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| Luzern, Weinmarkt 3 | Zunfthaus zur Metzgern | Metzgerbögli ...

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kellert, besassen einen Eingang zu ebener Erde, wurden in Stein aufgeführt,<br />

enthielten in einem hohen, ersten Obergeschoss die Zunftstube, d.h. einen<br />

Versammlungsraum für die Meister und Gesellen, die oft gleichzeitig die<br />

Trinkstube mit einer breiten Fensterfront war. Darüber befand sich ein zweites<br />

Obergeschoss - und oft noch eine Dachgeschoss. Vom <strong>Zunfthaus</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metzgern</strong><br />

ist bekannt, dass es frühestens im 16. Jh. um zwei Stockwerke erhöht wurde.<br />

Der Dachstock wies ein Steildach mit Treppengiebeln auf. Die Fassaden waren<br />

geschmückt.<br />

Die Bauforschung (IBID AG, Winterthur) hat einzig im dritten Obergeschoss<br />

und im Dachgeschoss Ergebnisse über die Entwicklung der Baute im Zeitraum<br />

zwischen 1600 und 1850 aufgezeigt. Über die ursprüngliche Binnengliederung<br />

konnte bisher nichts in Erfahrung gebracht werden.<br />

Zwillingsportal an der Westwand des <strong>Metzgerbögli</strong>s<br />

Die Umbauten im ausgehenden 19. Jh. und der Einbau des Ladens auf der Seite<br />

des <strong>Weinmarkt</strong>es haben die Binnengliederung des Erdgeschosses markant<br />

verändert.<br />

Die Entfernung des Deckputzes im Jahr 2011 brachte aber überraschend eine<br />

Zwillingspforte zum Vorschein. Das Motiv des Korbbogens vertritt dabei die<br />

Tradition des Schmucks, der für die Gestaltung des Zugangs in eine Zunftstube<br />

typisch ist (z.B. im Haus der venezianischen Kaufleute, Basel, oder beim Versammlungssaal<br />

im <strong>Zunfthaus</strong> der Gerber, Augsburg). Das Motiv des Torbogens<br />

schmückte im 15. bis 17. Jh. oft auch die geschmückten Aussenseiten der<br />

rituellen Zunftladen (Zunftladen der Kulmbacher Leinenweber, bzw. Nagelschmiede<br />

/ Zunftlade im Regionalmuseum des Wolfhager Landes, bzw. Ulmer<br />

Stadtmuseum). Beide Torstürze im <strong>Metzgerbögli</strong> waren zudem ursprünglich ochsenblutfarben<br />

gefasst und damit mit einem Ehrenzeichen versehen. Das

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