkonstante lässt sich vor das Integral ziehen und das erhaltene Integral ist gleich dem<br />

Strom durch die Leiter.<br />

µ 0<br />

ˆ<br />

A<br />

A<br />

⃗j · d ⃗ A = µ 0 I (3)<br />

Die Integration des Magnetfeldes über den Umfang kann durch das Produkt vom Betrag des Magnetfeldes<br />

und Umfangs vereinfacht werden, da beide zueinander parallel zueinander sind.<br />

ˆ<br />

S<br />

⃗B · d ⃗ S = B · S (4)<br />

Als Näherung wird angenommen, dass die Leiter einen Kreis als Querschnittsäche haben. Damit kann man<br />

für de Umfang den Kreisumfang einsetzen. Durch umstellen erhalten wir die Formel des Magnetfeldes.<br />

B(r) = µ 0I<br />

(5)<br />

2πr<br />

mit Abstand vom Leiter r<br />

Dies ist die Formel durch einen Leiter, aber wir verwenden in unseren Versuch zwei parallele Leiter und<br />

wählen das Koordinatensystem so, dass wir folgendes als Gesamtmagnetfeld erhalten.<br />

B ges (r) = µ 0I<br />

2π (1 r + 1<br />

d − r ) (6)<br />

Ein weiteres Problem, dass nun auftaucht ist, dass wir kontinuierliche Objekte benutzen. Aus diesem Grund<br />

benötigt man das gemittelte Magnetfeld über den Abstand der beiden Leiter zueinander.<br />

B mittel (r) = µ 0I<br />

2π · 1<br />

d<br />

ˆ<br />

d−r<br />

r<br />

( 1 r ′ + 1<br />

d − r ′ )dr′ = µ 0I<br />

2π · 1<br />

d · [ln( r ′<br />

d − r ′ )]d−r r = µ 0I<br />

πd ln(d − r ) (7)<br />

r<br />

Diese Gleichung zeigt uns ganz klar, dass wir den Strom so groÿ wie möglich machen müssen um ein hohes<br />

Magnetfeld zu erzeugen. Sukzessive werden wir jedoch erkennen, dass eine beliebige Stromsteigerung<br />

experimentell nicht möglich und daher nur in Grenzen umzusetzen ist.<br />

4


2.2 Stromverlauf<br />

Für die Bestimmung des zeitlichen Verhalten des Stroms nähern wir unseren kompletten Aufbau einem<br />

Schaltkreis aus einem Widerstand R und einer Kapazität C an, welche die Spannung U 0 besitzt. Aus den<br />

bekannten Gleichungen (siehe [L3]) ergibt sich die Formel:<br />

R · dq<br />

dt + q C = 0 (8)<br />

Die Lösung dieser Dierentialgleichung erhält man durch Separation der Variablen.<br />

t<br />

q = q 0 · e −<br />

RC (9)<br />

Nun muss man die Lösung nur noch Ableiten nach der Zeit und man erhält den Stromverlauf den wir zu<br />

erwarten haben.<br />

I(t) = − q t<br />

0<br />

RC · e− RC = − U t<br />

0<br />

R · e− RC (10)<br />

Aus dieser theoretischen Überlegung erkennt man, dass wir mit kurzen Stromimpulsen zu rechnen haben, da<br />

wir einen exponentiellen Verlauf haben. Um diese Tatsache zu verhindern können wir die Zeitkonstante RC<br />

erhöhen indem wir die Kapazität C möglichst groÿ halten, d.h. Parallelschaltung der verfügbaren Kondensatoren.<br />

Eine Erhöhung des Widerstandes R würde leider zu eine Verminderung des Stromes führen weshalb<br />

dieser nicht variiert wird.<br />

2.3 Lorentzkraft auf einen stromdurchossenen Draht<br />

Bei der theoretischen Betrachtung der Railgun gehen wir von der Lorentzkraft (siehe [L2]) aus, welche uns<br />

die Abhängigkeit der Kraft vom zuvor berechneten Magnetfeld liefert.<br />

−→ F = q · −→ v ×<br />

−→ B (11)<br />

In unserem Aufbau haben wir es nicht mit einer Punktladung zu tun, sondern einer kontinuierlichen Ladungsverteilung.<br />

Aus diesem Grund gehen wir von der folgenden Formel aus:<br />

d −→ F = dq · d−→ x<br />

dt × −→ B = I · d −→ x × −→ B (12)<br />

Diese können wir vereinfachen, weil die innitesimale Länge d −→ x senkrecht zum Magnetfeld −→ B steht.<br />

dF = I · dx · B (13)<br />

Eine Integration über die Länge d liefert uns die verursachte Lorentzkraft durch die Leiter.<br />

