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Herausgeber: KIBIS <strong>Celle</strong> – Ausgabe Nr. 7/2010<br />
Unsere Themen: Selbsthilfegruppen wichtig - DAK Studie - Bericht<br />
zum Thema Mobbing - Grillen fällt aus! - Nächster Termin<br />
Selbsthilfegruppen für viele Patienten wichtiger als Ärzte<br />
Neue DAK-Studie: Bei Depressionen oder Krebserkrankungen wird der Austausch mit<br />
Betroffenen besonders oft gesucht.<br />
Bei schweren und seltenen Erkrankungen ist für die meisten Patienten der Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Betroffenen besonders sinnvoll. 56 Prozent der Deutschen finden sogar,<br />
dass „Selbsthilfegruppen manchmal wichtiger sind als Ärzte und Psychologen“. Das ergab<br />
eine repräsentative DAK-Studie, die das Forsa-Institut jetzt im Auftrag der Krankenkasse<br />
durchgeführt hat.<br />
In der DAK-Untersuchung gaben fast 90 Prozent der Befragten an, dass Selbsthilfegruppen<br />
eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Behandlung seien. Dies gelte vor allem bei<br />
psychischen Problemen wie zum Beispiel Depressionen oder bei lebensbedrohlichen Erkrankungen<br />
wie Krebs. Bei chronischen Leiden wie Diabetes finden 65 Prozent den Austausch<br />
nützlich, bei Beziehungsproblemen in der Familie 58 Prozent. Das Gespräch mit<br />
anderen Betroffenen wird vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 60-Jährigen gesucht.<br />
Jüngere Patienten holen sich vermehrt Rat bei Familie und Freunden oder gehen ins Internet.<br />
„Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Selbsthilfeorganisationen bei der Bewältigung von<br />
chronischen Krankheiten und Behinderungen sind“, erklärt DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz.<br />
„Sie bilden die vierte Säule im deutschen Gesundheitswesen, neben der ambulanten und<br />
stationären Behandlung sowie Rehabilitationsmaßnahmen.“ In Deutschland haben sich etwa<br />
drei Millionen Menschen in rund 50.000 Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Gesetzliche<br />
Krankenkassen sind zur Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe verpflichtet.<br />
Die DAK fördert einzelne Gruppen sowie Bundes- und Landesorganisationen pauschal oder<br />
projektbezogen jährlich mit fast 3,5 Millionen Euro.<br />
Laut Umfrage haben die meisten Befragten ihre Informationen zum Thema Selbsthilfe aus<br />
den Medien (63 Prozent) oder von Freunden (45 Prozent). Vom Arzt oder einer Krankenkasse<br />
wurden 22 bzw. 15 Prozent informiert. 8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie selbst in<br />
einer Gruppe sind oder waren. 17 Prozent wussten nicht, was in den Organisationen genau<br />
gemacht wird.<br />
Die Selbsthilfe ist eine besondere Form des freiwilligen gesundheitsbezogenen<br />
Engagements. Sie findet innerhalb selbst organisierter, eigenverantwortlicher Gruppen statt,<br />
in denen sich Betroffene einschließlich ihrer Angehörigen zusammenschließen. Die Aktivitäten<br />
richten sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten und/oder psychischen<br />
Problemen durch Gespräche mit gegenseitiger Hilfestellung. Das Themengebiet umfasst<br />
nahezu das gesamte Spektrum körperlicher Erkrankungen und Behinderungen von<br />
allergischen, asthmatischen und anderen Atemwegserkrankungen über Herz-Kreislauf- bis<br />
hin zu Tumorerkrankungen sowie Sucht und Abhängigkeit, psychischen Problemen, von<br />
denen sie - entweder selbst oder als Angehörige - betroffen sind.
