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7 Auch Artikel sind ein grosses Problem für deutschlernende Studierende. Es gibt im Türkischen nur den unbestimmten Artikel „bir“, jedoch keine bestimmte und oder genusbestimmende Artikel, die im Deutschen einzelheitlich kategorisiert sind. Da es keine sinnvolle Erläuterung für diese grammatikalische Besonderheit gibt, fällt es dem Einzelnen schwer sie zu lehren und zu lernen. Es gibt auch in diesem Breich sehr viele Ausnahmen, z.B. sagt man, dass alle weiblichen Lebewesen den Artikel „die“ erhalten. Doch hat „Mädchen“ das neutrale grammatische Geschlecht. Es gibt auch andere Beispiele: Die männliche Biene „Drohne“ hat den Artikel „die“. Die Logik der Sprachen offenbart sich so, dassnicht sinnvoll erklärt werden kann, warum das grammatische und natürliche Geschlecht nicht immer übereinstimmen. Gleichzeitig verfügt das Türkische gegenüber dem Deutschen über ein differenziert ausgebildetes Kasussystem. Gemeinsame Kasus sind: Nominativ, Genitiv 2 , Dativ und Akkusativ. Die türkischen Kasus Ablativ, Lokativ, Comitativ und Instrumental gibt es im Deutschen nicht; sie werden hier durch andere Strukturmittel ausgedrückt. Wie bereits erwähnt, steht für jede grammatische Kategorie genau eine Endungsmöglichkeit zur Verfügung, die sich nur nach Vokalharmonie und Konsonantenassimilation verändert, ansonsten aber gleich bleibt. Auch bei den sieben Kasusfällen ist es so, dass feste Endungen bestehen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Nebensätze durch Konverben ausgedrückt werden. Diese und noch viele sprachbauliche Unterschiede haben dazu geführt, dass man für ein effektiveres Lehren und Lernen die Valenzgrammatik bei der Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts einsetzen musste. Die überwiegende Mehrheit türkischer Verben unterscheidet sich im Hinblick auf ihre Valenz von deutschen Verben, und diese Tatsache führt zu Interferenzfehlern beim DaF-Lernen. 2 Im Türkischen gibt es den Genitiv als Attribut, aber nicht den Genitiv als Objekt.

8 1.1 Die Valenz deutscher und türkischer Verben Der Ausgangspunkt der Arbeit ist die Tatsache, dass selbst fortgeschrittenen Fremdsprachenlernern beim Gebrauch der deutschen Sprache zahlreiche Fehler in der Valenz und Distribution deutscher Verben unterlaufen, die mit den herkömmlichen Begriffen der Transitivität und Intransitivität von Verben nicht hinreichend beschrieben und verdeutlicht werden können. So bilden Fremdsprachenlerner immer wieder falsche Sätze wie „*Ich besuche“, „*Ich gebe“ im Vergleich zu den richtigen Sätzen „Ich trinke“, „Ich höre“. In beiden Fällen handelt es sich aber um transitive Verben im herkömmlichen Sinne. So werden immer wieder Sätze gebildet wie „*Ich erblicke ihn kommen“, „*Er fragt den Weg“, „* Er konnte so nicht machen“, „* Er besucht jeden Mittwoch.“, „*Er erzählt das Abkommen.“ usw. Es handelt sich hier um Fehler, die in vielen Unterrichtsstunden auftauchen und denen mit den Mitteln der traditionellen Grammatik kaum beizukommen ist. Es handelt sich um spezielle Fehler bei Fremdsprachenlernenden, da der Muttersprachler in solchen Fällen aufgrund seines Sprachgefühls die richtige Entscheidung zu treffen vermag. Ein solches unmittelbares Sprachgefühl fehlt aber dem Fremdsprachenlernenden. Um dies zu veranschaulichen, werden Klausuren und Aufsätze von Studierenden der Abteilung Deutschlehrerausbildung der Pädagogischen Fakultät (Adana) analysiert. Zuerst wird der fehlerhafte Satz gezeigt, danach wird die Valenz und ihre korrekte Form dargestellt. 1.2 Gründe für die falsche Verwendung der Verben In der Kapitel 1 wurde die Unterschiede zwischen zwei Sprachen dargestellt. Dies können Gründe für die falsche Verwendung der Verben sein. Aber es gibt auch andere Gründe. Z.B. Die Muttersprache kann eine grosse Rolle bei der falschen Anwendung der Verben spielen. Die Studierenden integrieren unbewusst ihre

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Auch Artikel sind ein grosses Problem für deutschlernende Studierende.<br />

Es gibt im Türkischen nur den unbestimmten Artikel „bir“, jedoch keine<br />

bestimmte und oder genusbestimmende Artikel, die im Deutschen<br />

einzelheitlich kategorisiert sind. Da es keine sinnvolle Erläuterung für diese<br />

grammatikalische Besonderheit gibt, fällt es dem Einzelnen schwer sie zu<br />

lehren und zu lernen. Es gibt auch in diesem Breich sehr viele Ausnahmen, z.B.<br />

sagt man, dass alle weiblichen Lebewesen den Artikel „die“ erhalten. Doch hat<br />

„Mädchen“ das neutrale grammatische Geschlecht. Es gibt auch andere<br />

Beispiele: Die männliche Biene „Drohne“ hat den Artikel „die“. Die Logik der<br />

Sprachen offenbart sich so, dassnicht sinnvoll erklärt werden kann, warum das<br />

grammatische und natürliche Geschlecht nicht immer übereinstimmen.<br />

Gleichzeitig verfügt das Türkische gegenüber dem Deutschen über ein<br />

differenziert ausgebildetes Kasussystem. Gemeinsame Kasus sind: Nominativ,<br />

Genitiv 2 , Dativ und Akkusativ. Die türkischen Kasus Ablativ, Lokativ, Comitativ<br />

und Instrumental gibt es im Deutschen nicht; sie werden hier durch andere<br />

Strukturmittel ausgedrückt.<br />

Wie bereits erwähnt, steht für jede grammatische Kategorie genau eine<br />

Endungsmöglichkeit zur Verfügung, die sich nur nach Vokalharmonie und<br />

Konsonantenassimilation verändert, ansonsten aber gleich bleibt. Auch bei den<br />

sieben Kasusfällen ist es so, dass feste Endungen bestehen. Ein weiterer<br />

Unterschied ist, dass Nebensätze durch Konverben ausgedrückt werden.<br />

Diese und noch viele sprachbauliche Unterschiede haben dazu geführt,<br />

dass man für ein effektiveres Lehren und Lernen die Valenzgrammatik bei der<br />

Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts einsetzen musste.<br />

Die überwiegende Mehrheit türkischer Verben unterscheidet sich im<br />

Hinblick auf ihre Valenz von deutschen Verben, und diese Tatsache führt zu<br />

Interferenzfehlern beim DaF-Lernen.<br />

2 Im Türkischen gibt es den Genitiv als Attribut, aber nicht den Genitiv als Objekt.

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