F = IB<br />

ˆ d<br />

0<br />

dx = I · B · d (14)<br />

In diesem Fall ist es sinnvoll nur den eindimensionalen Fall zu betrachten, da die elektrischen Feldlinien<br />

senkrecht auf der einzigen Bewegungsrichtung stehen.<br />

5


Durch einsetzen der Ergebnisse in die Gleichung der Kraft erhalten wir:<br />

F = U t<br />

0<br />

2<br />

R 2 · µ0<br />

π · e−2 RC · ln( d − 1) (15)<br />

r<br />

Daraus erkennt man, dass die Kraft ebenfalls nur kurz wirkt, insbesondere durch die Tatsache, dass wir hier<br />

eine halbierte Zeitkonstante RC haben. Dies liefert auch die gleichen Überlegungen, dass wir eine möglichst<br />

hohe Kapazität und einen kleinen Widerstand benötigen. Eine Veränderung der Spannung kann in unserem<br />

Fall durch eine Serienschaltung der Kondensatoren ermöglicht werden, aber wie schon vorhin bei 1.3. erwähnt,<br />

wird eine Parallelschaltung für maximale Entladezeit gebraucht. Trotzdem erwarten wir aufgrund der sehr<br />

kleinen Permeabilitätszahl µ 0 nur eine geringe Kraft.<br />

2.4 Geschwindigkeitsabschätzung ohne und mit Lorentzkraft<br />

Am Ende dieses Versuches wurde deutlich, dass es mit unseren Mitteln und dem geringen verbleibenden<br />

Zeitfenster nicht mehr möglich war, ein Geschoss ohne Probleme aus der Ruhelage zu beschleunigen. Aus<br />

diesem Grund wurde der Versuch abgewandelt um dennoch einige Ergebnisse zu erzielen. Deshalb liegt die<br />

folgende Ergänzung des Theorieteils vor.<br />

Wir betrachten eine schiefe Ebene mit einem Reibungskoezienten c r und dem Winkel α auf der eine Punktmasse<br />

m rollt. Dafür vergleichen wir die Gravitationskraft, die Reibungskraft und die Normalkraft, der<br />

Ebene, miteinander. Daraus folgt die Beziehung (siehe [L3]).<br />

ma = mg · sinα − c r · mg · cosα (16)<br />

Daraus lässt sich nun ableiten, dass wir eine gleichförmig beschleunigte Bewegung haben. Damit lässt sich<br />

die Gleichung für Geschwindigkeit berechnen, indem die Beschleunigung nach der Zeit integriert wird. Dabei<br />

können wir die Anfangsgeschwingkeit Null setzen.<br />

a = g · (sinα − c r · cosα) = const (17)<br />

Integration liefert die Bewegungsgleichung der Punktmasse.<br />

v(t) = a · t = g(sinα − c r · cosα) · t (18)<br />

s(t) = 1 2 · a · t2 (19)<br />

Wir haben das Koordinatensystem so gelegt, dass der Anfangspunkt gleich dem Ursprung entspricht.<br />

Durch Verwendung der Bewegungsgleichung und der Gleichung für die Geschwingkeit können wir die Geschwindigkeit<br />

in Abhängigkeit zur Strecke formulieren.<br />

v 1 (x) = √ 2gx · (sinα − c r cosα) (20)<br />

Nun gehen wir wieder von einer schiefen Ebene aus, aber diesmal wird die Lorentzkraft mit einbezogen.<br />

ma = mg · sinα + U t<br />

0<br />

2<br />

R 2 · µ0<br />

π · e−2 RC · ln( d r − 1) − c r · mg · cosα (21)<br />

Durch Umformung nach der Beschleunigung und Integration erhalten wir wieder die Beschleunigung.<br />

6


a = g · (sinα − c r · cosα) + U 2 0<br />

R 2 ·<br />

v(t) = g(sinα − c r · cosα) · t − 2C · U 2 0<br />

R ·<br />

µ t<br />

0<br />

πm · e−2 RC · ln( d − 1) (22)<br />

r<br />

µ t<br />

0<br />

πm · e−2 RC · ln( d r − 1) + v 1(x) (23)<br />

Zur Vereinfachung schauen uns den Fall an, falls der Strom konstant ist und dementsprechend die Kraft.<br />

v 2 (t) = (g(sinα − c r · cosα) + 2C · U 0<br />

2<br />

R · µ 0<br />

πm · ln(d r − 1)) · t + v 1(x) (24)<br />

Aus dieser Gleichung erkennt nun eine zusätzliche Abhängigkeit von der Kapazität, dem Widerstand, der<br />

Masse und der Abstände der Leiter zueinander bzw. Kugel zu den Leitern.<br />

Die Geschwindigkeit v 1 (x) ist die Anfangsgeschwindigkeit vor der Beschleunigung.<br />

7


3 Aufbau und Beschaltung<br />

3.1 Vorarbeit<br />

Figure 1: Schematischer Aufbau einer Railgun (siehe [L4])<br />

Zu Anfang des Versuchs stellte sich die Frage nach einer sinnvollen Konstruktion für die Railgun, die folgende<br />