Mobbing<br />
Grundsätzlich liegt der Ursprung eines jeden Mobbinggeschehens in einem ungelösten<br />
Konflikt. In der Arbeitswelt sind Konflikte nichts Ungewöhnliches. Jedoch der Umgang da-mit<br />
ist so schwierig. Oftmals besteht der größte Mangel in der Kommunikation. Bemerkenswerter<br />
Weise kann eine Lösung des Problems jedoch am besten mittels Kommuni-kation herbeigeführt<br />
werden.<br />
Der anerkannte Konfliktforscher Friedrich Glasl hat herausgefunden, dass Konflikte<br />
stufenweise eskalieren. Demnach kann ein Konflikt im ungünstigsten Fall bis zu 9 Stufen<br />
durchlaufen. Bleibt ein Problem ungelöst, hat es die unangenehme Eigenschaft später<br />
erneut aufzutauchen, um dann mit Nachdruck auf eine Bearbeitung zu drängen. Eine<br />
Lösung scheint demnach unumgänglich.<br />
Kein Wunder also, dass sich die Devise - je eher, desto<br />
besser - regelrecht aufdrängt. ln der Anfangsphase können<br />
die Beteiligten die Angelegenheiten oftmals gut ohne fremde<br />
Hilfe regeln. lst der Konflikt fortgeschritten, ist es sinnvoll, Hilfe<br />
von Dritten in Anspruch zu nehmen. Zahlreiche Moderatoren<br />
und Mediatoren bieten hierzu ihre Dienste an. Mobber entscheiden<br />
sich sehr oft, das Problem durch Vernichtung des<br />
Gegenübers lösen zu wollen. Nach Angaben des Mobbing-<br />
Reports der Bundesanstalt für Arbeit und Arbeitsschutz (BAuA) werden aktuell drei von 100<br />
Beschäftigten am Arbeitsplatz gemobbt. Das Spektrum der Mobber ist groß. Frauen wie<br />
Männer, Ältere wie Jüngere, Vorgesetzte wie Kollegen,alle sind sie dort zu finden.<br />
Unrühmlich sind dabei die Vorgesetzten. Sie nehmen in Sachen Mobbing einen Spitzen-platz<br />
ein. Fast 40 % aller Mobbingfälle gehen ausschließlich auf ihr Konto. ln weiteren<br />
10 % der Fälle verbündet sich der Vorgesetzte mit den Kollegen des ausgeguckten Opfers.<br />
Allerdings bräuchten diese die Unterstützung des Chefs nicht. Auch ohne ihn sind sie sehr<br />
aktiv. In rund 20 % der Fälle verbirgt sich hinter der tätigen Missgunst ein Kollege oder eine<br />
Kollegin. In weiteren 20 % wird das Opfer durch eine Gruppe von Kollegen drangsaliert.<br />
Altersmäßig kann der Mobber ebenfalls dingfest gemacht werden. Die aktivste Mobbingzeit<br />
sind die so genannten "besten Jahre" eines Menschen, also zwischen 35 und 54 Jahre.<br />
Annähernd 70 % aller Mobbingfälle können dieser Altersgruppe zugeschrieben werden.<br />
Die Betitelung "der Mobber" hat ebenfalls einigermaßen seine Berechtigung. lmmerhin sind<br />
60 % der Mobber männlich und länger als 6 Jahre in "ihrem Betrieb" beschäftigt. Auf den<br />
Punkt gebracht, handelt es sich bei dem typischen Mobber um einen männlichen Vorgesetzten<br />
zwischen 35 und 54 Jahren, welcher langfristig im Unternehmen tätig ist.<br />
Die Vielzahl der Fakten lässt die Situation für einen Mobbingbetroffenen aussichtslos erscheinen.<br />
Der Schein trügt jedoch, berichtet die erfahrene Mediatorin. Betroffene sind in<br />
dem Geschehen nicht machtlos. Sie rät dazu, aus dem Konfliktgeschehen gedanklich auszusteigen<br />
und für sich aktiv zu sein.<br />
Wichtig ist für Betroffene, nicht in die lsolation zu gehen, sondern den "eigenen Fall"<br />
öffentlich zu machen. Das Geschehene sollte besprochen werden. Hierbei können der Betriebsrat,<br />
der Betriebsarzt, der Hausarzt, die Familie und Freunde beim Entstressen sehr<br />
