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Die zweite Möglichkeit, Feststellungen über Fehler zu machen, besteht
darin, sich an einer zielsprachlichen Norm zu orientieren:
Die Identifizierung von Fehlern setzt einen Begriff von
sprachlicher „Korrektheit“ voraus. (Kasper, 1975, IV)
Fehler werden dann als Fehler im Verhältnis zu dieser Norm identifiziert.
Es kommt also darauf an, diese sprachliche Norm festzulegen. Wandruszka
(Wandruszka, 1979, 315) schlägt „eine etablierte Schulnorm, eine kodifizierte
Hochsprache, Literatursprache, Nationalsprache“ vor.
2.4.2.2 Fehlerbeschreibung / Fehlerklassifizierung und Fehlererklärung
Nach der Frage der Fehleridentifizierung (Wo ist ein Fehler?) ist der
nächste Schritt bei der Fehleranalyse die Fehlerbeschreibung und
Klassifizierung (Welche Regel wird verletzt?). Die Feststellung, daß etwas
falsch ist, sagt ja noch nichts darüber aus, wie dieses Falschsein aussieht,
warum es falsch ist. Dies ist die Aufgabe der Fehlerbeschreibung
(Klassifizierung), die ihrerseits mit der Fehlererklärung verbunden ist. Ziel ist
hier also, die identifizierten Fehler genau in der Art ihrer Fehlerhaftigkeit zu
betrachten, zu spezifizieren und zu beschreiben, auf welchen Ebenen sie
auftauchen. Anschließend werden dann die Gründe der Fehlleistung untersucht
(=Fehlererklärung).
2.4.2.3 Fehlerbewertung
Mit der Fehlererklärung ist der sprachwissenschaftliche Teil der
Fehleranalyse abgeschlossen: die Fehler sind als solche erkannt und in ihrer
Art beschrieben worden, und ihr Entstehen ist möglichst präzise und umfassend
erklärt worden. Wie oben schon gesagt wurde, beschäftigt man sich oft aus