Dinge berücksichtigt:<br />

ˆ<br />

Beschaenheit und Leitfähigkeit der Schienen muss gut sein<br />

ˆ die Schienen sollten einen möglichst geringen Abstand von einander haben (Gleichung 14)<br />

ˆ<br />

ˆ<br />

Welche Möglichkeit gibt es für die Stromversorgung<br />

Wie soll das Geschoss beschaen sein<br />

Mit diesen Vorüberlegungen wählten wir für den Aufbau zuerst zwei runde massive Leiter (Stativstangen), die<br />

parallel auf Isolatoren, welche auf zwei parallelen optischen Bänken befestigt waren, verschraubt wurden, aus.<br />

In Abbildung 1 ist der schematische Aufbau der Railgun zu erkennen, die beiden parallelen Leiter sollen dabei<br />

ein Magnetfeld erzeugen, mit Hilfe dessen der die Rails verbindende Leiter mit der wirkenden Lorentzkraft<br />

8


Figure 2: Schaltung zur Messung des ESR unserer Kondensatoren<br />

beschleunigt werden soll. Zur Stromversorgung verlöteten wir eine Kondensatorbank mit 8 parallel geschalteten<br />

Kondensatoren mit einer Kapazität von je 1mF, insgesamt also 8mF. Um eine angemessene Möglichkeit<br />

zu haben, den Schaltkreis zu schlieÿen, haben wir 10 Thyristoren verwendet (Abschnitt 3.2 und 3.3). Ein<br />

weiterer wesentlicher Schritt sollte die Wahl des <strong>Projekt</strong>ils werden, dass einerseits gut leitend sein muss und<br />

andererseits einen möglichst geringen Widerstand zu den Leitern haben sollte (ein weiterer wesentlicher Punkt<br />

ist hier der mögliche Funkenüberschlag). Für die Wahl des Geschosses haben sich daher im Wesentlichen zwei<br />

Ideen ergeben:<br />

ˆ<br />

ˆ<br />

Ein leitender Graphitstab (geringe Haftreibung)<br />

Ein Plexiglasgeschoss mit vielen seitlich austretenden leitenden Drähten (Drähte sollen an den Rails<br />

schleifen und durch ihre Flexibilität eine geringe Reibung ermöglichen)<br />

Letzteres hat dann wirklich Anwendung gefunden.<br />

3.2 Messung des Innenwiderstands der Kondensatoren<br />

Eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Gesamtwiderstandes der gesamten Railgun spielt der Innenwiderstand<br />

der Kondensatoren, der, im Gegensatz zum Scheinwiderstand frequenzunabhängig ist. Der<br />

Gesamtwiderstand ergibt sich aus Scheinwiderstand und dem Innenwiderstand (ESR) zu<br />

√ ( ) 2 1<br />

Z =<br />

+ RESR 2 (25)<br />

iωC<br />

Da ein realer Kondensator nicht nur eine Kapazität, sondern auch eine in Reihe liegende Induktivität, die<br />

zusammen mit der Kapazität einen Schwingkreis bildet, besitzt, nimmt der Scheinwiderstand nur bis zu einer<br />

bestimmten Frequenz (Resonanzfrequenz)<br />

1<br />

f res =<br />

2π √ LC<br />

ab und steigt danach wieder an, da dann der Scheinwiderstand der Induktivität überwiegt.<br />

(26)<br />

9


Bei genau dieser Resonanzfrequenz besitzt der Kondensator keinen Scheinwiderstand mehr, sondern nur noch<br />

den ESR.<br />

Um diesen ESR zu messen haben wir eine Schaltung nach Abbildung 2 aufgebaut. Bei dieser Schaltung geben<br />

wir mit dem Funktionsgenerator eine Sinuswelle mit 5V Oset (um eine Verpolung des Kondensators, welche<br />

bei einem ELKO vermieden werden sollte, bei der negativen Halbwelle zu verhindern).<br />

Mit Hilfe des Oszilloskops messen wir zum einen die vom FG erzeugte Spannung und zum anderen die über<br />

einem Widerstand abfallende Spannung, die über dem Kondensator abfallende Spannung ergibt sich dann<br />

aus der Dierenz der beiden Spannungen.<br />

Wir stellen die Frequenz so ein, dass die über dem Widerstand abfallende Spannung ihr Maximum erreicht,<br />

die über dem Kondensator abfallende Spannung also ihr Minimum. Diese Frequenz ist die eben erwähnte<br />