helfen. Von der direkten Selbsthilfe sollten die Betroffenen ebenfalls nicht absehen. Auch<br />
Selbsthilfegruppen sind eine gute Möglichkeit Entspannung und Ablenkung zu finden.<br />
Mobbing ist grausam, schwer zu bekämpfen und kann nahezu jeden eines Tages betreffen.<br />
Die Betroffenen sind dennoch nicht machtlos. Sie können über das Erlebte reden<br />
und durch direkte Selbsthilfe für sich selbst sorgen.<br />
SHG Mo-be-le, Christina Machleb
Gemeinsames Grillen (Sommerfest)<br />
Es bestand der Wunsch, dass wir gemeinsam ein „Sommerfest“ durchführen<br />
wollten. Persönliches Kennen lernen und Erfahrungsaustausch<br />
waren, u. a. einige der Gründe.<br />
Aufgrund der geringen Rückmeldungen, werden die weiteren Vorbereitungen<br />
eingestellt und das geplante Sommerfest findet nicht statt.<br />
Hitze Tipps<br />
Wir alle freuen uns, dass endlich Sommer ist. Nur, die<br />
heißen Tage und schwülen Nächte bringen eben auch<br />
Schwindel, Konzentrationsschwäche, machen uns schlapp.<br />
Die besten Tipps zum Durchhalten:<br />
● Trinken: „Zwei Liter Wasser pro Tag, bei körperlicher Betätigung<br />
drei. Den Saft einer halben Zitrone in einen Liter<br />
pressen, das erfrischt, gibt dem Körper Vitamin C zurück, das er beim Schwitzen verliert.“ Sonst<br />
drohen Schwindel und Übelkeit.<br />
● Schlafen: Tagsüber Wohnung abdunkeln, nasse Handtücher aufhängen. Mit Laken zudecken,<br />
nur mit leichter Baumwoll-Nachtwäsche oder nackt schlafen. Stoßlüften, kein Durchzug. Sonst<br />
droht Erkältungsgefahr. Vor dem Schlafen hilft auch ein kühles Fußbad.<br />
● Essen: „Frisches Obst, rohes Gemüse, leichte Gerichte mit hohem Salzgehalt“. „Diese gleichen<br />
den Salzverlust durchs Schwitzen wieder aus“. Also Salate mit Schafskäse, Schinken, das<br />
Brötchen zwischendurch durch Obst-Snacks ersetzen, einfach mal Salzbrezeln knabbern. Speisen<br />
aus rohen Eiern (z. B. Mayonnaise) meiden, Fleisch schnell verwerten. Salmonellengefahr!<br />
● Kleidung: „Bedeckt erträgt man Hitze besser als halb nackt“. Baumwollkleidung schützt vor<br />
Sonne, nimmt den Schweiß auf, wirkt so kühlend. Kinder und ältere Menschen sollten immer<br />
Kopfbedeckung tragen, mit Nackenschutz.<br />
● Arbeit draußen: Wer draußen arbeiten muss, sollte immer eine große Flasche Wasser dabei<br />
haben. Wenn möglich, die härtesten Jobs auf die Morgenstunden legen. Wer mit freiem Oberkörper<br />
arbeitet (Gerüst, Straßenbau) sollte täglich mehrfach Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor<br />
auftragen. Sprühflasche mit Wasser kühl stellen. Kopfbedeckung nicht vergessen!<br />
● Arbeit im Büro: Morgens lüften, abdunkeln. Bei Klimaanlage: Der Unterschied zwischen<br />
Außen- und Innentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen, sonst besteht Hitzeschock-Gefahr.<br />
● Wetterwechsel-Probleme: Bei ständigem Extrem-Wetterwechsel spielt mancher Körper verrückt.<br />
Narben schmerzen, Migräne und Rheuma werden verstärkt. Der Arzt empfiehlt: „In kühlen<br />
Räumen bleiben, mit Kneippkuren fit halten.“ Soforthilfe: kalte Wassergüsse über Arme, Füße,<br />
Pulsadern – das stabilisiert den Kreislauf.<br />
Unser nächster Termin:<br />
25. August = Gesamttreffen der SHG, um 18:00 Uhr, Alt Großhehlen 21 <strong>Celle</strong><br />
Herausgeber: KIBIS <strong>Celle</strong>. Zeitschrift für Mitglieder und Interessierte. V.i.S.d.P.: Claus-Dieter Schmidt, Winsen<br />
Tel. 05143-93791 Fax 05143 - 91713 E-Mail: Kibis-cds@online.de