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| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...

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2 |Geschichte des <strong>Weinmarkt</strong>s<br />

und des <strong>Zunfthaus</strong>es <strong>zur</strong> <strong>Metzgern</strong><br />

Der Fisch- oder <strong>Weinmarkt</strong> wurde 1428 mit Steinplatten ausgelegt – wie alle<br />

Hauptstrassen <strong>Luzern</strong>s im 15. Jh. auch – und galt damals als Hauptmarktplatz<br />

der Stadt. Mit dem Mauritius-Brunnen auf dem <strong>Weinmarkt</strong>, dessen Bau der Rat<br />

von Stadt und Republik <strong>Luzern</strong> 1481 beschloss, wurde die Bedeutung des Platzes<br />

besonders akzentuiert.<br />

Die regimentsfähigen Familien Weidemann, Halter und Fleckenstein besassen hier<br />

Grundbesitz. 1458 vereinigten sich die Metzger, Fischer und Rohrgesellen zu<br />

einer gemeinsamen Zunft mit dem Ziel, ein gemeinsames <strong>Zunfthaus</strong> zu bauen<br />

1 ; die Fischerzunft (Balenherren) gehörte zu den ältesten Gesellschaften <strong>Luzern</strong>s<br />

2 . Mitglieder von zwölf Patrizierfamilien (Am Rhyn, Balthasar, Dulliker,<br />

Dürler, Hartmann, Keller, Mayr, Mohr, Schumacher, Segesser, Sonnenberg<br />

und Zur Gilgen) bildete diese Gesellschaft. Sie verwaltete das Privileg, im <strong>Luzern</strong>er<br />

See und in der Reuss zu fischen und Lachse zu stechen. Die Balenherren<br />

hatten bereits 1415 Grundbesitz am <strong>Weinmarkt</strong> erworben, und das Wappen<br />

der Balenherren ziert neben jenem der Metzger auch heute das <strong>Zunfthaus</strong>.<br />

Rochus Helmlin erwarb südlich des <strong>Zunfthaus</strong>es ebenfalls Grundbesitz. Die<br />

Familie von Wyl, deren Spross Jakob von Wyl den Totentanz (heute im Ritterschen<br />

Palast) malte, und Ludwig Pfyffer von Altishofen trieben in der Mitte des 16.<br />

Jh. in diesem Haus den Tuchhandel 3 .<br />

Das <strong>Zunfthaus</strong> „Zur <strong>Metzgern</strong>“ wurde 1533 / 1534 von der Zunft der Metzger<br />

und Balenherren neu in Stein aufgerichtet. Zeitgenossen muss der Neubau<br />

als bedeutendes Bauwerk erschienen sein. So empfing der Rat von Stadt und<br />

Republik <strong>Luzern</strong>, ehe er das neue Rathaus am Kornmarkt errichten liess, auswärtige<br />

Delegationen und Gesandtschaften in der Zunftstube des <strong>Zunfthaus</strong>es<br />

<strong>zur</strong> <strong>Metzgern</strong>. Die Geschichte und Struktur dieses <strong>Zunfthaus</strong>es sind trotz der<br />

Forschungen zum sog. Altstadtinventar noch nicht abschliessend geklärt.<br />

Im 16. Jh. verloren die Balenherren, die fast ausschliesslich aus Nachkommen<br />

von zwölf Patrizierfamilien bestanden, ihre Bedeutung; umso stärker aber<br />

wuchs das Ansehen der Mitglieder der Metzgerzunft. Im 18. Jh. ging das<br />

<strong>Zunfthaus</strong> schliesslich in das Eigentum der Familie Helmlin über.<br />

Das <strong>Zunfthaus</strong> „Zur <strong>Metzgern</strong>“ ist heute vor allem kulturgeschichtlich besonders<br />

wertvoll. Die Fassadenmalerei ist die zweite auf der Fassade: Unter der<br />

Malerei von 1873 verbirgt sich eine blau-weisse Fassadenmalerei aus dem 16.<br />

Jh. in Form von Burgzinnen. Deshalb ist die Fassade dieses Hauses 2004 unter<br />

den Schutz der Eidgenossenschaft gestellt und aufwändig restauriert worden.<br />

Diese zweite Fassadenmalerei wurde 1873 in Oelmalerei auf dem Putz ausge-

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