Resonanzfrequenz.<br />

Über das Ohmsche Gesetz<br />

I = U R<br />

(27)<br />

R<br />

lässt sich nun der durch die Schaltung ieÿende Strom berechnen und mit Hilfe dieses Stroms der Widerstand<br />

des Kondensators:<br />

Messung und Auswertung siehe Abschnitt 4.1.<br />

3.3 Schaltung der Kondensatoren<br />

R = U C<br />

I<br />

(28)<br />

Figure 3: Schaltplan zur Schaltung der Kondensatoren mit Thyristoren<br />

Da die Kondensatoren kontrolliert entladen werden müssen, haben wir uns dazu entschieden Thyristoren zu<br />

verwenden, da bei ihnen, im Gegensatz zu mechanischen Schaltern, kein Funkenüberschlag beim Schalten<br />

entsteht und somit der Verluste beim Schalten minimal sind.<br />

Auÿerdem gibt es Thyristoren die sehr hohe Ströme schalten können, was bei uns, aufgrund des geringen<br />

Gesamtwiderstands und des daraus resultierenden hohen Kurzschlussstroms, nötig ist.<br />

10


Wir haben uns für Thyristoren entschieden, die einen Spitzenstrom von etwa 75A schalten können. Von<br />

diesen haben wir 10 Stück parallel geschalten (Abbildung 3) um somit einen Strom von ca. 750A schalten<br />

zu können.<br />

Ein weiterer Vorteil von Thyristoren besteht darin, dass nur ein kurzer Stromimpuls nötig ist, um sie zu<br />

schalten und sie solange geschaltet bleiben, bis der durch sie ieÿende Strom einen Grenzwert (100mA, siehe<br />

[L4]) unterschreitet. Dies ist von Vorteil, da wir bei unserem nalen Aufbau die Thyristoren mit Hilfe eine<br />

Lichtschranke schalten wollen und wir dafür nur das Signal der Lichtschranke invertieren und verstärken<br />

müssen, der kurze Impuls beim unterbrechen der Lichtschranke reicht aus um die Thyristoren zu schalten.<br />

Diese Thyristoren funktionieren prinzipiell wie eine Halbleiterdiode, allerdings besitzen sie zusätzlich zu<br />

Anode und Kathode noch einen sogenannten Gate Anschluss. Liegt an diesem Gate keine Spannung an, so<br />

sperrt der Thyristor in beide Richtungen, liegt eine Spannung an, es ieÿt also ein Gatestrom, so leitet der<br />

Thyristor in Durchlassrichtung.<br />

Um den Strom messen zu können haben wir in die Schaltung einen kleinen Leistungswiderstand, der aus zehn<br />

parallel geschalteten 1Ω Widerständen, also insgesamt 0.1Ω, besteht, integriert. Mit Hilfe eines Koaxialkabels<br />

messen wir am Oszilloskop die über den Widerstand abfallende Spannung und können somit den Strom<br />

bestimmen.<br />

Da wir zum schalten hoher Ströme auch einen hohen Gatestrom benötigen, verstärken wir den Schaltimpuls<br />

(Rechtecksignal vom Funktionsgenerator) mit einem Transistor vom Typ BC137 (Abbildung 3). An dessen<br />

Kollektoranschluss geben wir, über einen Vorwiderstand (zur Begrenzung des Stroms) 12V vom Netzteil und<br />

verbinden den Emitter mit den Gates der Thyristoren.<br />

Zur Schaltung des Transistors geben wir, ebenfalls über einen Vorwiderstand, das Rechtecksignal des Funktionsgenerator<br />

an die Basis des Transistors. Der Basisstrom wird nun bis zur Strombegrenzung des Netzteils<br />

(500mA) verstärkt und schaltet die Thyristoren.<br />

Um den zu erwartenden Strom zu messen haben wir die Schaltung (Abbildung 3) um einen einstellbaren<br />

Widerstand (maximal 10.5Ω), der die beiden Rails verbindet, erweitert, um den Strom langsam erhöhen zu<br />

können und somit die Thyristoren nicht sofort zu zerstören.<br />

Messung und Auswertung siehe Abschnitt 4.3.<br />

3.4 Abwandlung des Versuches<br />

Wie weiter oben bereits erwähnt wurde, ist es uns nicht gelungen, ein Geschoss aus der Ruhelage zu beschleunigen.<br />

Nachdem uns dies klar wurde, machten wir uns Gedanken über den Grund, den es dafür gibt. Die<br />

erste Idee war, dass die runden massiven Leiter für unsere Zwecke nicht ausreichend sind. Wir erkannten<br />

beim Experimentieren, dass es durch Funkenüberschläge zwischen Geschoss und Schiene thermisch bedingte<br />

Verformungen auf der Oberäche der Schiene gab und, dass die Kupferdrähte aufgrund ihrer geringen Dicke<br />

ebenfalls für die Leitung eines hohen Stromes ungeeignet waren.<br />

Als Alternative für die Schienen wählten wir aus diesem Grund rechteckige hohle Messingschienen aus; Die<br />

Vermessung des Widerstandes der Schienen wird im nächsten Abschnitt beleuchtet. Es zeigte sich, dass<br />

auch mit den neuen Schienen keine wesentliche Verbesserung der Beschleunigung des Geschosses eintrat.<br />

