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çukurova üniversitesi sosyal bilimler enstitüsü alman dili eğitimi ...

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„Flüchtigkeitsfehler“ bezeichneten Performanzfehler treten auch beim Erwerb<br />

einer L2 auf. Wir könnten sie als kompetenzunabhängige Performanzfehler<br />

bezeichnen, oder, je nach Interpretation, als performanzabhängige<br />

Kompetenzfehler, weil nämlich die Kompetenz durch performative Einflüsse<br />

gestört wird. Kompetenz manifestiert sich immer als Performanzkomtetenz. Bei<br />

der Realisierung ist die Kompetenz zwangsläufig immer performativen<br />

Einflüssen aller Art unterworfen. Da die Fehlerlinguistik ihre Daten aus der<br />

Performanz gewinnt, ist für die Fehlerlinguistik eine autonome Kompetenz<br />

zunächst einmal ein rein theoreteisches Konstrukt.<br />

Die durch äußere Faktoren bedingten unsystematischen Fehler (mistake,<br />

Irrtum) betreffen die sprachliche Performanz und unterscheiden sich also von<br />

den systematischen Regelfehlern (Ramge, 1980, 1-22), die durch das<br />

vorhandene Regelsystem bedingt sind und deshalb die sprachliche Kompetenz<br />

betreffen. Während die ersteren (Flüchtigkeitsfehler, Müdigkeitsfehler, die<br />

sogenannten „Ver-Leistungen“: Versprechen, Verhören, Verschreiben) nichts<br />

über das eigentliche Können oder die eigentliche Interlanguage aussagen,<br />

spiegeln die letzteren in ihrem Vorkommen und in ihrer Anzahl und Art den<br />

Stand der jeweiligen Lernersprache wider (mit jedoch dem Problem der<br />

interindividuellen bzw. intraindividuellen Varianz: nicht jeder macht denselben<br />

Fehler bzw. der Lernprozeß ist ein dynamischer, variabler Prozeß). Die<br />

mistakes sind auch daran zu erkennen, daß der Lerner sie selbst entdecken<br />

und verbessern kann, während die Einsicht in errors fehlt (vgl. Nickel, 1972a).<br />

Auch für Ramge (Ramge, 1980, 1-2)<br />

bedeutet es einen erheblichen Unterschied, ob ein<br />

Sprecher weiß, daß er einen sprachlichen Fehler erzeugt<br />

hat, daß er sich „versprochen“ hat, oder ob er es nicht<br />

weiß, weil er den Fehler mithilfe seines ihm eigenen<br />

sprachlichen Regelsystems erzeugt hat, die sprachliche<br />

Form von daher also „richtig“ ist.

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