| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...
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3 | Ausgangspunkt für die restauratorischen<br />
Massnahmen: Renovation der<br />
Seitenwände<br />
Der Deckputz beider Seitenwände im Durchgang <strong>Metzgerbögli</strong> wurde im Sommer<br />
2011 abgeschlagen. Das Verschieben von Kehrrichtcontainern hatte in<br />
den letzten Jahren zu tiefen, unansehnlichen Rissen im Deckputz geführt. Das<br />
Strasseninspektorat reinigt den Durchgang regelmässig nass. Der verletzte<br />
Deckputz verursachte das Eindringen von Feuchtigkeit in die Tragkonstruktion<br />
der Liegenschaft. Gefahr war in Verzug. Die Eigentümer entschlossen sich<br />
deshalb zu einer Renovation der Seitenwände. Der Deckputz wurde mechanisch<br />
abgespitzt, um die Grundlage für einen neuen Grob- und Deckputz zu<br />
schaffen.<br />
Dabei wurden bisher unbekannte Zeugen früherer Bauphasen sichtbar: im Osten<br />
ein spätgotisches Sandstein-Portal, mutmasslich aus der Zeit um 1400, drei<br />
spitzbogige Nischen, vermutlich aus dem 15. Jh., im Westen eine bisher unbekannte<br />
Türgewandung mit einem gefasten Korbbogen aus dem Bauphase zu<br />
Beginn des 17. Jh.. Dieses Portal entsprach jenem des bereits bisher sichtbaren<br />
Eingangs zum Economat der ‚Gartenwirtschaft’ Gondola. Dieses eigentliche<br />
Zwillingsportal gehörte zum <strong>Zunfthaus</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metzgern</strong>. Alle erwähnten Maueröffnungen<br />
wurden mit älterem Bruchsteinmauerwerk, Ziegelschrot und Backsteinen<br />
im Laufe der Zeit ausgefacht. Im nördlichen Teil des Durchgangs, Richtung<br />
<strong>Weinmarkt</strong>, zeigen die Köpfe des Mauerwerks deutliche Russablagerungen,<br />
die zweifelsohne vom letzten <strong>Luzern</strong>er Stadtbrand im Jahre 1833 stammen.<br />
Beide Seitenwände weisen verschiedene historische Baunähte auf. Der Bodenbelag<br />
wurde in der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. aus geriffeltem<br />
Stampfbeton erstellt. Er wurde wahrscheinlich im letzten Jahrzehnt des<br />
19. Jh. erstellt, als nach dem Einbau der Wasser- und Kanalisationsleitungen<br />
die Höhenkote der Gehsteige (Trottoirs) festgelegt wurde. Auf der Seite des<br />
<strong>Weinmarkt</strong>s weist das <strong>Metzgerbögli</strong> als Durchgang die Höhenkote des Trottoirs<br />
auf und läuft im Süden ebenerdig in die Höhekote des Brandgässli aus.<br />
Der Boden des Durchgangs steigt von Norden nach Süden leicht an, um im<br />
Brandgässli das Strassenniveau zu erreichen. Der Boden des Durchgangs ist<br />
deshalb leicht bombiert. Zahlreiche Flickstellen prägen das Erscheinungsbild<br />
des Bodenbelags. Die Beleuchtung des <strong>Metzgerbögli</strong> stammt aus den frühen<br />
siebziger Jahren und aus dem letzten Jahrzehnt.