Aus diesem Grund haben wir im Folgenden versucht, den Versuch dahingehend abzuwandeln, dass wir die<br />

Beschleunigung durch die Lorentzkraft einer leitenden Metallkugel messen, die bereits in Bewegung ist (um<br />

Haftreibung und festschweiÿen der Kugel durch den Spannungsüberschlag zu vermeiden).<br />

Dazu wählten wir einen Aufbau mit angewinkelten Schienen, auf denen eine Kugel durch die Gravitation<br />

beschleunigt eine Geschwindigkeit erhält und beim Durchlaufen durch eine Lichtschranke mithilfe einer Schaltung<br />

(Abschnitt 3.5) die Kondensatoren entladen werden und durch die resultierende Lorentzkraft (siehe<br />

Theorieteil 2.3) eine zusätzliche Beschleunigung erhält. Hier erwarteten wir eine lineare Abhängigkeit der<br />

Geschwindigkeit von der Kurzschlussspannung um damit die Geschwindigkeitsdierenz zu bestimmen und<br />

daraus die umgesetzte Energie und den Wirkungsgrad unseres Aufbaus zu errechnen.<br />

11


3.5 Schaltung mit Hilfe einer Lichtschranke<br />

Um die Thyristoren mit einer Lichtschranke zu schalten, haben wir das Signal einer Cassy-Lichtschranke<br />

über eine BNC Buchse nach auÿen geführt und zunächst mit einem OpAmp verstärkt und dann invertiert<br />

(siehe Abbildung 3), da die Thyristoren schalten sollen wenn kein Signal anliegt, die Lichtschranke also<br />

unterbrochen ist.<br />

Das von der Lichtschranke abgegriene Signal hat eine konstante Spannung von 1.2 ± 0.2V, wenn die<br />

Lichtschranke nicht unterbrochen ist, und reicht damit nicht aus um die Thyristoren zu schalten. Daher<br />

verstärken wir das Signal zunächst mit einem OpAmp, den wir als nicht-invertierten Verstärker betreiben,<br />

wobei wir theoretisch eine Ausgangsspannung von<br />

(<br />

U a = U e · 1 + R ) (<br />

4<br />

= 1.2V · 1 + 4.7kΩ )<br />

= 6.84V (29)<br />

R 5 1kΩ<br />

erwarten. Die gemessene Ausgangsspannung liegt bei U a = (6, 80 ± 0, 05)V und entspricht somit dem erwarteten<br />

Wert.<br />

Mit dieser Schaltung alleine würden die Thyristoren nun genau dann schalten, wenn die Lichtschranke nicht<br />

unterbrochen ist, wir wollen allerdings genau das Gegenteil, also bei unterbrochener Lichtschranke schalten.<br />

Dies erreichen wir, in dem wir das Signal mit Hilfe eines Transistors invertieren, bevor wir es auf den Transistor<br />

geben, der den Gatestrom für die Thyristoren verstärkt.<br />

Dazu wird das verstärkte Signal auf die Basis des Transistors gegeben und die Spannung, die über dem Transistor<br />

abfällt, auf die Basis des stromverstärkenden Transistors gelegt. Liegt nun ein Signal der Lichtschranke<br />

an, so wird der Transistor leitend, es fällt also keine Spannung ab, wodurch der nachfolgende Transistor nicht<br />

leitet und somit keinen Gatestrom für die Thyristoren liefert. Liegt allerdings kein Signal der Lichtschranke<br />

an, so sperrt der Transistor und die gesamte Spannung fällt über ihm ab. Diese Spannung schaltet nun den<br />

nachfolgenden Transistor, welche dadurch den nötigen Gatestrom an die Thyristoren liefert.<br />

12


3.6 Endgültiger Aufbau<br />

Figure 4: Erster Aufbau mit runden Leitern<br />

Abbildung 4 zeigt den Aufbau des Versuchs mit runden Leitern, der sich letztendlich nicht bewährt hat.<br />

Figure 5: Zweiter Aufbau mit rechteckigen Leitern<br />

13


Den im Nachhinein verwendeten Aufbau zeigt Abbildung 5 mit zwei zueinander schräg angeordneten rechteckigen<br />

Leitern die eine Höhendierenz von ∆d = (4, 7 ± 0, 2)cm auf einer Länge von ∆l = (65 ± 2)cm hatten,<br />

also einen Winkel von α = (4, 14 ± 0, 22)°.<br />

α = atan( ∆d<br />

∆l )<br />

√ (<br />

) 2 (<br />

) 2<br />

∆l<br />

∆α =<br />

∆d 2 + ∆l 2 · ∆∆d ∆d<br />

+<br />

∆d 2 + ∆l 2 · ∆∆l<br />

Die Lichtschranken hatten jeweils einen Abstand von ∆l LS = (27, 5±0, 1)cm die vierte sichtbare Lichtschranke<br />

wurde zu Testzwecken angebracht und hatte für den Versuch keine weitere Bewandtnis. Auf Höhe der Au-<br />

ageäche der Kugel haben wir für die Leiter einen Abstand r = (0, 35 ± 0, 05)cm gemessen.<br />

