| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...
| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...
| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
45<br />
Zeitfaktor Umsetzung:<br />
Die Denkmalpflegen von Stadt und Kanton waren mit dem aufgezeigten Konzept<br />
einverstanden. Es konnte aber nicht sofort verwirklicht werden: Die klimatischen<br />
Bedingungen erlauben im Winterhalbjahr die Arbeit mit Sumpfkalk<br />
im Aussenraum nicht. Im Zeitfenster des Winterhalbjahres wurden deshalb<br />
folgende weiteren Schritte vorgenommen:<br />
- die Erforschung der <strong>Zunfthaus</strong>-Geschichte<br />
- der Entwurf zu einem ‚bauhistorischen Schaufenster’<br />
Leitideen für das bauhistorische Schaufenster<br />
Funde sollen sichtbar werden. Das ‚bauhistorische Schaufenster’ soll den Einblick<br />
in die Geschichte erlauben, indem es die bauarchäologischen Funde sichtbar<br />
werden lässt. Deshalb wird die ganze Ostwand in Richtung Kornmarkt durch<br />
ein Element-Klappsystem verglast (vgl. Planskizze). Im Zentrum der Präsentation<br />
stehen das spätgotische Portal und die Lichtnischen. Das Portal ist eng mit<br />
den Familien von Wyl und Pfyffer verbunden, insbesondere mit der Persönlichkeit<br />
des sog. Schweizerkönigs Ludwig Pfyffer von Altishofen. Eine weitere Bedingung<br />
betrifft der Kasten der ewl für die elektrische Hausinstallation. Dieser Kasten<br />
verschwindet hinter dem ersten Klappfenster und wird durch eine dunkel gefasste<br />
Metallplatte verdeckt, die künftig zum Aushang der Speisekarten dient.<br />
Ihre dunkle Fassung leitet ästhetisch <strong>zur</strong> brandgeschwärzten Bruchsteinmauer<br />
über. Die letzte Securit-Glasscheibe im Süden wird fix montiert und dem Profil<br />
der Wendeltreppe angepasst.<br />
Die bestehenden, kleinen Schaufenster in den Bögen im Norden und Süden<br />
werden entfernt, ausgefacht und mittels Retuschen im Farbton angepasst.<br />
Westwand<br />
Die wiederentdeckte Zwillingspforte an der Westwand bildet bauarchäologisch<br />
und denkmalpflegerisch den bedeutendsten Fund an der Westwand. Er stützt<br />
die These des IBID-Inventars, wonach die Liegenschaft ursprünglich aus zwei<br />
Hausteilen mit separaten Vertikalerschliessungen bestanden habe. Die Westwand<br />
wird mit Sumpfkalk gestopft, glatt abgezogen und mit einem Kalkanstrich<br />
al fresco weiss gestrichen.<br />
Die ochsenblutfarbene Fassung beider Zwillingspforten wird konserviert und<br />
restauratorisch als historische Spur lesbar aufgewertet. Dies entspricht der historischen<br />
Bedeutung der beiden Pforten, welche zum Zunftlokal der Metzger<br />
und Fischer/Rohrgesellen führten. Die neu entdeckte Pforte, im 19. Jh. mit Kalksandsteinen<br />
ausgefacht, wird um 15 cm <strong>zur</strong>ückgearbeitet. Die Rückwand der<br />
Pforte wird danach mit dunkel massgefärbtem Sumpfkalk geglättet. Alle drei