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| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...

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September / Oktober 2011: Entwicklung des Vorgehenskonzepts<br />

Der Durchgang des <strong>Metzgerbögli</strong>s konnte während der Baumassnahmen <strong>zur</strong><br />

Verwirklichung des Konzepts nicht gesperrt werden. Er musste für den Fussgängerverkehr,<br />

den Transport von Waren für Hotels und Detailhandelsgeschäfte<br />

im Brandgässli und für den Betrieb der Gartenwirtschaft des hauseigenen<br />

Restaurants Giardino offen bleiben. Der zeitliche Aufwand der Fachleute<br />

(Baumeister, Metallbauer und Kunsttechnologen) wuchs dadurch um 30 Prozent<br />

an, verlängerte damit Bauzeit und erhöhte die Baukosten.<br />

Die Konzeptentwicklung geschah in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen<br />

und städtischen Denkmalpflege. Diese Entwicklung folgte den Entscheidungsfeldern<br />

Boden, Seitenwände und Decke und orientierte sich stets an der<br />

denkmalpflegerischer Grundhaltung von Bauherrschaft und Projektleitung.<br />

Boden des Durchgangs<br />

Der Grundsatzentscheid fiel allen Beteiligten leicht: Der bestehende Bodenbelag<br />

aus der Jahrhundertwende des 20. Jh. wird beibehalten. Die Flickstellen,<br />

welche in den 80er-Jahren des 20. Jh. Einbaumassnahmen der swisscom dokumentieren,<br />

waren in ihrer Erscheinung durch Retuschen zu mildern.<br />

Seitenwände: Ost- und Westwand des Durchgangs<br />

Die Expertin / Der Experte der städtischen und kantonalen Denkmalpflege<br />

vertraten gegensätzliche Restaurierungsvorstellungen für den Durchgang: das<br />

erneute Schliessen beider Seitenwände durch einen neuen Verputz oder das<br />

Zeigen der bauhistorischen Funde. Die Inventarisation und die historischen<br />

Abklärungen machten deutlich, dass das Pfyffer-Portal, die drei Lichtnischen<br />

und die Zwillingspforte zum <strong>Zunfthaus</strong> bedeutende Zivilisationszeugen darstellen,<br />

die offenen Bruchsteinmauern der Seitenwände mit zahlreichen, höchst<br />

unterschiedlichen geschichtlichen Baunähten kaum viel Orientierungshilfen für<br />

die individuelle Wahrnehmung dieser Funde boten. Falls diese Funde der<br />

Nachwelt gezeigt werden sollten, so stellte sich die Frage, wie dies zu geschehen<br />

habe.<br />

Beide Seitenwände konnten in ihrem aktuellen Zustand so nicht gezeigt werden.<br />

Ein beträchtlicher Teil der Bruchsteine waren lose; Passanten konnten sie<br />

mit einem Handgriff entfernen. Um dies zu verhindern, wären konservatorische<br />

Massnahmen zwingend notwendig geworden, d.h. das lose Bruchsteinmauerwerk<br />

hätte, nach einer vorangehenden Reinigung, mit Sumpfkalkmörtel<br />

gefestigt werden müssen. Diese Massnahmen würden die sichtbar gewordene<br />

Patina zerstören und die Seitenwände in einer Art und Weise präsentieren, wie<br />

sie historisch zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte sichtbar waren. Andere<br />

Massnahmen drängten sich bei den Funden auf: Die Lichtnischen, das Pfyffer-

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