Figure 6: Metallkugel<br />

Um die Lorentzkraft zu messen wurde eine leitende Metallkugel (Abbildung 6) mit einer Masse m = (4, 7 ±<br />

0, 1)g durch das Erdgravitationsfeld auf der Leiterbahn beschleunigt und beim Durchtritt durch die zweite<br />

Lichtschranke mithilfe der oben beschriebenen Schaltung von einem Strom durchossen. Zunächst haben<br />

wir eine kleinere Kugel verwendet, bei dieser war es jedoch nicht möglich die Lichtschranken zu schalten,<br />

weshalb wir uns dann für eine gröÿere Kugel (d = (10, 50 ± 0, 05)mm) entschieden haben. Dabei sollte eine<br />

Geschwindigkeitsänderung durch die zusätzlich wirkende Lorentzkraft eintreten.<br />

14


4 Messung<br />

4.1 Kondensatorimpedanz<br />

Wie in Abschnitt 3.2 beschrieben haben wir die Kondensatorimpedanz bestimmt. dabei ergaben sich folgende<br />

Messwerte:<br />

R[Ω] (mit 1% Fehler) U[V ] U R [V ] I[A] Z[Ω]<br />

10 2, 20 ± 0, 04 2, 08 ± 0, 04 0, 21 ± 0, 05 0, 57 ± 0, 03<br />

20 3, 60 ± 0, 04 3, 48 ± 0, 04 0, 17 ± 0, 05 0, 71 ± 0, 05<br />

51 6, 16 ± 0, 04 6, 08 ± 0, 04 0, 12 ± 0, 05 0, 67 ± 0, 04<br />

100 8, 06 ± 0, 04 8, 00 ± 0, 04 0, 08 ± 0, 05 0, 75 ± 0, 04<br />

Im arithmetischen Mittel ergibt sich dabei eine Kondensatorimpedanz von<br />

< Z >= (0, 68 ± 0, 04)Ω.<br />

Die 8 parallel geschalteten Kondensatoren mit einer jeweiligen Kapazität von C i = 1mF ± 20% lieferten eine<br />

Gesamtkapazität von C Σ = 8mF ± 20% (siehe [L6]).<br />

4.2 Widerstände<br />

Um die auf das Geschoss wirkende Lorentzkraft zu bestimmen ist es gemäÿ Gleichung 14 nötig, das Magnetfeld,<br />

den Strom und den Abstand zwischen den Leitern zu kennen. Um den Strom zu ermitteln, der durch<br />

das Geschoss ieÿt mussten wir den Widerstand des Aufbaus (hierbei handelt es sich um den Aufbau, den<br />

wir letztendlich verwendet haben, es wurde also der Widerstand der eckigen hohlen Leiter bestimmt) und<br />

der Kondensatoren (Abschnitt 3.2) kennen.<br />

Ersterer lässt sich nicht einfach mithilfe eines Messgerätes bestimmen, weil er gering ist und das Messgerät<br />

einen Einuss auf die Messung nimmt. Aus diesem Grund schlossen wir eine Schiene mit einem Konstantstrom<br />

von I = (5 ± 0, 05)A kurz und haben die Spannung von U = (2, 5 ± 0, 2)mV gemessen.<br />

Mithilfe des Ohmschen Gesetzes erhält man einen Widerstand von R = (0, 5 ± 0, 04)mΩ pro Leiter und<br />

damit einen Gesamtwiderstand von R ges = (1 ± 0, 08)mΩ und hat nur einen unwesentlichen Anteil am<br />

Gesamtwiderstand.<br />

Als charakteristische Gröÿe lässt sich für die Entladung mithilfe von Gleichung 10 nun die Halbwertszeit der<br />

Entladung t 1 = ln( 1 2 2<br />

)RC = 0, 00377s des Kondensators für unseren Aufbau bestimmen.<br />

4.3 Spitzenstrom bei Entladung der Kondensatoren<br />

Um die Kondensatoren sicher kurzzuschlieÿen wurde die in Abschnitt 3.3 beschriebene Emitterschaltung<br />

verwendet. Wir haben zur Vermessung des Stromes, den die Thyristoren schalten können sukzessive steigende<br />

Spannungen und geringere Lastwiderstände gewählt der Messwiderstand wurde dabei konstant mit R =<br />

