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wirtschaftliche und gesellschaftliche Wertschätzung erlangt haben. Es überrascht
nicht, dass viele Zunfthäuser (vgl. Karte: blau markiert) sich an den
Handelsplätzen von Waren, die auf der Nord -Süd-Verbindung transportiert
und gehandelt wurden, im Hoch- und Spätmittelalter ansiedelten. Hier residierten
auch die Handelsherren: Corragioni am Fischmarkt, die Pfyffer (Tuchhändler)
am Weinmarkt, die Familie von Hertenstein (im Tuch- und Bernsteinhandel)
am Kapellplatz – unmittelbar in der Nähe der historischen Sust. Der Bau
von Zunfthäusern an diesen Orten war für die wirtschaftlich erfolgreichsten
Zünfte im Spätmittelalter – z.B. die Metzger und Färber – sinnfällig und förderte
die Identitätsbildung ihrer Berufsgenossenschaft (: Zunft).
Zunfthäuser (blau), Wohnsitze von Handelsherren (gelb markiert), Zunfthaus zu Metzgern
(rot)
Anders als in Zürich, Basel und Bern wurden die Luzerner Zünfte nicht an der
politischen Macht beteiligt – der Einsitz in den Kleinen (Täglichen) und den
Grossen Rat von Stadt und Republik Luzern blieb in der Neuzeit den Angehörigen
des Patriziats vorbehalten. Die politische Macht der Zünfte blieb daher in
Luzern gering 7 . Gesellschaftlich war ihre Funktion bedeutend: Sie sicherten die
Ausbildung der Handwerksgesellen, erliessen Handwerksordnungen, regelten
den Markt gewerblicher Dienstleistungen, und sie stellten Truppen.
Die Zunfthäuser dienten der Versammlung von Meistern und Gesellen, ent-