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| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...

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20.07.2011 | Beginn der Inventarisation<br />

Vom 06. bis 08. August 2011 wurden Ost- und Westwand fotografisch und<br />

zeichnerisch erfasst. Die Arbeiten gestalteten sich schwierig und zeitaufwändig,<br />

da der Gastwirtschaftsbetrieb nicht gestört werden sollte.<br />

Die Inventarisation der Ost-und Westwand bildete die Grundlage <strong>zur</strong> Konzeptentwicklung<br />

und erwies sich als schwierig. Der Durchgang des <strong>Metzgerbögli</strong>s<br />

ist eng und hat ein kleines Gefälle. Der Boden steigt bis zum Zwillingsportal<br />

um 7cm an, um dann gegen das Brandgässli wieder abzusinken. Die Decke<br />

ist von N her zu zwei Dritteln in den siebziger Jahren des 20. Jh., da die<br />

neue Beleuchtung eingezogen wurde, abgehängt.<br />

Die fotogrammetrische Inventarisation fand vom 15. bis 18. August 2011<br />

statt, die zeichnerische folgte anschliessend.<br />

Ostwand<br />

Zunächst war die Funktion der verschiedenen, ausgefachten historischen Maueröffnungen<br />

unklar. Während der Inventarisation wurde am 08. August 2011<br />

das Steinmetzzeichen am Pfyfferschen Portal entdeckt. Dasselbe Zeichen findet<br />

sich im Baghardsturm des Zur-Gilgen-Hauses am Kapellplatz und in der<br />

Franziskanerkirche. Es deutet auf die gesellschaftliche Bedeutung des Hauses<br />

hin, zu dem das Portal Einlass gewährt hat.<br />

Die kleinen, ausgefachten Nischen eine im Norden, eine in der Mitte in unmittelbarer<br />

Nähe zum Pfyffer-Portal und eine dritte im Süden nahe des Brandgässlis<br />

erwiesen sich früh als sog. Lichtnischen; der Berner Kantonsarchäologe<br />

Dr. Daniel Gutscher bestätigte den Befund. Lichtnischen haben sich in Innenräumen<br />

(z.B. hochmittelalterlichen Burganlagen oder in Privathäusern, z.B. im<br />

heutigen „Café Einstein“ an der Münstergasse 44, Bern) erhalten; aussergewöhnlich<br />

ist ihr Vorkommen im öffentlichen Raum – in der Schweiz ist kein<br />

zweites Beispiel dafür bekannt. Das Kapellbrückenbild Nr. 37 zeigt den<br />

Durchgang noch als öffentliche Gasse; das einfallende Tageslicht hätte für die<br />

Beleuchtung ausgereicht. In ihrer äusseren Form sind alle drei Nischen weitgehend<br />

identisch, allerdings nicht in ihrer Grösse. Die drei Lichtnischen wurden<br />

später mit Backsteinen und einem stark sandhaltigen Kalkmörtel ausgefacht<br />

und überdeckt.<br />

Die Ostwand zeigt im Norden starke Russablagerungen auf den Bruchsteinund<br />

Backsteinköpfen. Diese Ablagerungen können, müssen aber nicht ein<br />

Überbleibsel des letzten Stadtbrandes von 1833 darstellen. Diese Verrussung<br />

erhöht optisch den Kontrast zwischen der Bruchsteinmauerwand und der<br />

Kalksandstein-Vormauerung.

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