0, 13Ω gewählt. Die Messung hat dabei folgendes ergeben:<br />

15


U[V ] (R L = 5Ω) I[A] U[V ] (R L = 2Ω) I[A] U[V ] (R L = 51Ω) I[A]<br />

50 ± 5 8 ± 0, 5 50 ± 5 26, 8 ± 0, 5 50 ± 5 /<br />

100 ± 5 17, 2 ± 0, 5 100 ± 5 / 100 ± 5 55, 4 ± 0, 5<br />

150 ± 5 23, 8 ± 0, 5 150 ± 5 56, 6 ± 0, 5 150 ± 5 98, 5 ± 0, 5<br />

200 ± 5 33, 2 ± 0, 5 200 ± 5 / 200 ± 5 130, 0 ± 0, 5<br />

250 ± 5 40, 0 ± 0, 5 250 ± 5 93, 8 ± 0, 5 250 ± 5 /<br />

300 ± 5 / 303 ± 5 107, 7 ± 0, 5 300 ± 5 /<br />

Steigung [ A U ] 0, 162 ± 0, 002 Steigung [ A U ] 0, 368 ± 0, 013 Steigung [ A U<br />

] 0, 639 ± 0, 024<br />

Abbildung 7: Fit für R L = 5Ω<br />

16


Abbildung 8: Fit für R L = 2Ω<br />

Abbildung 9: Fit für R L = 51Ω<br />

Wie man an den Plots (Abbildungen 7 - 9) erkennen kann, erhalten wir ein lineares Verhalten für die<br />

Kondensatorentladung.<br />

17


4.4 Messung der Geschwindigkeit der Kugel mit Cassy<br />

Für das Herabrollen der Kugel lieferte uns Cassy folgende Messwerte:<br />

∆v 1 [ m s ] ∆v 2[ m s ]<br />

0, 214 ± 0, 005 0, 279 ± 0, 005<br />

0, 214 ± 0, 005 0, 308 ± 0, 005<br />

0, 208 ± 0, 005 0, 311 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 304 ± 0, 005<br />

0, 205 ± 0, 005 0, 316 ± 0, 005<br />

0, 210 ± 0, 005 0, 317 ± 0, 005<br />

0, 210 ± 0, 005 0, 322 ± 0, 005<br />

0, 213 ± 0, 005 0, 317 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 320 ± 0, 005<br />

0, 213 ± 0, 005 0, 311 ± 0, 005<br />

0, 205 ± 0, 005 0, 319 ± 0, 005<br />

0, 209 ± 0, 005 0, 323 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 303 ± 0, 005<br />

0, 206 ± 0, 005 0, 321 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 317 ± 0, 005<br />

0, 210 ± 0, 005 0, 321 ± 0, 005<br />

0, 208 ± 0, 005 0, 325 ± 0, 005<br />

0, 212 ± 0, 005 0, 321 ± 0, 005<br />

0, 203 ± 0, 005 0, 325 ± 0, 005<br />

0, 213 ± 0, 005 0, 322 ± 0, 005<br />

Tabelle 1: Messung der Geschwindigkeit ohne Kurzschluss<br />

∆v 1 [ m s ] ∆v 2[ m s ]<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 316 ± 0, 005<br />

0, 206 ± 0, 005 0, 319 ± 0, 005<br />

0, 198 ± 0, 005 0, 322 ± 0, 005<br />

0, 213 ± 0, 005 0, 313 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 317 ± 0, 005<br />

0, 216 ± 0, 005 0, 328 ± 0, 005<br />

0, 211 ± 0, 005 0, 319 ± 0, 005<br />

0, 213 ± 0, 005 0, 317 ± 0, 005<br />

0, 217 ± 0, 005 0, 328 ± 0, 005<br />

0, 216 ± 0, 005 0, 320 ± 0, 005<br />

0, 216 ± 0, 005 0, 324 ± 0, 005<br />

0, 216 ± 0, 005 0, 330 ± 0, 005<br />

Tabelle 2: Messung der Geschwindigkeit bei 10V (siehe Abschnitt 3.5)<br />

18


∆v 1 [ m s ] ∆v 2[ m s ]<br />

0, 206 ± 0, 005 0, 320 ± 0, 005<br />

0, 214 ± 0, 005 0, 339 ± 0, 005<br />

0, 204 ± 0, 005 0, 316 ± 0, 005<br />

0, 207 ± 0, 005 0, 323 ± 0, 005<br />

0, 212 ± 0, 005 0, 306 ± 0, 005<br />

0, 226 ± 0, 005 0, 357 ± 0, 005<br />

Tabelle 3: Messung der Geschwindigkeit bei 20V (siehe Abschnitt 3.5)<br />

Die geringe Zahl an Messungen bei höheren Spannungen lässt sich darauf zurückführen, dass es abhängig<br />

von der Spannung schwieriger wurde, Messungen zu machen, ohne dass die Metallkugel aufgrund der in den<br />

vorangegangenen Abschnitten beschriebenen Eekte stehen geblieben ist.<br />

Daraus erhält man nun die Mittelwerte und die Werte der Varianz für die einzelnen Geschwindigkeiten.<br />

