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zum Beispiel erhält das Verb fahren mit dem Präfix ab- eine andere
Bedeutung.
In der türkischen Sprache dagegen gibt es keine Präfixe; sie hat nur sog.
Präfixoide, d.h. präfixähnliche Morhpeme bzw. Verbzusätze. Im türkischen
würde dieser Satz folgendermaßen lauten: Otobüs saat yedide hareket
ediyor.“ Das Verb besteht aus einem Nomen und einem Hilfsverb. Somit wird
das Nomen zum Verb. Gleichzeitig erkennen wir durch diesen Satz, dass das
Verb, auch wenn es aus einem Nomen besteht, nicht trennbar ist.
Grosse Unterschiede liegen auch bei der Kategorie der Adpositionen. 1
Dazu haben wir viele Beispiele, die das Ausmass des Problems
veranschaulichen. Präpositionen gibt es im Türkischen nicht, hier treten nur
Postpositionen auf. Im Deutschen kommen dagegen alle drei Arten von
Adpositionen vor.
Adpositionen stehen meist vor dem durch sie regierten Ausdruck,
manchmal auch danach. Zum Beispiel: Sie sitzt ihrer Tochter gegenüber im
Zug. Türkische Studierenden, die Deutsch lernen, haben große Schwierigkeiten
bei der Verwendung von Präpositionen. Präpositionen werden meist entweder
ausgelassen oder falsch verwendet. Die Ursache für die Auslassung bzw.
falsche Verwendung von Präpositionen ist es, dass die grammatischen
Relationen zwischen Wörtern und Wortgruppen, die im Deutschen durch
Präpositionen bewirkt werden, im Türkischen meistens durch Kasusendungen
bzw. Postpositionen hergestellt werden. Es entstehen fehlerhafte Sätze wie *Er
geht Krankenhaus nach. In diesem Satz fügt der Lerner an das Substantiv
einfach die richtungsweisende Präposition nach an, da er einmal gelernt hat,
dass dem türkischen Dativ -e/-a/-ye/-ya das Wort nach entspricht. In
Zusammenhang damit sind weitere fehlerhafte Sätze wie *Er geht nach Garten,
*Er geht nach Tafel, *Wir arbeiten nach Prüfung zu beobachten. Das kommt
daher, dass die Studierenden beide Sprachen vergleichen den Einfluss ihrer
Muttersprache stark mitspielen lassen (Serinda, 2005, 1).
1 Das ist ein Oberbegriff für Prä-, Post- und Circumspositionen. Präposition: kommt von lat. prä:
„vor, voran“ und ponere: „legen, setzen, stellen“); sie ist ein Verhältniswortr, drückt Verhältnisse
bzw. Beziehungen zwischen Personen, Gegenständen und/oder Sachverhalten aus. Sie gehört
zu den nicht flektierbaren Wörtern, verlangt aber einen bestimmten Kasus. Hierbei können
lokale, temporale, kausale, konzessive, modale u.a. Verhältnisse ausgedrückt werden.