U[V ] < ∆v 1 > [ m s ] < ∆v 2 > [ m s ] Varianz s ∆v 1<br />

[ m s ] Varianz s ∆v 2<br />

[ m s ]<br />

0 0, 210 ± 0, 005 0, 315 ± 0, 005 0, 0007 0, 0023<br />

10 ± 0, 5 0, 212 ± 0, 005 0, 321 ± 0, 005 0, 0015 0, 0015<br />

20 ± 0, 5 0, 212 ± 0, 005 0, 327 ± 0, 005 0, 0030 0, 0068<br />

Tabelle 4: Geschwindigkeiten im Mittel<br />

Am letzten Wert für Varianz s v2 = 0, 0068 m s<br />

erkennt man, dass in diesem Fall eine gröÿere Messreihe sinnvoller<br />

gewesen wäre um eine ausreichende Abschätzung der Geschwindigkeit liefern zu können, weil Ausreiÿer in<br />

der Messung durch andere Messwerte kaum kompensiert werden können. Man erkennt jedoch wie erwartet<br />

eine Abhängigkeit der Geschwindigkeitsdierenz ∆v 2 von der Spannung, die zwischen den Schienen vorlag<br />

(siehe Gleichung 20 und 24).<br />

19


U[V ] E gemessen [J] E errechnet [J]<br />

10 0, 000137 ± 0, 000009 0, 000828<br />

20 0, 000145 ± 0, 000009 0, 000852<br />

Table 5: Energievergleich<br />

5 Auswertung<br />

5.1 Wirkungsgrad<br />

Gleichung 24 liefert eine Abhängigkeit der Geschwindigkeit von der anliegenden Spannung. Mit der bekannten<br />

Formel<br />

Erhält man die theoretisch umgesetzte mechanische Energie.<br />

E = m v² (30)<br />

2<br />

E = m 2 ((g(sinα − c r · cosα) + 2C · U 2<br />

R · µ 0<br />

πm · ln(d r − 1)) · t + v 1(x))² − m 2 v 1 (31)<br />

²<br />

Wobei die tatsächlich umgesetzte Energie sich berechnen lässt als<br />

E = m 2 (v 2 − v ² 1 ²) (32)<br />

∆E = ∆v 1 m √ (v 1 )² + (v 2 )²<br />

Mit Gleichung 20 lässt sich der Reibungskoezient bestimmen:<br />

c r = tanα −<br />

v 1 ²<br />

⋍ 0, 17 ± 0, 02 (33)<br />

2gx · sinα<br />

√<br />

v 1<br />

∆c r = (<br />

gx · sinα ∆v 1)² + ( ∆α<br />

cos²α + cosα∆α<br />

2gx · sin²α )²<br />

Wenn man die Reibung vernachlässigt erhält man damit im Mittel einen Wirkungsgrad von < η >= 0, 168 ±<br />

0, 011 (∆ < η >= | ∆Egemessen<br />

E errechnet<br />

| ). Die auftretenden Verluste lassen sich auf Spannungsüberschläge und<br />

dergleichen zurückführen.<br />

20


6 Ausblick<br />

In diesem Versuch haben wir zwei wesentliche Hindernisse bei der Umsetzung einer Railgun erkannt; Die<br />

Wahl des Geschosses gestaltet sich schwierig, weil es einen besonders geringen elektrischen Widerstand bei<br />

gleichzeitig ebenfalls geringer mechanischer Reibung zu den Leitern haben muss und die Wahl der Leiterschienen<br />

ist ebenfalls ein Problem, weil diese durch Funkenüberschläge und thermische Reaktionen mit dem<br />

Geschoss keine Veränderung der Oberächenbeschaenheit und der Leitfähigkeit erfahren dürfen.<br />

Desweiteren eignen sich die Thyristoren als Schalter nicht gut, da sie bei der Unterschreitung eines gewissen<br />

Stromes ihre Leitfähigkeit einstellen. In diesem Fall wäre die Nutzung von MOSFETs sinnvoller, weil diese<br />

eine hohe Beständigkeit haben und auch bei geringen Strömen so lange leiten, wie sie geschaltet sind.<br />

Alternativ wäre die Nutzung eines bereits (beispielsweise durch Hochdruck) vorbeschleunigten Geschosses<br />

zwischen die Leiterschienen, die beim Eintreten kurzgeschlossen würden, möglich um vor allen Dingen die<br />

durch die (im Vergleich zur Gleitreibung) groÿe Haftreibung auftretenden Eekte zwischen Leitern und<br />

Geschoss zu minimieren.<br />

21


7 Quellen<br />

[L1] : http://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=0690<br />

[L2] : http://www.wikipedia.org<br />

[L3] : Elektrodynamik Vorlesung<br />

[L4]: http://ixdev.ixys.com/DataSheet/CS45-08io1_CS45-12io1_CS45-16io1_CS45-16io1R.pdf<br />

[L5]: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9a/Railgun-1.svg<br />

[L6]: http://www.farnell.com/datasheets/31825.pdf<br />

22

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